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ERSTAUFLAGE/806: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2810 (SB)


Uwe Anton

Brückenkopf Laudhgast

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2810


29. April 1518 NGZ

Anna Patoman hat für die zerstörte GALBRAITH DEIGHTON V einen Ersatz bekommen, die GALBRAITH DEIGHTON VI - ebenfalls ein 1800 Meter durchmessender Kugelraumer der Saturn-Klasse. Damit der Logik-Positronik-Verbund nicht wieder von den Viren der Tiuphoren übernommen werden kann, wurden in das Schiff zwei autarke positronische Redundanzsysteme eingebaut, die im Notfall einen von feindlichen Viren übernommenen LPV ausschalten und an seine Stelle treten können.

Die von der GALBRAITH DEIGHTON VI angeführte Tiuphorenwacht muß den Zeitriß kontrollieren. Es gibt keinerlei brauchbare Hinweise auf den Aufenthaltsort der beiden tiuphorischen Sterngewerke, die sich im letzten Monat vollkommen ruhig verhalten haben. Es wurde auch kein Raumschiff mehr gekapert. Anna Patoman ist sicher, daß die Tiuphoren irgendwann zum Zeitriß zurückkehren werden. Die Tiuphorenwacht hat dort an den Perforationspassagen Position bezogen. Diese potentiellen Durchgänge durch den Zeitriß wandern jedoch mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung, was die Überwachung erschwert.

Die zwei verbliebenen Sterngewerke verstecken sich im Laudhsystem, wo der tiuphorische Kommandant Accoshai ungeduldig auf Nachricht aus seiner Heimat wartet. Die tiuphorische Flotte in der Vergangenheit muß zunächst noch in die Lage versetzt werden, die Schiffe an die erhöhte Hyperimpedanz anzupassen. Mit Hilfe des Catiuphats kann das Orakel über das Banner eine Kommunikation mit dem Flottenkommandeur herstellen, so daß Accoshai erfahren kann, wie weit die Umrüstung der Schiffe dort vorangeschritten ist. Er bekommt zur Antwort, daß noch zehn Tage vonnöten sind, damit die 20.000 Sterngewerke so ausgerüstet sind, daß sie die Passage durch den Zeitriß unbeschadet überstehen. Eine Hundertschaft kann jedoch schon vorausgeschickt werden.

Der Tiuphore Rutan Argroncc, der von Accoshai ins Laudhsystem geschickt worden ist, zweifelt daran, daß die Bannerkampagne auf Laudghast ein Erfolg werden könnte. Die Laudhgäste sind keine würdigen Gegner für das Banner. Sie haben noch nicht einmal die Raumfahrt entwickelt. Als Argroncc entdeckt, daß die Bewohner des Planeten Huld- und Notgeister verehren, hat er die Idee, wie er auf dieser elenden Welt doch noch ein wunderbares Kriegskunststück zustande bringen kann, von dem man noch reden wird, wenn sein Geist sich längst ins Catiuphat erhoben hat. Er spielt den Laudghästen vor, auf Seiten der Huldgeister zu stehen, und sie gegen die Notgeister verteidigen zu wollen, die wiederum von anderen Tiuphoren vertreten werden. Die unwissenden Laudghäste fallen bereitwillig auf die geschickte Inszenierung herein. Und so gelingt es Argroncc, unterschiedliche Bevölkerungsgruppen mit Waffen auszustatten und gegeneinander zu hetzen. Den Tiuphoren hat er dadurch auch noch einen internen Wettstreit zu bieten. Auf diese in seinen Augen originelle Weise will Argroncc herausfinden, welche Laudhgäste besonders viel Mut und Geschick zeigen und dazu geeignet sind, als Geistkomponenten ins Banner aufgenommen zu werden.

Oleksis Samoanoa, der Taman von Laudhgast, hat gleich nachdem die beiden fremden Raumschiffe im Orbit aufgetaucht sind, das sichere Gefühl, daß ein Angriff auf Laudghast bevorsteht. Er weiß bedeutend mehr als das übrige Volk. Beispielsweise, daß sich unter dem Huldgeister-Haus Räume befinden, die eine hochtechnische Einrichtung aufweisen.

Die Lemurer, die Vorfahren der Laudghäste, standen einst im Krieg gegen die Schwarzen Bestien. Sie flohen vor ihnen und siedelten sich in allen möglichen Sonnensystemen an. Als die ersten Kriegsflüchtlinge ins Laudhsystem einflogen, folgte ihnen ein einzelnes Schiff der Schwarzen Bestien. Es kam zu einem Gefecht, bei dem die Bestien zwar vernichtet werden konnten, die Schiffe der Lemurer aber so schwer beschädigt wurden, daß sie das System nicht mehr verlassen konnten. Bei dieser Schlacht zerstörten die Bestien den Mond des dritten Planeten, dessen Trümmer nun im Orbit den Planeten umkreisen. Zwischen den Trümmern wurde die KALLACTER, der letzte beschädigte Raumer der Lemurer stationiert, um die Trümmer von der Planetenoberfläche abzuhalten.

Über Jahrzehntausende erfüllte die Positronik mehr oder weniger gut ihre Aufgabe. Es kam dennoch dazu, daß immer wieder Trümmer des zerstörten Mondes auf den Planeten stürzten und erhebliche Schäden anrichteten. Die Umweltschäden, die ihre Einschläge verursachten, warfen die Entwicklung der Zivilisation auf Laudhgast immer wieder um Jahrtausende zurück. Als das beschädigte lemurische Raumschiff seine Aufgabe schließlich gar nicht mehr erfüllen konnte, sandte es einen automatischen Notruf aus. Den konnte auf Laudhgast allerdings niemand mehr empfangen, da den abgesetzten Siedlern die dafür nötige Technik verloren gegangen war. Der Notruf wurde über eine sehr lange Zeit ausgestrahlt, ohne daß jemand darauf reagiert hätte.

Dann jedoch - es liegt einige hundert Jahre zurück - wurde er von den Galactic Guardians aufgefangen, die die Gelegenheit nutzten, die sich ihnen bot. Da sie von der LFT gesucht wurden und einen Unterschlupf brauchten, mischten sie sich unter das Volk und fanden eine Möglichkeit, die Asteroideneinschläge zu minimieren. Um ihre Identität zu verschleiern, erfanden sie die Religion der Huld- und Notgeister und installierten die Effektbeter, die sich immer dann zusammenfinden, wenn ein Asteroid auf Laudhgast zu stürzen droht und durch 'Gebete' aufgehalten werden muß. In Wirklichkeit sprengt ihr Raumschiff MONJACZA, das sich im Trümmerfeld um den Planeten versteckt und so mitgenommen ist, daß es das System nicht mehr verlassen kann, die herabstürzenden Felsbrocken des zerstörten Mondes. Und das immer in letzter Sekunde, um die Stellung der Effektbeter zu festigen.

Oleksis Samoanoa, der ein Nachfahre der Galactic Guardians ist, ermöglicht es so vielen Laudghästen wie möglich in der Zentrale des alten lemurischen Stützpunktes unter dem Huldgeister-Haus Zuflucht zu finden. Inzwischen sind auch andere Eingeweihte eingetroffen und helfen, die Bevölkerung zu beruhigen. Weil die Tiuphoren beginnen, die Laudghäste wie Tiere zu jagen und abzuschlachten, legt Oleksis Samoanoa einen SERUN an und macht sich auf den Weg, seine Tochter Skoo und deren Freund Ciphrian Pescrud zu finden. Er kann die beiden gerade noch rechtzeitig davor bewahren, von drei Tiuphoren massakriert zu werden. Doch daß die Leichen dieser Tiuphoren mit eindeutigen Spuren eines Impulsstrahlerbeschusses gefunden werden, verrät Rutan Argroncc, daß man es auf Laudghast doch nicht nur mit hinterwäldlerischen Eingeborenen zu tun hat und es hier ein Geheimnis zu entschlüsseln gilt. Seine Positronik ermittelt, daß die Trümmer, die um Laudghast kreisen, von einer Zerstörung des Mondes herrühren. Immer wieder sind Brocken davon auf den Planeten gestürzt und haben schlimme Verwüstungen angerichtet. Mit dem Aufkommen der Effektbeter haben diese Ereignisse jedoch schlagartig aufgehört. Das ist höchst merkwürdig, zumal Argroncc nicht an metaphysische Wesen glaubt.

Vor vierhundert Jahren wurde eine kleine Besatzung an Bord des lemurischen Raumschiffs KALLACTER geschickt. Nun befindet sich dort der uralte Akone Baars tan Baloy, der auch Baars der Bastler genannt wird. Wie sein bereits verstorbener Vater hat er es sich zur Aufgabe gemacht, die KALLACTER wieder flugtauglich zu machen. Seinem Vater ist es bereits gelungen, die Systeme notdürftig wieder herzustellen. Er hat den Notruf, der immer noch ausgesandt wurde, deaktiviert, damit niemand auf die Galactic Guardians aufmerksam wird.

Abgehörte Funksprüche der Tiuphoren verraten Oleksis Samoanoa, daß gerade hundert Sterngewerke durch den Zeitriß gekommen sind. Um der Invasion der Tiuphoren zu entkommen, müssen die Galactic Guardians Hilfe herbeirufen, notfalls auch von der LFT. Es gibt auf Laudhgast noch ein Beiboot der MONJACZA, eine Space-Jet, mit der Oleksis Samoanoa, Skoo und Ciphrian zur KALLACTER gelangen wollen. Doch die Tiuphoren orten den Start der Space-Jet. Mit einer Kriegskapsel verfolgt Argroncc das Schiff. Er will es nicht gleich abschießen, sondern herausfinden, wohin es fliegt. Denn er vermutet, daß die Flüchtenden das Schiff anfliegen, das dafür verantwortlich ist, daß keine Trümmer mehr auf Laudhgast fallen. Er hat bereits Sonden in das Trümmerfeld geschickt, doch weil die MONJACZA energetisch tot ist, konnte er sie bislang nicht finden. Womit die Tiuphoren nicht gerechnet haben, ist, daß plötzlich ein Kugelraumer aus dem Trümmerfeld auftaucht und das Feuer eröffnet. Da das Schiff der Kriegskapsel tatsächlich gefährlich werden kann, weicht Argroncc aus. Als er seinerseits dann das Feuer auf das Schiff eröffnet, explodiert der Raumer plötzlich. Argroncc wird mißtrauisch, denn eigentlich wären die Waffen dieses Schiffes denen der Kriegskapsel überlegen gewesen. Steckt dahinter eine List? Die Analyse ergibt, daß das Schiff sich selbst zerstört hat. Doch warum?

Von der Explosion ist auch die Space-Jet in den Untergang gerissen worden, die Rutan Argroncc verfolgt hat. Doch er ist argwöhnisch. Er vermutet, daß ihm hier eine Inszenierung präsentiert wird und fliegt mit der Kriegskapsel zum Explosionsort, um ihn nach organischer Materie zu untersuchen. Er findet keine.

In der Tat hatten Taman Oleksis Samoanoa und seine Begleiter, die alle SERUNs tragen, die Space-Jet vor der Explosion verlassen und den Funkimpuls zur Selbstzerstörung der MONJACZA gegeben.

Oleksis Samoanoa und seine Begleiter fliegen zu dem in den Trümmern versteckten alten lemurischem Raumschiff KALLACTER, wo sie von Baars tan Baloy empfangen werden, der das Lineartriebwerk so weit in Schuß gebracht hat, daß es zumindest einen Überlichtflug leisten kann. Allerdings muß es erst einmal auf halbe Lichtgeschwindigkeit kommen, bevor es in den Hyperraum eintauchen kann. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, doch die KALLACTER schafft es tatsächlich in den Hyperraum, bevor sie von den Tiuphoren vernichtet werden kann. Das Ziel ist der nächste bewohnte Planet. Doch auf halber Strecke versagt das Triebwerk. Die KALLACTER fällt in den Normalraum zurück und muß einen Notruf absetzen. Doch bevor ein LFT-Schiff kommen kann, haben die Tiuphoren die KALLACTER schon entdeckt. Dann aber taucht die GALBRAITH DEIGHTON VI auf, der das tiuphorische Schiff nicht gewachsen ist.

Anna Patoman läßt den lemurischen Raumer in ihr Schiff einschleusen und Oleksis Samoanoa kann ihr berichten, daß 100 tiuphorische Sterngewerke durch den Zeitriß in die Milchstraße gelangen konnten.

9. Juli 2015


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