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ERSTAUFLAGE/905: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2911 (SB)


Robert Corvus

Riss im Lügennetz

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2911


Galaxis NGC 4622 (Sevcooris), im Goldenen Reich der Thoogondu, Oktober 1551 NGZ

Während Perry Rhodan und sein Einsatzteam dem mutierten Soprassiden Dussudh in den Abgrund der Altvorderen folgen, findet an Bord von Puoshoors Pentasphärenraumer DAAIDEM ein Ball statt, bei dem Shuuli, die Tochter des anerkannten Offiziers Ptaranor, versucht, die Aufmerksamkeit des Ghuogondu zu wecken. Doch sie zieht gegen ihre Konkurrentin Poorda den Kürzeren. Ihr war nicht klar gewesen, daß auch das Umfeld des Gondus ein Kriegsgebiet ist. Man kämpft nur mit anderen Waffen. Als sie die unbedachte Bemerkung fallen läßt, alle Bürger und Bürgerinnen wären Soldaten, nötigt ihre Konkurrentin sie, das auch zu beweisen. Poorda will sie aus dem Weg haben und sorgt dafür, daß Shuuli einem von ihrem Vater kommandierten Trupp zugeteilt wird, der nach Perry Rhodan und seinen Leuten suchen soll, die auf Porass, der Heimatwelt der Soprassiden, in einem Höhlensystem verschwunden sind. Um nicht das Gesicht zu verlieren, bleibt Shuuli nichts anderes übrig, als in den Einsatz zu gehen. Shuulis Vater Ptaranor ist entsetzt darüber, da sie keine Soldatin ist. Doch für beide gibt es kein Zurück. Ptaranor hätte den Befehl gern verweigert. Doch als Oberst kann er das nicht.

Puoshoor geht davon aus, daß die Terraner entführt worden sind, wofür nur die Terroristen in Frage kommen, die die Abschußkodes der Nuklearwaffen geraubt und diese zum Einsatz gebracht haben. Ptaranors Trupp, dem auch der Gäone Gi Barr, ein Elitesoldat aus der Garde des Gondus, angehört, dringt in die Höhle vor, bei der Perry Rhodan zuletzt gesehen worden ist. Gi Barrs weiße Pedgonditrüstung hat ein Vitalenergie-Visier, mit dem er erkennen kann, daß sich mehrere Lebewesen quer durch das Gestein bewegen. Mit Hilfe eines Desintegratorgeschützes wird ein Tunnel gebohrt.

Unterdessen folgen Perry Rhodan und seine Leute dem Anführer der mutierten Soprassiden-Rebellen Loloccun mit einer Magnetschienenbahn in die Tiefe des Abgrunds der Altvorderen. Der Rebellenführer gibt zu, für den Atomschlag auf den Kontinent Dundozo verantwortlich zu sein. Den Rebellen gehe es darum, Aufmerksamkeit zu erregen, um zu beweisen, daß die Thoogondu nicht allmächtig sind. Sie wollen ihre Regierung treffen, die mit dem Goldenen Reich kooperiert. Dafür nehmen sie die Opfer unter der Bevölkerung in Kauf.

Zwar scheinen die Rebellen keine Skrupel zu kennen und sie werden von einem Vanteneuer beraten, die in der ganzen Galaxis als Terroristen verschrieen sind, aber Perry Rhodan möchte, obwohl er ihr Vorgehen nicht gutheißen kann, kein voreiliges Urteil fällen, bevor er nicht alles weiß.

Im Innern der von den Mutanten bewohnten Höhlen stoßen Perry und seine Begleiter auf ein dichtes Geflecht gelbgrüner haarfeiner Fäden. Das sogenannte Heroldische Gewölle ist psionisch aktiv und schirmt das unterirdische Reich der Mutanten vor jeglicher Ortung ab. Nur Personen mit Heroldischem Dispens können es durchqueren und dabei "Weggäste" mitnehmen. Penelope Assid hofft, daß das Gewölle wirklich nur nach außen hin abschirmt und sie nicht etwa von dem Zeug mental beeinflußt werden. Bei dem Begriff "Heroldisches Gewölle" erinnert sich Perry Rhodan abermals an den Empfang bei Puoshoor, bei dem von den Nachtherolden die Rede war, die ihre Lügen verbreiten und Zwietracht säen.

Je tiefer sie in den Abgrund der Altvorderen vordringen, desto stärker ist die psionische Wirkung des Gewölles. Perry Rhodan und sein Team kommen an einer als Ort 433 bezeichneten Stelle an - einer riesigen Höhle voller Technoschrott. Es sind uralte Überreste von Raumschiffen und anderen Fahrzeugen, die eindeutig von den Soprassiden erschaffen worden sind und ein Technologieniveau widerspiegeln, das von diesem Volk heute mitnichten erreicht wird. Perry Rhodan findet Reste von Transitionstriebwerken, die vor der Erhöhung der Hyperimpedanz in Betrieb gewesen sein müssen.

Das Einsatzteam um Perry Rhodan untersucht diesen Ort. Der hier vor sich hingammelnde Technologieschrott läßt darauf schließen, daß die Soprassiden, bevor die Thoogondu kamen, ein respektables Sternenreich besessen haben müssen und daß sie keineswegs von den Thoogondu vor der Selbstvernichtung bewahrt worden sind. Im Gegenteil, sie hatten früher eine Zivilisation gehabt, die zu den Sternen gereist war. Die Relikte einer technisch hochstehenden Zivilisation zeigen, daß die Soprassiden des verlorenen Zeitalters Forscher und Händler gewesen waren, die Planeten besiedelt, sich mit fremden Kulturen ausgetauscht und den Hyperraum erkundet haben. Aber dieses stolze Sternenreich wurde zerstört und seine Geschichte umgeschrieben. Ossprath hat nun die Hoffnung, daß Perry Rhodan das richtige für das Volk der Soprassiden tut und ihnen helfen wird, den Weg zu den Sternen wiederzufinden.

Loloccun argumentiert, der Umstand, daß die Soprassiden ihre einstige Größe vergessen haben, zeige doch, daß das Goldene Reich stark genug sei, um das Gedächtnis eines so mächtigen Volkes auszulöschen. Doch für Perry Rhodan steht nicht fest, daß wirklich die Thoogondu für den Untergang des Soprassiden-Reichs verantwortlich sind. Es könnte ja auch sein, daß der Rückfall in die Primitivität vor der Ankunft der Thoogondu eingesetzt hat. Doch solche Bedenken läßt Loloccun nicht gelten.

Er bringt die Terraner zu dem Vanteneuer Ea-Eavend, einem eineinhalb Meter großen Humanoiden mit einem Facettenauge und Flossen, der eines der Schiffswracks bewohnt. Ihm zufolge ist das Sternenreich der Vanteneuer, das Plenum, ebenfalls von den Thoogondu vernichtet worden.

Ea-Eavend lädt seine Gäste zum Essen ein. Währendessen dringen Ptaranors Soldaten in jene Höhle vor, in der Perry Rhodan und seine Begleiter gerade noch gewesen waren. Die Thoogondu werden allerdings vom Gewölle aufgehalten und versuchen, es zu vernichten. Doch Energiewaffen erweisen sich als wirkungslos. Das Fadengewirr saugt jegliche Strahlung auf. Zwar können mit konventionellen Sprenggranaten Lücken in das Geflecht gerissen werden, aber die schließen sich sehr schnell wieder. Beim Versuch, das Gewölle zu durchdringen, kommt ein Soldat ums Leben.

Ptaranor geht davon aus, daß das Heroldische Gewölle die radioaktive Strahlung ebenso leicht wie andere Energieformen absorbiert. Er will einen Atomsprengkopf zum Einsatz bringen und damit die Höhle aufbrechen. Dabei wird das Gewölle zwar durch das zertrümmerte Gestein geradezu zerfetzt, aber das Geflecht gibt die Energie explosionsartig an die Umgebung ab, so daß der Effekt gewaltiger ausfällt als geplant. Zwei weitere Soldaten sterben. Der Zugang zu Ort 433 ist nun frei. Auf dem Weg dorthin nehmen die Thoogondu einen Soprassiden gefangen, der bereit ist, sie zu Ea-Eavend zu führen.

Doch die Explosion des Atomsprengkopfes und das Vorrücken der Thoogondu löst ein Chaos unter den soprassidischen Mutanten aus. Sie können sich zwar in Spalten und Notfalltunneln verbergen, doch für den Vanteneuer und die Terraner sind diese zu klein. Ea-Eavend kann einen Ausweg anbieten. Es gibt ein einziges Großraumschiff seines Volkes, das den Untergang des Plenums überstanden hat - die AN-ANAVEUD. Der Datenspeicher dieses Schiffes würde ein unverfälschtes Bild jener Epoche wiedergeben, in der die Thoogondu die Galaxis Theuershavd, wie die Vanteneuer Sevooris nennen, überfielen. In einer der Höhlen steht ein noch funktionsfähiger Transmitter, mit dem die Flüchtenden zu dem Schiff gelangen können, das in einer Entfernung von fünfhundert Lichtjahren einen Pulsar umkreist. Perry Rhodan ist skeptisch. Eine solche Entfernung hätte man vor der Erhöhung der Hyperimpedanz vielleicht bewältigen können, aber nicht heutzutage. Doch wie Ea-Eavend erklärt, haben die Soprassiden an Ort 433 eine uralte Technologie entdeckt, die ihre Vorfahren mit Hilfe ihrer Parafähigkeiten genutzt haben. Sie waren in der Lage gewesen, diese Transmitter mit Psi-Energie aufzuladen und somit gewaltige Entfernungen zu überbrücken. Es handelt sich bei dem Gerät also um einen Paratrans-Sender. Ea-Eavend hat den Mutanten geholfen, das Gerät an die heutigen Bedingungen anzupassen, so daß es auch bei der erhöhten Hyperimpedanz möglich ist, mit ihm große Entfernungen zu überwinden.

Eine Flucht mit Hilfe des Paratrans-Senders hat zudem den Vorteil, daß die Thoogondu nicht folgen können, da nur ein Parabegabter wie Dussudh den Transmitter aktivieren kann und die akkumulierte Psi-Energie beim Transfer vollständig verbraucht wird.

Als der Vanteneuer und die Terraner den Paratrans-Sender erreichen, greifen die Thoogondu an und Ptaranor muß feststellen, daß Perry Rhodan mit den Terroristen gemeinsame Sache macht. Er steckt in dem Dilemma, ihn zu Puoshoor zurückbringen zu müssen, ihm aber nicht schaden zu dürfen. Dussudh versucht schnell, den Paratrans-Sender zu aktivieren, doch seine Parakraft reicht für eine kontrollierte Steuerung nicht aus. Als Perry Rhodan erkennt, daß der Mutant die Transmission nicht nur zündet, sondern daß er selbst die Leiterbahn ist, durch die die Energien aus den Speichern in die Aggregate fließen, will er den Vorgang abbrechen, denn Dussudh droht dabei zu sterben, er schreit wie von Sinnen. Doch dann kommt es doch zur Transmission. Perry spürt einen unsäglich lang anhaltenden Entzerrungsschmerz und muß mit ansehen, wie sich im allerletzten Moment der Gäone Gi Barr in das Energiefeld stürzt. Es kommt zu einer gigantischen Explosion, bei der Perry Rhodan das Bewußtsein verliert.

21. Juni 2017


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