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UNTERNEHMEN/076: Daimler nimmt Neubewertung seiner EADS-Anteile vor (Gerhard Feldbauer)


Daimler nimmt Neubewertung seiner Anteile im Luftfahrt-, Raumfahrt- und Rüstungskonzern EADS vor

von Gerhard Feldbauer, 28. März 2013



In einer Pressemitteilung vom Mittwoch informiert die Daimler AG über die Beschlüsse der außerordentlichen Hauptversammlung der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS), aus der sich Veränderungen im Konzernabschluss der Daimler AG ergeben, da die bisherige Aktionärsvereinbarung, der so genannte "Shareholder Pact" unter Beteiligung von Daimler, in den nächsten Tagen aufgelöst werde. Der Prozess wurde im Dezember vergangenen Jahres mit dem Ausstieg Daimlers aus EADS eingeleitet. Der Verzicht Daimlers erfolgte zugunsten der Stärkung der Anteile und damit des Einflusses der Bundesrepublik im größten europäischen Luftfahrt-, Raumfahrt- und Rüstungskonzern.

Dadurch verliere Daimler laut der Mitteilung aus Stuttgart seinen für die Bilanzierung relevanten maßgeblichen Einfluss bei der EADS mit folgenden Auswirkungen auf die bilanzielle Erfassung der Anteile:

- Ab dem zweiten Quartal werden die EADS-Anteile von Daimler nicht mehr mit dem anteiligen Eigenkapital der EADS, der so genannten "at-equity-Methode" bewertet. Es erfolgte eine Neubewertung mit dem aktuellen, höheren Börsenkurs der EADS.

- Aus dieser Neubewertung ergebe sich im zweiten Quartal im EBIT des Konzerns ein Ertrag von rund 2,7 Mrd. Euro. Davon entfallen jeweils ca. 1,35 Mrd. Euro auf die weiterhin von Daimler gehaltenen rund 7,5% EADS Aktien und auf den bislang vom Dedalus Konsortium gehaltenen Anteil.

- Durch die Neubewertung der von Daimler gehaltenen rund 7,5% der EADS Aktien (61,1 Mio Stück) werden die Earnings per Share (EPS) von Daimler in 2013 mit ca. 1,25 Euro positiv beeinflusst.

Bei dem EBIT-Effekt durch die Neubewertung handelte es sich um einen reinen Buchgewinn ohne Auswirkungen auf den Cashflow. Die oben ausgewiesenen EBIT- und EPS-Effekte seien unter Annahme eines EADS-Aktienkurses von 38 Euro berechnet worden. Der endgültig zugrunde zu legende EADS-Aktienkurs sei abhängig vom genauen Zeitpunkt der Auflösung der aktuellen Governance Struktur der EADS. Über alle Auswirkungen wurde eine gesonderte Tabelle verbreitet.


Beitrag von Daimler an erfolgreicher Entwicklung von EADS

Als sogenannter integrierter Technologiekonzern spielte Daimler-Benz vor zwölf Jahren bei der Grundsteinlegung für EADS eine maßgebliche Rolle. "Als Gründungsmitglied haben wir die EADS über mehr als zehn Jahre erfolgreich auf ihrem Weg zum Weltmarktführer begleitet. Wir begrüßen die heute beschlossene Neuordnung der Aktionärsstruktur mit einem Streubesitz von rund 70 Prozent. Zusammen mit den Schutzmechanismen über eine Stimmrechtsbegrenzung ist die EADS damit für die Zukunft bestens aufgestellt", erklärte Bodo Uebber, Finanzvorstand der Daimler AG und bis letztes Jahr Verwaltungsratsvorsitzender der EADS.

Gleichzeitig wollen wir uns auf unser Kerngeschäft fokussieren und beabsichtigen wie angekündigt auch weiterhin, unsere noch verbleibenden Anteile an der EADS zu veräußern. Über einen genauen Zeitpunkt des Verkaufs ist noch keine Entscheidung gefallen", so Uebber weiter.

Eine Veräußerung der restlichen rund 7,5%-EADS Anteile würde sich, analog des Verkaufs der EADS Anteile in 2012, positiv auf den Cash Flow auswirken.

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Quelle:
© 2013 by Gerhard Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung des Autors


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. März 2013