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ERSTAUFLAGE/711: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2715 (SB)


Uwe Anton

Einsatz im Polyporthof

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2715



31. Juli 1514 NGZ, ITHAFOR-5 - Als Tekener zu sich kommt und registriert, daß er noch lebt, wird ihm von seinem SERUN verkündet, daß er die Medoeinheit in ihn hineinimplantiert hat, damit sie für eine bestimmte Zeit alle Funktionen seines irreparabel beschädigten Herzens übernimmt. Das Cybermed-Modul hat bereits die inneren Blutungen gestoppt und wesentliche Verbindungen zu den Aorten und der Lunge hergestellt. Hätte Tekener keinen Zellaktivator, wäre er nun tot. Doch sein jetziger Zustand bedeutet auch, daß er auf Gedeih und Verderb von seinem SERUN abhängig ist. Wenn der ausfällt, bricht sein Kreislauf sofort zusammen und er stirbt. Doch länger als drei Tage kann der SERUN diesen Zustand auch nicht aufrechterhalten. Mehr Zeit steht den vier USO-Agenten, die über das defekte Polyportnetz auf ITHAFOR-5 eingedrungen sind, ohnehin nicht zur Verfügung, denn von den ursprünglich 6 Tagen Missionsdauer, die sich an dem von den Onryonen an die Tefroder gestellten Ultimatum orientieren, sich aus dem Ghatamyz-System zurückzuziehen und sämtliche Kampfhandlungen einzustellen, sind bereits drei Tage vergangen, die sie beim Durchgang durch das Polyportnetz verloren haben - ein Transfer der normalerweise 11 Minuten dauert.

Als Tekener sich umblickt, entdeckt er seine drei Gefährten, die weniger schwer verletzt zu sein scheinen. Zwar sind auch sie nicht ganz auf der Höhe, aber immerhin so klar, daß sie sofort ihre Mission in Angriff nehmen. Um keine Spuren zu hinterlassen, bringt Ellendea Lon, die einer Tefroderin täuschend ähnlich sieht, den Container zur Explosion, mit dem die Vier durch den Transferkamin gekommen sind. Dies wird keinen Verdacht erregen, da es nichts Ungewöhnliches ist, daß sich die Kamine plötzlich aktivieren und irgendwelche schwer beschädigten Dinge ausspucken. Als sie alle in einem Versteck zusammenkommen, stellt sich jedoch heraus, daß Tekeners Teamkollegen doch mehr in Mitleidenschaft gezogen worden sind, als das bisher den Anschein hatte. Ellendea Lon leidet unter einem akuten Malaria-Anfall und hat extrem hohes Fieber. Die Augen des Blue Cheprijl sind so stark geschädigt, daß er nur noch schemenhaft sehen kann. Auch seine Hörfähigkeit ist stark eingeschränkt. Der Fremdtechnologieexperte Mathis de Veer steht unter starkem Schock. Eine seiner Hände ist vollkommen verdorrt und abgestorben und sein Gehirn geschädigt. Alle vier Agenten haben durch den Polyport-Transfer organische Schäden erlitten. Die SERUNs stellen so weit wie möglich ihre Einsatzfähigkeit wieder her, können sie jedoch nicht heilen. Tekeners Cybermed-Modul rät dringend von einer Weiterführung der Mission ab und dazu, sofort nach Quinto-Center zurückzukehren und die Erkrankungen zu heilen. Doch wenn sie das tatsächlich in Erwägung ziehen würden, wüßten sie gar nicht, wie sie überhaupt von ITHAFOR-5 wieder fortkommen sollten. Eine nochmalige Benutzung des Polyportsystems würde garantiert ihrer aller Tod bedeuten. Doch wie soll es ihnen gelingen, die Tefroder innerhalb von zwei Tagen dazu zu bringen, die Onryonen anzugreifen, damit das Atopische Tribunal seine Drohung wahr macht, und Luna aus dem Solsystem ins Tefor-System versetzt?

Tekeners Plan sieht weiterhin vor, einige Schiffe der Tefroder in Fernsteuerung zu nehmen und gegen die Onryonenflotte in Marsch zu setzen. Damit das Infiltrations- und Fernsteuerprogramm übertragen werden kann, müssen die Agenten einen Kontakt zwischen den tefrodischen Positroniken und dem bluesschen Zentralrechner von ITHAFOR-5 herstellen. Doch als erstes müssen sie herausfinden, wie man an die Rechner herankommt.

Bevor der tefrodische Tamrat Vetris dem Ghatamyz-System den Rücken kehrt und nach Tefor zurückkehrt, befiehlt er seiner Flotte, auf keinerlei Provokationen der onryonischen Flotte einzugehen. Nur bei einem onryonischen Angriff solle sie sich zur Wehr setzen. Er will den Onryonen beweisen, daß die Tefroder eine vernünftige und alles andere als kriegslüsterne Fraktion in diesem Sonnensystem sind. Er hat es auf einen Zellaktivator abgesehen und möchte sich mit den Onryonen gut stellen.

Famather Myhd, der Chefwissenschaftler von ITHAFOR-5, der die Reste des explodierten Containers untersucht, macht Gornen Kandrit, den Kommandanten der Station, darauf aufmerksam, daß das Gewicht des angekommenen Containers größer war, als das, worauf die Masse nach der Explosion schließen läßt. Er vermutet folgerichtig, daß mit dem Container Eindringlinge an Bord gekommen sind und beschwert sich zum wiederholten Male, daß ihm kein Wachpersonal zur Verfügung gestellt wird. Auch eine auf Überwachungsaufnahmen sichtbare sich plötzlich öffnende Tür deutet darauf hin, daß irgendjemand im Schutze eines Deflektors hindurchgegangen sein muß. Tekeners Team hat aufgrund der starken körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen schwere Fehler begangen. Kandrit jedoch geht die ewige Nörgelei des Wissenschaftlers auf den Wecker und er wimmelt ihn mit den Worten ab, die ganze Station sei personell unterbesetzt und er könne niemanden für die Bewachung der Kamine abstellen. Allerdings nimmt er die Information des Wissenschaftlers so ernst, daß er das Mutantenteam, die Vier Eroberer, damit beauftragt, nach etwaigen Eindringlingen Ausschau zu halten.

Die USO-Agenten haben weiterhin mit ihrem desolaten Gesundheitszustand zu kämpfen, der sich nicht so schnell zu bessern scheint, und vor allem de Veer und Cheprijl sind auch in psychischer Hinsicht stark eingeschänkt.

Ellendea Lon wird gegen die Malaria ein Medikamentendepot unter die Haut gespritzt, das die Fieberanfälle und die Vergrößerung der Milz bekämpfen soll. Doch dieses Medikament hat schwerwiegende Nebenwirkungen, es erzeugt Halluzinationen und wirkt aphrodisierend. Sie macht Tekener unablässig an. Und das in einer Situation, in der ihr aller Leben in Gefahr ist. Dennoch bekommt sie den Auftrag, mit einem Camouflageanzug bekleidet, der wie ein tefrodischer Kampfanzug aussieht, sich auf die Suche nach dem Bluesschen Zentralrechner zu begeben. Dummerweise leidet sie sehr stark unter den Halluzinationen und auch ihr Zeitempfinden ist ziemlich durcheinander. Einen tefrodischen Offizier, der Verdacht schöpft und Ellendea Lon anspricht, wird von ihr niedergeschlagen, in ein Versteck geschleift und verhört. Nachdem sie von ihm erfahren hat, wo sich der Zentralrechner der Blues befindet - was sie auch über ein Terminal hätte erfahren können -, erschießt sie ihn kaltblütig.

Gornen Kandrit, der Kommandeur von WOCAUD, wie ITHAFOR-5 bei den Tefrodern heißt, will nicht, daß sein Polyporthof in die Bedeutungslosigkeit absinkt, und nimmt deshalb Kontakt zu Ghonvar Toccepur auf, dem onryonischen Kommandanten, der die Tefroder in ihre Schranken verwiesen hat. Er lädt ihn zu einem vertrauensbildenden Gespräch auf den Polyporthof ein.

Das tefrodische Mutantenteam, die Vier Eroberer, rätselt darüber, wer sich auf WOCAUD eingeschlichen haben könnte. Da sich dieser Polyporthof von anderen dadurch unterscheidet, daß er einen nachträglich eingebauten tefrodischen Rechner, sowie auch einen der Blues besitzt, mutmaßen die Agenten, daß es die Eindringlinge darauf abgesehen haben. Beim Zentralrechner der Blues angekommen, trifft Ellendea Lon auf den tefrodischen Wissenschaftler Famather Myhd, der nicht merkt, daß er eine Terranerin vor sich hat. Als aus dem Nichts heraus plötzlich zwei der Vier Eroberer auftauchen, zieht sie sich schleunigst zurück. Ihre Halluzinationen werden immer schlimmer, und es bleibt ihr nichts anderes übrig, als in einem kleinen verlassenen Raum Unterschlupf zu suchen, bevor sie sich zu einem Treffpunkt mit Tekener und den anderen aufmacht.

Auf Seiten der Teforder bleibt die Suche nach den Eindringlingen bislang erfolglos. Und obwohl man inzwischen weiß, daß ein Unteroffizier verschwunden ist, muß sie, um die Sicherheit der onryonischen Delegation zu gewährleisten, aus Personalmangel kurz unterbrochen werden.

Ellendea, die sich in einem Container versteckt hat, geht es immer schlechter. Das Medikamentendepot ist aufgebraucht. Tekener, der sie zufällig findet und sie wieder mit ihrem SERUN zusammenbringt, stellt fest, daß sie kurz davor steht, ins Koma zu fallen. Während der Blue sich langsam erholt, zieht sich de Veer immer weiter in sich zurück und reagiert kaum mehr, wenn man ihn anspricht.

Der Besuch der Onryonen kommt Tekener entgegen. Während seine Begleiter versuchen werden, den Virus in den bluesschen Zentralrechner einzuschleusen, wird er dafür sorgen, daß der von den Onryonen verhängte Waffenstillstand schon an Bord von ITHAFOR-5 gebrochen wird. Er plant ein Attentat auf die onryonischen Besucher. Damit überschreitet er eine moralische Grenze. Einen ahnungslosen Unbewaffneten, der keine Gefahr bedeutet, kaltblütig zu erschießen, entspricht weder seiner noch der üblichen USO-Vorgehensweise. Er verübt einen politisch motivierten Mord, nur um zu erreichen, daß Luna aus dem Solsystem abgezogen wird. Doch da Tekeners Plan sich nicht mehr vernünftig umsetzen läßt und sie diesen Einsatz höchstwahrscheinlich ohnehin nicht überleben werden, glaubt er, eben zu solchen Mitteln greifen zu müssen.

Mit seinen Kollegen hat er vereinbart, daß sie sich nach der Installierung des Virus im Zentralrechner sofort auf den Weg zum Hangar machen sollen, wo Tekener versuchen will, das Schiff, mit dem die Onryonen gekommen sind, zu kapern.

Beim Bluesschen Zentralrechner herrscht großer Betrieb, so daß die unsichtbaren Eindringlinge an kein freies Terminal herankommen. Eine Ablenkung muß her. Daß in dem Moment Mathis de Veer plötzlich zusammenbricht und dabei etwas umstößt, was die Tefroder aufmerken läßt, war zwar nicht geplant, nutzt Ellendea aber geistesgegenwärtig, um ihren Deflektor abzuschalten und so zu tun, als sei sie eine verunglückte Tefroderin, die Hilfe benötigt. Daß sie hohes Fieber hat, merken sogar die Tefroder. Während sie sich um sie kümmern, schleusen Cheprijl und de Veer, der inzwischen von seinem SERUN eine Injektion erhalten hat, über ein nun freies Terminal den Virus in den Rechner ein.

Als Tekener einen Onryonen der Delegation erschießt, wird Alarm ausgelöst und in dem darauffolgenden Chaos können Ellendea, die sich gegen ihre Helfer durchsetzen kann, Cheprijl und de Veer fliehen, obwohl die Vier Eroberer auch gerade auftauchen.

Die zwei überlebenden Onryonen kehren sofort auf ihr Schiff zurück. Aber Tekener findet einen tefrodischen Raumjäger, der gerade gewartet worden ist. Er dringt in ihn ein und installiert ein Programm in seiner Positronik, das ihnen die Flucht ermöglichen soll. Da er aber nicht weiß, wie er seine Gefährten zu sich locken soll, schickt er in einigem Abstand zum Raumjäger einen Funkimpuls los, der jedoch nicht nur von seinen Kollegen, sondern auch von den Tefrodern aufgefangen wird. Sie suchen an dem Ort nach den Attentätern, von dem der Funkimpuls ausgegangen ist, und können sich denken, daß der gewartete Raumjäger das Ziel sein könnte. Zwar sind die USO-Spezialisten durch Deflektoren geschützt, doch die Vitaltelepathin der Vier Eroberer kann die Anwesenheit der Agenten spüren. Und als Tekener und seine Gefährten bei dem Raumjäger ankommen, liegt er unter einem Energieschirm und die Tefroder warten schon auf sie.

Ellendea wird bei dem Versuch, den Generator für das Energiefeld zu zerstören, getötet. Tekener zerstrahlt ihre Leiche, damit keine Spuren auf Terraner hindeuten. Da das Energiefeld dank Ellendeas Einsatz nun aber zusammengebrochen ist, können er, Cheprijl und Mathis de Veer mit dem Raumjäger fliehen.

Inzwischen haben die Tefroder den Virus in ihren Positroniken gefunden und isoliert. Dennoch geht der Plan der USO-Agenten auf. Das positronische Programm des eingeschleusten Virus hat nämlich zwei Schichten. Daß die Tefroder den Virus entdecken und entfernen, war geplant. Erst dadurch kann sich der Virus entfalten. Das Anti-Virus, mit dem die Tefroder das Virus vermeintlich isolieren und bekämpfen, adaptiert das eigentliche Virus in das tefrodische Programm und macht die Herkunft unkenntlich.

Die Kommandeure der tefrodischen Flotte bekommen die Information, daß die Onryonen sich in Kampfformation nähern. Gerade noch rechtzeitig, wie die Tefroder meinen, hätten sie den Virus isoliert, von dem sie meinen, daß er die Annäherung der onryonischen Flotte hätte tarnen sollen. Tatsächlich aber wird ihnen die Annäherung der feindlichen Schiffe nur vorgegaukelt. Die Tefroder greifen sofort sämtliche Onryonenschiffe an, die sie orten können. Daß sich viele Ortungsergebnisse widersprechen und daß die Onryonen ihre Schiffe gar nicht in Schutzschirme gehüllt haben, führt zwar zu Verwirrungen, wirklich darüber nachdenken tut jedoch keiner und so beginnt eine Schlacht, die nach ersten Verlusten auf Seiten der Onryonen, die mit keinem Angriff gerechnet hatten, an Heftigkeit zunimmt und schlußendlich für die tefrodische Flotte verheerend ausgeht, weil viele der tefrodischen Kommandeure aufgrund des Virus gegen einen Feind kämpfen, der gar nicht dort ist, wo sie ihn sehen. Tekeners Täuschungsmanöver kostet Tausenden das Leben, und führt tatsächlich dazu, daß das Atopische Tribunal von Terra abgezogen wird und ins Tefor-System versetzt wird. Dort sollen am 1. September die Tefroder vor Gericht gestellt werden.

Im Solsystem über Terra ziehen sich am 6. August 1514 NGZ alle Onryonen-Raumer hinter den Repulsorwall, der den Mond umgibt, zurück. Drei Tage später verschwindet der Mond. Der plötzliche Verlust seiner Anziehungskraft verursacht auf der Erde schlimme Unwetter und Überschwemmungen. Doch der tefrodische Tamrat Vetris kann sich denken, wer den größten Nutzen aus diesem Desaster zieht und schickt die Vier Eroberer ins Solsystem.

1. September 2013