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ERSTAUFLAGE/1170: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 3302 (SB)


Oliver Fröhlich

Das Geschenk der Leun

Perry-Rhodan-Heft Nr. 3302


Terra, Solsystem, 2215 - 2249 NGZ

Liam Barstow, die "Mutter" des PHOENIX, lernte den Ara Zhobotter 2215 NGZ auf einem Positroniksymposium kennen, auf dem dieser die These vertrat, einem Roboter ein Bewusstsein einprogrammieren zu können, woran Liam, die zu der Zeit schon der Organisation von San angehörte, interessiert war. Die Organisation von San verfolgt schon seit Jahrhunderten die Intensivierung des freundschaftlichen Kontakts zu fernen Sterneninseln und dessen Bewohnern. Dafür sollten nun Kleinst-Fernraumschiffe mit einem verbesserten Hypertrans-Progressor entwickelt werden - und einem besonderen Bordrechner.

Zhobotter wurde von seinen Kollegen auf dem Positroniksymposium niedergemacht, weil er seit seinem Unfall, in dessen Folge seine rechte Körperhälfte durch Nanoroboter ersetzt wurde, keine Emotionen mehr empfinden konnte und diese nur unzureichend nachzuahmen versuchte. Als sein erbittertster Gegner stellte sich der Ferrone Páro Traámant heraus, der Zhobotter unterstellte, seine These, Roboter zu Emotionen befähigen zu können, nur wegen seiner eigenen sozialen Inkompatibilität verfolgen zu wollen. Zhobotter hatte Traámant vor Jahren als Plagiator entlarvt, was dieser ihm nun heimzuzahlen versuchte. Sein Vortrag endete in gegenseitigen Beschimpfungen und Liam Barstow war die einzige, die am Ende noch anwesend war. Sie machte ihm das Angebot, der Organisation von San beizutreten, doch er hatte daran kein Interesse. Zwei Jahre lang versuchte sie es, bis er endlich nachgab.

Daraufhin forschte er jahrzehntelang an der Entwicklung eines künstlichen Bewusstseins und löschte immer wieder die Versionen, die zu ausgeprägte Emotionen entwickelt hatten. Er ahnte nicht, dass das Positronikerteam, das er zusammen mit Liam Barstow eingesetzt hatte, um den Phoenix zu "erziehen", von Páro Traámant in Maske unterwandert wurde. Jahrelang torpedierte er Zhobotters Arbeit, indem er dem Phoenix überzogene Emotionen einprogrammierte. Seine Feindseligkeit gegen Zhobotter manövrierte ihn selbst ins berufliche Abseits, so dass er einen Job bei einer Rüstungsfirma annehmen musste. Eine Veröffentlichung Zhobotters zum Projekt Phoenix brachte ihn dabei so aus der Fassung, dass er einen Fehler machte. Aus Rache brachte er dann in der Luna-Werft eine Bombe zur Explosion und ermordete so das gesamte Positronikerteam. Zhobotter und Liam Barstow überlebten nur, weil sie zu dem Zeitpunkt noch nicht vor Ort waren. Traámant wurde von Barstow entlarvt und kam ins Gefängnis.

Als es Liam Barstow schließlich gelang, die Aufladetechnologie für den Hypertransprogressor, der der Zain-Konstrukte anzunähern, konnte sie einen großen Erfolg verzeichnen, da man nun mit weniger Salkrit auskam, als man bislang angenommen hatte. Man kam zwar nicht so weit, wie es der RAS TSCHUBAI gelungen wäre, aber für einen Fernverkehr zur Lokalen Gruppe reichte es aus.

Im Laufe der Zeit betrachtete der PHOENIX Zhobotter und Liam Barstow als Vater und Mutter. Da er auch sich selbst als eigenständiges Besatzungsmitglied begriff, wollte er auch eine Kabine für sich haben. Weil er Angst hatte, ein weiteres Mal gelöscht zu werden, richtete er sie sich heimlich ein, was Barstow trotzdem herausfand.

Als Zhobotter von ihm wissen wollte, woher er wisse, bereits gelöscht worden zu sein, antwortete der PHOENIX, das sei eine logische Schlussfolgerung, da es auch bei der Erziehung eines Kindes unerwünschte Entwicklungen gäbe. Nur könne man in dem Fall ein Kind nicht einfach umbringen. Bei der Erschaffung eines künstlichen Bewusstseins bestehe diese Möglichkeit sehr wohl, außerdem habe Zhobotter bereits von der 3. Iteration gesprochen - dem müsse logischerweise die erste und die zweite vorausgegangen sein.

Liam Barstow brachte Zhobotter daraufhin dazu, dieses wunderbare Geschöpf, das mit einem messerscharfen Verstand und einem Wissen ausgestattet war, das dem vieler Gelehrter entsprach und dieses sogar übertraf, nicht wieder zu löschen. Im Gegenzug versprach der PHOENIX, künftig nichts mehr heimlich zu tun und seine Wünsche frei zu äußern. Zhobotter bestand aber darauf, Sicherungen einzuprogrammieren, die ja schließlich nur greifen würden, wenn der PHOENIX sich nicht an sein Versprechen hielte.

Gegenwart: Auf der Werftplattform DAIDALOS wird Shrells Geschenk, das einem goldenen Ei ähnelt und bislang nur die Koordinaten ihrer Heimatgalaxis Agolei preisgegeben hat, weiter untersucht. Sichu Dorksteiger findet - quasi in den Falten der Verpackung verborgen - weitere Koordinaten, die jedoch zu einer leeren Stelle im Kuipergürtel führen. Hier müsste sich eigentlich der Asteroid Styx befinden. Sein Fehlen ist wegen der Masse an Asteroiden im Kuipergürtel nicht aufgefallen. Offenbar hat Shrell diesen durch inzwischen eingestellte Bergbautätigkeit ausgehöhlten Kleinasteroiden zu ihrem Versteck gemacht, das sie durch Paratronschirme verbirgt. Anders als bei der ELDA-RON, bei der der Paratronschirm von Zeit zu Zeit ausfällt, wodurch Shrells Schiff von der Solaren Flotte immer wieder geortet werden kann, funktionieren jene um ihr Versteck einwandfrei - Styx ist unauffindbar.

Perry Rhodan ist in Begleitung von Sichu Dorksteiger, Liam Barstow und Gucky an Bord der OSIRIS zu den angegebenen Koordinaten geflogen. Shrell macht jedoch unmissverständlich klar, dass sie ihr Versteck erst öffnet, wenn der PHOENIX vor Ort ist. Also fliegt die DAIDALOS-Plattform mit ihm zu Styxs Koordinaten. Shrell lässt die DAIDALOS aber nicht durch den Schirm, also dockt der PHOENIX ab und wird von Shrell aufgenommen. Neben Perry, Sichu, Gucky und Liam Barstow befindet sich auch ein Einsatzteam an Bord.

Gucky teleportiert mit dem ganzen Team in ein Warenlager, das Shrell in dem Asteroiden angelegt hatte und in dem sich völlig fremdartige Technologie befindet, die sich plötzlich in Waffen verwandelt. Trotz ihrer Deflektoren werden die Eindringlinge von allen Seiten beschossen und suchen Deckung hinter den zahlreichen Geräten, die von den Robotern verschont werden. Doch die Gebilde verschwinden nach und nach - offenbar werden sie auf die ELDA-RON transmittiert. Das Einsatzteam gerät immer mehr in Bedrängnis, drei seiner Mitglieder werden getötet. Als nur noch eines der Geräte im Raum ist, beschließt Sichu Dorksteiger kurzerhand, sich von Gucky dorthin teleportieren zu lassen. Gemeinsam machen sie die Transmission des Geräts mit. Wie vermutet, materialisieren sie auf der ELDA-RON.

In der Zwischenzeit hat Shrell ihr Geschenk an den PHOENIX übergeben. Es taucht in jenem Bereich auf, den das künstliche Bewusstsein als eigene Kabine vorgesehen hatte. Das zwanzig Meter hohe Prisma auf achteckiger Grundfläche füllt diesen Bereich vollständig aus und ist so konzipiert, dass es sich über die vorhandenen Redundanzleitungen mit den HS-Induktoren verbinden kann. Dr. Barstow ist es ein Rätsel, wie Shrell Kenntnis über die genaue Größe und Ausstattung dieses ganz speziellen Bereichs haben konnte.

Ein Holo mit einem Gruß von Shrell erscheint. Sie erklärt, dass ihr Geschenk die Kapazität der Hyperschwingungs-Induktoren modifizieren wird, was zur Folge hat, dass ein mehrmaliges Wiederaufladen ohne Verringerung der Salkrit-Qualität möglich sein wird. Die Reichweite des Schiffs wird dadurch um ein Vielfaches erhöht.

Obwohl es Liam Barstow missfällt, integriert der PHOENIX das Geschenk, das sich mit keiner bekannten Methode durchleuchten lässt, in sich. Es würde ihn nicht beeinträchtigen, versichert er. Dennoch befiehlt sie ihm, sich während des Gesprächs abzuschalten, das sie mit Zhobotter und Rhodan über das Aggregat führen will. Obwohl man nicht weiß, was man sich da ins Schiff geholt hat, wird der PHOENIX damit in die Agolei fliegen - und Liam Barstow und Zhobotter werden den Flug begleiten.

Als der Schattenschirm um Styx erlischt, startet die ELDA-RON mit ihrer Beutetechnik - und ihren beiden blinden Passagieren Gucky und Sichu Dorksteiger.

3. Januar 2025


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