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ERSTAUFLAGE/861: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2867 (SB)


Michelle Stern

Zeitsturm

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2867


21.9.-2.10.1518 NGZ - Die beiden Perforationszonen des Zeitrisses bewegen sich mit wechselnden, unkalkulierbaren Geschwindigkeiten durch den Raum. Die eine auf Dengejaa Uveso, das Schwarze Loch der Milchstraße, die andere auf das Solsystem zu.

In der Milchstraße rund um Janskys Stern treten Hyperstürme auf, wie es sie zuvor noch nie gegeben hat. Diese erhöhte Hypersturmaktivität machen sich sogenannte Sturmtaucher zunutze, die in kleinen SKARABÄUS-Jets auf der Suche nach Schätzen sind, die nur bestimmte Hyperstürme ausspucken: Raum-Zeit-Scherben, die Schwingquarzen ähneln. Doch die Verhältnisse spitzen sich zu. Die Perforationszone, die Richtung Dengejaa Uveso unterwegs ist, ändert plötzlich die Richtung und erhöht ihre Geschwindigkeit. Sie rast nun auf das System Janskys Stern zu, in dem sich der besiedelte Planet Nova Ceres befindet. Messungen ergeben, daß die Perforationszone vermutlich von dem besonders starken Hypersturm Vayu III angezogen wird und ihre Kollision bevorsteht. Dadurch besteht die Gefahr, daß eine Art Konglomerat aus beiden sich auf den Planeten zubewegt. 100 Millionen Terraner müssen schnellstmöglich evakuiert werden. Doch viele weigern sich. Sie wollen ihre Heimat nicht verlassen und hoffen in den großen Bunkeranlagen, die ein fremdes Volk vor langer Zeit zum Schutz vor den schon immer in diesem Teil der Milchstraße tobenden Hyperstürmen angelegt hat, Zuflucht finden zu können. Diese Bunker können abgesprengt werden und viele Leute vertrauen darauf, daß sie nach der Katastrophe geborgen werden.

Die Chronotheoretikerin Aichatou Zakara, die Chronomanipulationen erforscht, fliegt das System mit der WOLFGANG PAULI an, einem mit ParaFrakt-Schirm bestückten Forschungsschiff. Sie will Daten sammeln, die zur Rettung des Solsystems beitragen könnten. Sie befürchtet, daß es zu Veränderungen im Zeitgefüge kommt, wenn die Perforationszone auf einen Planeten trifft. Chronomanipulationen werden ausgelöst, wenn der Zeitriß auf Materie trifft, wodurch das Zeitgefüge verändert wird. Die Strukturen von Raum und Zeit brechen zusammen. Übrig bleibt ein Quantenschaum, in dem Begriffe wie Zukunft und Vergangenheit oder vorne und hinten verschwimmen. Im Quantenschaum können fragmentierte Spiegelbilder erhalten bleiben, die angeregt durch das Phänomen zu einem zweiten Objekt führen. Es kann zu Verdoppelungen oder sogar zu Vervielfachungen kommen, die dann versuchen, denselben Raum einzunehmen. Das sogenannte Irrobjekt zerfällt dann auf eine bislang unbekannte Weise, wobei es fremdartige Energie abgeben kann und dadurch die Umgebung schädigt. Chronoduplikate lösen an sich schon Chaos aus. Ein Hypersturm bildet noch einen zusätzlichen Risikofaktor, da er die Prozesse verzerrt und unkontrolliert Hyperenergie zur Verfügung stellt.

Die Sturmtaucher erhalten die Aufforderung, unbedingt zurückzukehren, doch sie haben gerade einen sensationellen Hotspot von Scherben gefunden, die sie unbedingt bergen wollen. Nachdem die meisten zurückgekehrt sind, vermißt Sturminspektorin Moe Zangongo noch zwei Taucher. Mit ihrem Schiff versucht sie die beiden zu finden und zu retten. Doch ein plötzlich auftretender hypermagnetischer Impuls macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Es ist kein Linearflug mehr möglich und die Fortbewegung im Einsteinraum stark eingeschränkt. Nur die WOLFGANG PAULI, die über einen der starken Hawk-IV-Konverter verfügt, kann da noch etwas ausrichten. Einen Sturmtaucher kann das Schiff gerade noch bergen, bevor es selbst vor der Vernichtung fliehen muß. Der andere ist verloren, als der Zeitriß auf den Hyperorkan Vayu III prallt.

Aichatou Zakara fliegt mit der WOLFGANG PAULI ganz nah an die Perforationszone heran, die einer Linse gleicht. Ihr kommt es so vor, als schaue sie durch eine Glasscheibe in ein anderes Universum. Doch was sie dort sieht, läßt ihr das Blut in den Adern gefrieren. Auf der anderen Seite des Zeitrisses fliegen Hunderttausende von tiuphorischen Sterngewerken, die offensichtlich nur noch darauf warten, über die Milchstraße hereinbrechen zu können. Als eines der Schiffe versucht, die Perforationszone zu durchstoßen, kann Aichatou Zakara beobachten, wie es zunächst in die Länge gezogen wird, dann wieder zusammenschrumpft und schließlich als abstraktes, in sich verschlungenes Etwas zerbröckelt und in Zeit und Raum verweht. Noch stellt der gekoppelte Hyperorkan eine undurchdringliche Barriere dar. Ein Funkspruch der Tiuphoren dringt jedoch durch. Es wird zur Sammlung der Sterngewerke jenseits des Risses aufgerufen.

Die Evakuierung des Planeten gestaltet sich ausgesprochen schwierig. Als die Perforationszone erneut beschleunigt, nachdem man schon gedacht hatte, einige Tage gewonnen zu haben, als sie sich verlangsamt hatte, kommt es zu Störfällen in den Evakuierungsschiffen. Einige fallen in den Normalraum zurück und es kommt zu starken Schäden. Die Ordische Stele auf Nova Ceres ruft einen Verband aus fünfzig onryonischen Raumvätern zu Hilfe. Die bieten an, bei der Evakuierung zu helfen, doch auch sie sind bald überfüllt. Andere Schiffe wagen es gar nicht erst, zu landen. Etliche Menschen warten daraufhin umsonst auf ihre Evakuierung und müssen in die Bunker zurück. Die Onryonen versprechen, die Bunker, die bei der Katastrophe herausgesprengt werden, später zu bergen. Aber viele glauben das nicht. Die Verantwortlichen sind darum bemüht, einer Panik in der Bevölkerung entgegenzuwirken. Die Menschen, die auf dem Planeten zurückbleiben müssen, versuchen, sich gegenseitig zu helfen, haben aber kaum noch Hoffnung. Sie schließen mit ihrem Leben ab. Was die Lage noch verschlimmert, ist, daß Raum und Zeit instabil werden und es zu seltsamen Phänomenen kommt.

Aichatou Zakara geht ein großes Risiko ein, um die Daten für eine künftige Kollision der Perforationszone mit Terra zu erlangen. Sie will so lange wie möglich auf dem Planeten Ceres bleiben. Es ist zu einer gefährlichen Wechselwirkung zwischen Hyperorkan und Perforationszone gekommen. Die Perforationszone zerstückelt die Raumzeit. Nicht nur im All, auch auf dem Planeten werden Raumzeitfragmente in unterschiedliche Zeitabläufe versetzt. Teile eines Gebäudes altern beispielsweise extrem, während die anderen erhalten bleiben. Objekte verdoppeln sich und wollen beide denselben Platz einnehmen. Es kommt zu einer gigantischen Energieentfaltung. Zakara, die das Phänomen aus ihrem störunanfälligen Aerokopter beobachtet, kommt es so vor, als träfe Materie auf Antimaterie. Zakara, die ihre Daten ununterbrochen zur WOLFGANG PAULI und zur HOLOTAR sendet, auf der der halutische Wissenschaftler Atno Tever sie auswertet, muß erkennen, daß sie die Gewalten unterschätzt hat. Die Katastrophe bricht viel schneller über Nova Ceres herein, als sie gedacht hat. Sie muß sich eingestehen, daß sie dem Chaos nicht mehr entkommen kann. Der Schutzschirm ihres Aerokopters hält den einprasselnden Chronopartikeln nicht stand, die mit ihm interagieren und ihn langsam auflösen. Sie hat ihr Leben der Chronotheorie gewidmet und was sie nun in den letzten Momenten ihres Lebens sehen darf, übersteigt ihre kühnsten Träume. Sie kann nur hoffen, daß ihre Daten auch wirklich die HOLOTAR erreichen und dabei helfen werden, eine ähnliche Katastrophe von der Erde fernzuhalten.

Als Aichatou Zakara bereits mit ihrem Leben abgeschlossen hat, stabilisiert sich der Aerokopter plötzlich und sie sieht ein riesiges Schiff auf sich zukommen. Es ist die MOCKINGBIRD von Julian Tifflor, die in diesem Raum-Zeit-Chaos erstaunlich gut manövrieren kann. Sie wird vom Pensor pilotiert und nimmt den Aerokopter an Bord. Auch Julian Tifflor sammelt Erfahrungsmaterial, denn nur so besteht die Chance, eine weitere Katastrophe zu verhindern - daß Terra und das ganze Solsystem untergehen.

Zakara befürchtet, daß mit der Perforationszone der Weltenbrand über die Milchstraße hereinbricht. Tifflor kann dies jedoch nicht bestätigen. Manches spricht allerdings dafür, daß der Zeitriß den Impuls für die Ereignisse ausgelöst hat, die zum Weltenbrand führen werden. Möglicherweise verzögert die Perforationszone den Weltenbrand sogar. Julian Tifflor und die anderen Atopen des Tribunals wollen einen Weg finden, die Perforationszone gegen den Weltenbrand zu nutzen.

Der Pensor will die Menschen mit seiner Parakraft aus den Bunkern bergen. Er ist Movationsinjektor und kann die Menschen dazu bringen, selbständig in die MOCKINGBIRD zu teleportieren. Er injiziert ihnen sozusagen die Fähigkeit und den Willen zur Teleportation. Für die Insassen vollkommen unerwartet, taucht eine große dunkle Gestalt plötzlich unter ihnen auf und sie haben das dringende Bedürfnis, sofort zu fliehen. Dieses Gefühl reicht aus, um in die MOCKINGBIRD teleportieren zu können. Auf diese Weise kann der Pensor alle Überlebenden, die noch auf Ceres zurückgeblieben waren, retten und auf einen anderen Planeten bringen. All diese vielen Menschen finden in der MOCKINGBIRD Platz, obwohl sie gar nicht so viel Raum zur Verfügung hat. Wie das sein kann, darüber schweigt sich Julian Tifflor Aichatou Zakara gegenüber, die nach ihrer Rettung einige organisatorische Aufgaben übernommen hat, aus.

Eines kann Julian Tifflor aber nicht verhindern: die Kollision von Janskys Stern mit der Perforationszone. Die Sonne schwillt an, verdreht sich und kontrahiert. Der Zeitriß und der Hyperorkan umwabern sie wie eine schwarze Aura. Durch die Eigengravitation wird sie kollabieren und zur Supernova werden.

Das ganze Sonnensystem wird in den Untergang gerissen. Dieser Verlust liefert allerdings wertvolle Daten, die eventuell verhindern können, daß ein weiteres Sonnensystem vernichtet wird - das Solsystem. Die Evakuierungsmaßnahmen im Solsystem müssen unbedingt vorangetrieben werden. Julian Tifflor wird zwar mit der MOCKINGBIRD die Perforationszone und ihre Wechselwirkung mit dem Standarduniversum studieren und analysieren, aber er kann nicht versprechen, daß er den Verlauf der Perforationszone aufhalten oder umkehren kann. Selbst dann nicht, wenn er sofort Kontakt zur Werft der Finalen Stadt in den Jenzeitigen Landen aufnimmt und die MOCKINGBIRD weiter optimieren läßt.

7. August 2016


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