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ERSTAUFLAGE/1168: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 3300 (SB)


Ben Calvin Hary

Terra muss fallen

Perry-Rhodan-Heft Nr. 3300


Terra, Solsystem, April 2249 NGZ

Perry Rhodan will sein schon vor Jahrhunderten initiiertes Projekt von San verwirklichen, das die Intensivierung des freundschaftlichen Kontakts zu fernen Sterneninseln und dessen Bewohnern vorsieht. Dazu wurden in den letzten Jahrzehnten insbesondere von der terranischen Ingenieurin Liam Barstow Fernstraumschiffe entwickelt, die einen verbesserten Hypertrans-Progressor besitzen. Dieser kann innerhalb einer Galaxis einen Überlichtfaktor von 2,5 Millionen Lichtjahren erzeugen, im Leerraum 400 Millionen Lichtjahre. Die nur 160 Meter langen und 40 Meter breiten Schiffe der PHOENIX-Flotte haben eine Reichweite von 70 Millionen Lichtjahren.

Der Ara Zhobotter schuf für den PHOENIX ein künstliches Bewusstsein - ein Computerprogramm, das eine eigene Persönlichkeit entwickelt hat, das Schiff als seinen Körper betrachtet und sich selbst als wichtigstes Besatzungsmitglied. Während Liam Barstow von den Terranern als die Mutter des PHOENIX bezeichnet wird, begegnet man Zhobotter eher zurückhaltend. Er zeigt sich ungern in der Öffentlichkeit, was vor allem an seinem äußeren Erscheinungsbild liegt. Seine rechte Körperhälfte zeigt einen jungen, die linke einen alten Mann. Nach einem Unfall ist die rechte Seite seines Körpers durch Nanoroboter ersetzt worden, die sein jugendliches Aussehen bewahren, während seine organische Hälfte gealtert ist. Ausserdem hat er bei dieser Prozedur seine Emotionsfähigkeit eingebüßt, was er mit der Nachahmung von Gefühlen nur ungenügend überspielen kann. Allerdings ist er in der Lage, auf Positroniken einzuwirken, indem er einige seiner Nanoroboter zeitweise von sich abtrennen und mit verschiedenen Aufgaben betrauen kann, die sie semiautonom erfüllen.

Am Rand des Atlan-Space-Port steht ein Raumschiff namens ELDA-RON. Schon vor fünfzig Jahren hatten die Leun, die in den Datenbanken der Milchstraße bislang noch nicht in Erscheinung getreten sind, ein automatisiertes Asylgesuch gestellt und es von der terranischen Administration gewährt bekommen. Im Volksmund wird der beschädigte Raumer Geisterschiff genannt, weil ihre Insassen es seither noch nie verlassen haben, die Standgebühr für ihr Schiff aber regelmäßig von einem Roboter bezahlen lassen.

Der noch nicht voll ausgerüstete Prototyp des PHOENIX soll auf Luna getauft werden. Auf dem Atlan-Space-Port findet zu diesem Anlass ein Volksfest statt. Perry Rhodan will in Kürze von dort mit der OSIRIS nach Luna fliegen und wird auf den jungen Trividder Cameron Rioz aufmerksam, der zusammen mit seiner Freundin Lyta Hasan, die seine Auftritte managt, von Fans umringt wird. Als sich am Geisterschiff eine Explosion ereignet, bei der eine Metallplatte davongeschleudert wird, die einen der Fans unter sich begräbt, eilen Perry Rhodan und Cameron dem jungen Mann zu Hilfe, der mit ein paar Knochenbrüchen davonkommt. Perry Rhodan rechnet es Cameron hoch an, es vorgezogen zu haben, Hilfe zu leisten, statt das Ereignis für seine Zuschauer zu filmen. Deshalb nimmt er ihn und Lyta mit zum Mond, obwohl sie dafür keine Akkreditierung erhalten konnten.

Dass unter der ELDA-RON plötzlich ein eiförmiger Gegenstand liegt, fällt zunächst nicht sonderlich auf. Erst als das Geisterschiff startet, wird man darauf aufmerksam, doch das Ei liegt unter einem hochwertigen Schutzschirm und kann nicht untersucht werden. Die ELDA-RON fliegt zum Mond und platziert sich direkt über dem PHOENIX. Perry Rhodan fühlt erst ein Kribbeln im Nacken, dann einen starken Entzerrungsschmerz. Ein Fiktivtransmitter hat ihn auf die ELDA-RON versetzt. Dort fordert ein schwarzhäutiger Humanoide mit schräg stehenden, rotleuchtenden Schlitzaugen von ihm, Shrell, der Großen, Respekt zu erweisen. Als Perry unbeeindruckt weitergeht, bleiben seine Füße am Boden haften und er muss sich dem Fremden widmen, der sich Bonnifer, Zeuge des Untergangs, nennt. Dessen Gliedmaßen sind am Körper fixiert, denn auch er ist ein Gefangener der Kommandantin Shrell, die Rhodan mit der Tatsache konfrontiert, Terra zu vernichten, wenn er nicht Reginald Bull tötet. Shrell bezeichnet Perrys besten Freund als Usurpator, der ihr den Sternenwürfel geraubt und ihr Volk versklavt hätte.

Perry Rhodan gelingt es, über den Fiktivtransmitter wieder zurück nach Luna zu fliehen, von wo aus er Shrell unmissverständlich klar macht, dass er sich nicht erpressen lässt. Da aktiviert die Leun das erste von drei "Geschenken", wie sie das 'Brennende Nichts' bezeichnet, das sich nun von dem eiförmigen Gegenstand, das auf dem Space-Port zurückgeblieben war, bis auf einen Durchmesser von zehn Kilometern ausbreitet. Es löst alle Materie, die damit in Berührung kommt, auf. Sofort werden Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet, doch viele Menschen begreifen gar nicht, was da auf sie zukommt.

Um Perry Rhodan noch mehr unter Druck zu setzen, schickt Shrell ein weiteres Ei auch auf den Mond. Dort breitet sich das Brennende Nichts in der Besucherlounge der Mondwerft aus, die vom Hangar mit dem PHOENIX durch eine Glassitwand abgetrennt ist. Die Menschen, darunter wichtige Amtsträger wie die Solare Residentin, sind eingesperrt. Als sich die alles vernichtende Wand immer weiter nähert, bricht Panik aus. Jeder, der dieses mörderische Phänomen auch nur berührt, löst sich auf. Gucky teleportiert so schnell er kann, Menschen in Sicherheit. Doch es sind zu viele.

Als eine Decke einstürzt, hilft auch Icho Tolot wo er kann. Doch er arbeitet eine Prioritätenliste ab, die Regierungsmitglieder bevorzugt. Cameron, der ausgebildeter Kosmopsychologe ist, kann das sogar verstehen. Doch seine Freundin Lyta steckt unter einem Träger fest. Dem jungen Mann gelingt es nicht, sie herauszuziehen. Er muss hilflos mit ansehen, wie sie verpufft. Als er sich daraufhin ebenfalls in das Nichts stürzen will, reißt ihn Icho Tolot zurück. Dennoch berührt Cameron das Phänomen - und verliert lediglich seine Hand. An der Stelle, an der sie ansetzen müsste, wabert eine verkleinerte Version des Brennenden Nichts. Dass er bei der Berührung nicht ganz aufgelöst wurde, macht ihn mit einem Schlag zur wichtigsten Person im Solsystem. Mit seiner Hilfe könnte man eventuell ein Mittel gegen diese Waffe entwickeln. Doch will Cameron sich als Versuchskaninchen zur Verfügung stellen?

Da im Hangar Vakuum herrscht, kann man die Glassitwand, auf die sich das Nichts zubewegt und vor der sich die Eingeschlossenen drängen, nicht einfach sprengen. Die Besucher würden dann genauso sterben. In aller Eile wird der Hangar mit Atemluft geflutet, doch das dauert. Zum frühest möglichen Zeitpunkt rammt Perry Rhodan mit dem PHOENIX die Glassitwand und bringt sie zum Einsturz, so dass die Leute auf das Dach des Prototyps springen können. Andernfalls wären sie in die Tiefe gestürzt. In der Zwischenzeit breitet sich das Nichts weiter aus und verschlingt die Mondpositronik NATHAN - ein ungeheurer Verlust, da sie sämtliche Verkehrsleitsysteme, die Wetterkontrolle und etliche andere alltagsrelevante Technik koordiniert hat.

Shrell schickt ein weiteres Ellipsoid in den Atlantischen Ozean, wo es eine arkonidische Kolonie bedroht. Sie macht für eine Deaktivierung dieser Waffen zur Bedingung, dass Perry Rhodan mit dem PHOENIX in ihre Heimat - das Sternenband Areol - fliegt, Reginald Bull tötet und den Sternenwürfel zurückbringt, ohne den die Anomalien ohnehin nicht abgeschaltet werden können. Die Leun hat extra fünfzig Jahre lang gewartet, bis man auf Terra ein Raumschiff entwickelt hatte, dass extrem große Entfernungen überwinden kann. Dennoch würde sie mit ihm ihre Heimat nicht erreichen können. Deshalb ist sie dazu bereit, den PHOENIX mit höherwertiger Technik auszustatten, mit der Perry Rhodan in vier Jahren Areol erreichen könnte.

Der bewusstlose Cameron Rioz wird in die Medostation der Solaren Residenz gebracht, das bestgesichertste Gebäude von Terrania. Dort wird auch die schwer verletzte Solare Residentin behandelt. Seit er wieder zu sich gekommen ist, hört der Trividder in seinem Innern einen Chor, dem auch Lytas Stimme angehört. Er wird allerdings von einem seltsamen Misston begleitet. Auch Bonnifer, Shrells Gefangener, hört diesen Chor in sich und den Misston. Genau wie Cameron lockt das Brennende Nichts ihn zu sich. Und wie auch Cameron hat er ein schwarzes Mal - bei ihm am Kopf -, an dem ihn das Nichts berührt hat. Das macht ihn zu einem sogenannten Conduiten.

Da Leun alleine nicht existieren können, ist Bonnifer auf Shrell und sie auf ihn angewiesen. Er berichtet ihr aufgrund des Chors, dass es auf Terra einen weiteren Conduiten wie ihn gäbe. Er könne ihn aber weder identifizieren noch aufspüren. Er weiß nur, dass er existiert. Shrell beschließt, dass die Galaktiker nichts von diesem zweiten Conduiten erfahren dürfen. Sie will ihn zuerst finden und dann vernichten.

Bonnifers Hoffnung hingegen ist, dass die Galaktiker begreifen, dass er auf ihrer Seite steht und sie ihm helfen werden, sich aus der Gewalt Shrells zu befreien.

Der ELDA-RON gelingt es, sich vor der Solaren Flotte zu verstecken. Shrell hat im Kuiper-Gürtel ein Versteck mit weiterer Beutetechnik angelegt. Von dort aus will sie nun agieren. Doch zuvor schickt sie Rhodan ein Goldellipsoid, das den PHOENIX dazu bemächtigen soll, bis nach Areol zu fliegen. Ihm wird wohl nichts anderes übrigbleiben, wenn er nicht will, dass noch mehr Menschen - es sind schon Hunderttausende - ums Leben kommen.

Um Rhodan noch weiter unter Druck zu setzen, schickt sie einen schwarzen Container in den Maschinenbereich der Solaren Residenz, der explodiert und die Antriebsaggregate der Stahlorchidee zerstört. Gleichzeitig taucht sie selbst in der Medostation auf und erneuert ihr Ultimatum. Gucky kann ihre Gedanken nicht lesen, genausowenig wie die von Cameron Rioz, seit dieser mit der Anomalie infiziert ist. Der Trividder versteckt geistesgegenwärtig seinen Armstumpf hinter dem Rücken, so dass Shrell ihn nicht sehen kann. Nachdem sie ihre Forderungen erneuert hat, verschwindet sie wieder und die Residenz stürzt ab.

Die Evakuierung der Stahlorchidee läuft zwar auf Hochtouren, doch auf der Flucht aus dem Gebäude stirbt die Solare Residentin und Cameron wird von Perry Rhodan und Icho Tolot getrennt, die in einer größeren Fluchtkapsel in Sicherheit fliegen. Cameron kann eine Einmannkapsel erreichen, die jedoch von der Flutwelle erwischt wird, die entstand, als die Stahlorchidee in den noch nicht vollständig leergepumpten Residenzsee kippte. Rioz steuert die Kapsel mit letzter Kraft von Hand in einen Fluss und verliert das Bewusstsein. Erst Stunden später kommt er wieder zu sich, verlässt die Kapsel und begibt sich auf die Suche nach seinen Eltern.

Gleichzeitig besichtigen Perry Rhodan und Homer G. Adams in einem Zweimanngleiter die Schäden an der Solaren Residenz. Der Park ist völlig verwüstet, kann aber neu gestaltet werden und die Schäden am Gebäude werden auch zu beheben sein. Die drei Anomalien breiten sich jedoch langsam aber kontinuierlich weiter aus. Sie lösen nicht nur die Materie selbst auf, sondern sorgen in ihrem Umfeld für verheerende Kollateralschäden, die zum Einsturz zahlreicher Gebäude führen. Rhodans Gleiter steuert einen Turm an, auf den sich fünf Menschen gerettet haben. Sie haben keine Chance ihn zu verlassen und die Rettungskräfte können seit NATHANS Ausfall nicht mehr rechtzeitig zur Stelle sein. Die drei Erwachsenen und zwei Kinder zwängen sich in den Gleiter und können in Sicherheit geflogen werden.

3. Januar 2025


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