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ERSTAUFLAGE/804: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2808 (SB)


Marc A. Herren

Tiuphorenwacht

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2808


Januar 1518 NGZ

Anna Patoman, die Kommandantin der GALBRAITH DEIGHTON V, wird damit beauftragt, eine Flotte aus 200 Schiffen zusammenzustellen, mit der nach den verschollenen Tiuphorenraumern gesucht werden soll. Sie nennt sie kurzerhand Tiuphorenwacht. Ihr werden der USO-Agent Pino Gunnyveda und die Arkonidin Heydaran Albragin zur Seite gestellt. Letztere wird auch scherzhaft Robotregentin genannt, weil sie über 130 vollrobotisierte Raumer der EPPRIK-Klasse bestimmt. Ihr Gesellschafter Dirikdak, ein drei Meter großer vogelartiger Roboter, der früher einmal ein Katsugo-Kampfroboter war, begleitet sie und paßt auf sie auf. Heydaran Albragin und Anna Patoman verstehen sich auf Anhieb sehr gut und haben beide nicht viel übrig für Pino Gunnyvedas großspuriges Gehabe.

Bei den Wissenschaftlern, die den Zeitriß untersuchen, ist Taran Nesser, der ehemalige Ehevertragspartner Anna Patomans, beschäftigt, von dem sie sich vor 50 Jahren im Streit getrennt hat. Er hatte unethische Experimente mit menschlichem Erbgut durchgeführt, zu denen er ohne ihr Wissen eine ihrer Eizellen verwendete. In Anlehnung an frühere Experimente mit Erbgut von Mutanten, hat er bei der Schaffung seines Sohnes Troy nicht nur sein eigenes Erbgut und das von Anna Patoman benutzt, sondern auch die DNS des Pararealisten Sato Ambush, die er aus Hautschuppen und Haaren gewinnen konnte, die er einem Kimono entnahm, der im kosmohistorischen Museum ausgestellt wird. Da Vater und Sohn mit dem Solsystem verschwunden waren, das erst nach 33 Jahren wieder aufgetaucht ist - Jahren, die nur in der übrigen Milchstraße, aber nicht im Solsystem vergangen sind -, ist der Junge jetzt 16 Jahre alt. Anna Patoman hat seine Existenz bisher verdrängt, muß sich aber nun damit auseinandersetzen, weil Troys Mutantengaben vor kurzem erwacht sind und er seinen Vater begleitet. Taran Nesser hofft, daß es Troy gelingt, eine Pararealität herzustellen, in der es möglich ist, in den Zeitriß einzudringen.

Die Wissenschaftler unter der Führung des Algustraners Armand Sentaire haben die Aufgabe, in der Nähe von Boscyks Stern einen besonders aktiven Teil des Zeitrisses zu untersuchen, den sie Perforationspassage genannt haben. Sie wollen weitere Perforationspassagen entlang des Zeitrisses ausfindig machen. Es scheint jedoch so zu sein, als sei der Zeitriß in die Gegenrichtung nicht passierbar. Eine Space-Jet ist bei dem Versuch, in den Zeitriß hinein zu transitieren, als völlig demoliertes Wrack wieder aufgetaucht. Dennoch wollen Taran Nesser und sein Sohn mit einer Kleinst-Space-Jet Experimente am Zeitriß durchführen. Solange das kleine Schiff im Sublicht-Bereich fliegt, ist mit keiner Zerstörung zu rechnen. Alle Sonden und Kleinstraumschiffe, die im Sublichtbereich in den Zeitriß hineinfliegen, werden mehr oder weniger sanft abgestoßen.

21. März 1518 NGZ - Ein Sternspringer der Tiuphoren bringt in der Dunkelwolke Hapatasch ein Schiff auf und benutzt es als trojanisches Pferd, um unentdeckt in die Nähe des rohstoffreichen Planeten Vaar zu gelangen und ihn zu überfallen. Den Tiuphoren ist es inzwischen gelungen, ihre Indoktrinatoren der erhöhten Hyperimpedanz anzupassen. Sie können wieder im E-Modus eingesetzt werden, also als Energieimpuls auf die hochgefahrenen Schutzschirme des gatasischen Forschungsschiffes abgefeuert werden. So können die Tiuphoren in das Schiff eindringen, mehrere Gataser töten und die übrigen in Schach halten.

Die Tiuphorenwacht hat das Problem, daß man nicht weiß, nach welchen Kriterien man suchen muß, um die Tiuphoren zu finden. Es gibt zu viele Daten, die ausgewertet werden müssen. Man untersucht zunächst Schiffe, die sich aus unerfindlichen Gründen verspäten. Doch selbst dann gibt es immer noch eine unübersehbare Flut von Daten. Weiteres Auswahlkriterium ist die Welt, die das verspätete Schiff ansteuert. Rohstoffreiche Welten kommen dabei eher in Betracht. Schlußendlich entscheidet sich Anna Patoman für Vaar und kommt genau zu dem Zeitpunkt dort an, als die Kampf-Gleiter der Tiuphoren aus dem gerade gelandeten Schiff strömen und über das Regierungsgebäude herfallen. Die Tiuphoren töten alle, die sich ihnen in den Weg stellen, und nehmen das Regierungsoberhaupt von Vaar gefangen. Dann reißen sie die Ordische Stele aus ihrer Verankerung und nehmen sie mit an Bord ihres Sterngewerks PRUITENTIU.

Die Tiuphorenwacht greift die Sterngewerke an, die dann jedoch in Hyperstenz gehen und dadurch unangreifbar sind. Als die Verluste der Tiuphorenwacht immer weiter zunehmen, befiehlt Anna Patoman den Rückzug. Gegen ihren ausdrücklichen Befehl nähert sich Taran und Troy Nessers kleines Raumschiff dem Geschehen. Kurz darauf explodiert die PRUITENTIU, die die Ordische Stele an Bord genommen hat. Die Folge ist, daß alle Lebewesen von einer mentalen Schockwelle erfaßt werden, die sie in tiefe Verzweiflung stürzt. Die beiden anderen Sterngewerke können entkommen.

Untersuchungen der Geschehnisse ergeben, daß die Ordische Stele in eine für die Tiuphoren unheilvolle Wechselwirkung mit dem Banner getreten ist. Die Folge war, daß der Kommandant der PRUITENTIU die Selbstzerstörung herbeigeführt hat.

Da die Tiuphoren verschwunden sind und keine Gefahr mehr für Vaar besteht, knöpft sich Anna Patoman ihren Sohn Troy vor, den sie nun zum ersten Mal sieht. Durch das Ki, das er in sich weckt, indem er Körper und Geist in Einklang bringt, ist der junge Mann in der Lage, Tunneleffekte in den Bereich pararealer Wirklichkeiten zu schaffen. Troy Nesser beteuert seiner Mutter, daß er den Kampf gegen die Tiuphoren nur aus der Pararealität heraus beobachtet, aber nichts mit der Zerstörung der PRUITENTIU zu tun hat, wie Anna Patoman zunächst vermutete. Sie weiß selbst nicht genau, ob sie darüber froh oder enttäuscht sein soll. Auf jeden Fall fällt es ihr schwer, ihren Sohn anzuerkennen. Der verabschiedet sich von ihr mit der Bemerkung, seinen Vater suchen zu wollen. Erst später wird Anna Patoman klar, daß er nicht Taran Nesser, sondern Sato Ambusch gemeint hat.

An Bord der beiden verbliebenen tiuphorischen Sterngewerke rätselt man noch, wie es zur Explosion der PRUITENTIU gekommen ist. Man kann nicht wirklich eruieren, was in den letzten Minuten an Bord passiert ist. Das könnte man nur, wenn man den Kontakt zu den toten Besatzungsmitgliedern herstellen kann, die möglicherweise vom Catiuphat aufgenommen werden. Da der materielle Träger des Catiuphat die Gesamtheit aller Sextadim-Banner ist, und zwar auch jener, die in der Vergangenheit zurückgeblieben sind, existieren die ÜBSEF- Konstanten aller Ruhmreichen dort weiter, nachdem sie gefallen sind. Normalerweise wird ein Toter in einem Ritual dem Catiuphat übergeben. Verliert ein ruhmreicher Krieger sein Leben jedoch in einer Schlacht, greift das Catiuphat selbst ein und birgt seinen Geist. Diese Aufnahme wird erleichtert, wenn der entsprechende Tiuphore zum Zeitpunkt seines Todes sein Kriegsornat trägt, zu dem er in inhöriger Verbindung steht und sein Körper vom eingeatmeten Kriegsbukett gesättigt ist.

Während Accoshai darauf wartet, daß die Toten der PRUITENTIU ins Catiuphat eingehen, was innerhalb von drei Tagen geschieht, läßt er den Zeitriß nach einer Stelle absuchen, an der der Kontakt zu den Tiuphoren aus der Vergangenheit hergestellt werden kann. Das Orakel, das als einziger Tiuphore mit dem Banner in direktem Kontakt steht, kann tatsächlich eine solche Stelle ausmachen. Sie liegt 2,8 Lichtjahre von einem Sonnensystem entfernt, wo Gesteinsbrocken auf einen vergangenen Planeten hindeuten. Dort soll es dem Orakel zufolge nie zur Entwicklung höherdimensionaler Technik gekommen sein.

Der Bordrechner der XOINATIU findet tatsächlich die von dem Orakel beschriebene Stelle, und Accoshai kann den Kontakt zu den Tiuphoren in der Vergangenheit herstellen. Er schickt ihnen ein Datenpaket, das alle relevanten Informationen zur erhöhten Hyperimpedanz und den notwendigen Schiffsmodifikationen enthält, dazu gesammelte Daten zum Zeitriß und zur aktuellen Situation im zukünftigen Phariske-Erigon. Wenn es Accoshai gelingt, an dieser Stelle einen stabilen Übergang in die Vergangenheit zu schaffen, um einen ständigen Informationsaustausch zu gewährleisten, haben die Tiuphoren der Vergangenheit die Möglichkeit, ihre Sterngewerke zukunftstauglich zu machen und eine Flotte in die Milchstraße zu schicken.

Anna Patoman, Pino Gunnyveda und Heydaran Albragin sind sich dieser Gefahr durchaus bewußt. Sie halten es für geboten, alle Völker der Milchstraße über die Gefahr aufzuklären und um Mithilfe bei der Kontrolle des Zeitrisses zu bitten. Dabei würden sie schweren Herzens sogar die Onryonen und Tefroder mit einbeziehen.

Während sich die Tiuphorenwacht auf die Suche nach den zwei entkommenen Sterngewerken machen wird, müssen Millionen von Sonden ausgeschickt werden, um den Zeitriß zu observieren. Falls eine tiuphorische Flotte aus dem Zeitriß auftaucht, muß die Tiuphorenwacht so schnell wie möglich vor Ort sein, bevor die feindlichen Schiffe in den Tiefen der Milchstraße verschwinden.

Unterdessen taucht Troy Nesser in den Zeitriß ein und will mit seiner Gabe, Pararealitäten zu erzeugen, jene Wirklichkeit im Zeitstrom finden, in der Sato Ambush noch lebt.

19. Juni 2015


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