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ERSTAUFLAGE/677: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2681 (SB)


Leo Lukas

Welt aus Haß

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2681



Alaska Saedelaere und der Zwergandroide Eroin Blitzer haben dem genialen Konstrukteur, dem Superroboter Sholoubwa, den Tötungswunsch erfüllt, weil dieser seine Genialität infolge des Zusammenbruchs des Freien Raums durch die erhöhte Hyperimpedanz für immer verlor und nicht als einfacher Sanitätsrobot weiterexistieren wollte. Zuvor gab das mutierte Metallgeschöpf den beiden die Koordinaten des Planeten, auf dem sie die dringend gesuchte Kosmokratenbeauftragte Samburi Yura aufspüren können.

In der in Sholoubwas Weltenschiff, einer Kugel von drei Kilometern Durchmesser, deren Aufbauten halbierten Blütenblättern ähneln, eingeschleusten SCHRAUBE-B treten der terranische Aktivatorträger und sein Androidenfreund mit einem Überlichtfaktor von 100 Millionen die 28stündige Reise über 320.000 Lichtjahre zu den Zielkoordinaten an.

Vergangenheit: Der gemeuchelte Meister fiel vom Himmel und zerschellte auf dem Planeten Elicon in 1000 Teile. In einigen von ihnen knisterten funkensprühende Energien. Ein einziges dieser Energieteilchen entwickelte sich und absorbierte die kybernetischen Reste all des anderen herumliegenden Schrotts. Es entstand sein neues Ich, das er vervielfältigte. Die von ihm Erschaffenen ließ er zwecks Auslese gegeneinander antreten. Die Kämpfe verwüsteten weite Regionen des Planeten. Nicht der beste, nicht der angepaßteste und Ehrenhafteste der Ritterspiele setzte sich durch, sondern der rücksichtsloseste, gemeinste und hinterhältigste Kämpfer. Er hat sich in einem erbarmungslosen Ausleseprozeß neu kreiert.

Nicht geschafft hat es Dermavor der Kochende, ebenso nicht die Horde der Schredder. Vielmehr kann sich Gommnarat der Schelm am Ende zum neuen Meister ausrufen. Er hat all die Eigenschaften, die die gegen ihn angetretenen Verlierer auszeichneten, aufgesogen. Eine Kreatur des Hasses ist entstanden, fast ohne Erinnerung, noch nicht richtig Körper, aber auch nicht unsichtbar.

Gegenwart: Alaska Saedelaere und Eroin Blitzer erreichen die von Sholoubwa genannten Koordinaten. Sie finden mit Elicon eine erdähnliche, unbewohnte Welt vor, auf der sich die Ruinen riesiger Fabrikanlagen befinden. Der Zwergandroide bleibt im Weltenschiff zurück, nur der Terraner schleust mit der SCHRAUBE-B aus. Der Aktivatorträger läßt größte Vorsicht walten, zumal die Planetenoberfläche durch Gifte großräumig verseucht ist. Unbekannte ließen vor ihrem Verschwinden auf der ehemaligen Fabrikwelt eine durch Kriegshandlungen zerstörte Infrastruktur zurück. Intelligentes Leben kann nicht angemessen werden.

Die Falle steht bereits. Potentiellen Besuchern gedenkt die Kreatur alles, was ihr dringend fehlt, mit Hilfe seines Gesindes zu rauben. Aus dem Hinterhalt heraus beobachtet das einst aus Tafalla zu Gommnarat den Schelm hervorgegangene Wesen den fleischlichen Eindringling mit der Maske und giert nach dessen mitgeführter Hochtechnologie. Allein der in seine Computer eingegebene Suchbegriff "Samburi Yura" bringt den einstigen Ausrichter des Mahnenden Schauspiels in Raserei, als er sich an diese Kosmokratenbuhle erinnert. Fast hätte er sich vorzeitig verraten, denn sein Besucher heißt Alaska - genau derjenige, der einst Tafalla, des Schelms früheres Selbst, im Auftrag Yuras vernichtete. Der maskentragende Übeltäter muß sich vor seinem Untergang unbedingt noch in Sicherheit wiegen können.

Von all dem ahnt Alaska nichts, doch ist sein Mißtrauen geweckt, als das von ihm befragte örtliche Elicon-Netzwerk ihm allzu plumpe Vorschläge macht. Dennoch geht der Aktivatorträger auf die offensichtliche Falle ein. Denn er will und muß die Kosmokratenbeauftragte aufspüren, will er sie doch retten, vor welch einer Gefahr auch immer, und so gewährt der Aktivatorträger dem einstigen Tafalla Zugriff auf kosmokratische Hochtechnologie. Und diese gibt dem Wesen endlich seine Erinnerung und damit auch seine Fähigkeiten zurück.

Tafalla, der Meister des Schauspiels, handelt sofort. Nicht um diesem terranischen Büttel seinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen, lockt er mit Alaskas Kennung Samburi Yura herbei, sondern weil er damit endlich zwei Feinde auf einen Streich vernichten kann. Gleichzeitig greift die Entität auf die sechzehn im Orbit befindlichen zylindrischen Objekte zu, deren Energiewellen eine Stärke entwickeln, die im Weltenschiff eine Sicherheitsschaltung aktivieren. Dadurch kann Eroin seine Herrin und seinen Freund nicht mehr vor der Gefahr warnen.

Die Kosmokratenbeauftragte ist angekommen. Die wunderschöne Frau entsteigt dem Zeitbrunnen. Auf ihrem überirdisch weißem Kleid funkeln Sternsaphire, die Spuren des Ultimaten Stoffs enthalten, das Wertvollste überhaupt - 50 Gramm beträgt die in 1000 Jahren mit großem Aufwand von Kosmokraten betriebene Förderung und Verarbeitung. Trotz ihrer Machtfülle wird auch sie von der unvorstellbar starken Woge des auf sie eindringenden Hasses überrascht. Sogleich wird der relativ unsterbliche Terraner von Samburi in einer pararealen Raum-Zeit-Falte in Sicherheit gebracht, was aber dieser erst registriert, als seine SERUN-Rezeptoren wieder funktionieren. Um dann damit konfrontiert zu werden, daß die von ihm so überaus Verehrte ihn wie einen Trottel behandelt.

Tafalla erinnert sich: TANEDRAR zwang einst den Teil ihrer Vierfaltigkeit, der als TAFALLA bekannt ist, sich von seinen negativen Aspekten zu trennen. Dieser Ausschuß manifestierte sich als Tafalla, der sich einen neuen Tätigkeitsbereich suchte: Im Mahnenden Schauspiel erwürgte er die Prinzessin, die ihn verschmähte und in Wirklichkeit die Enthonin Samburi Yura darstellt, regelmäßig mit seinen Klauen.

Und nun endlich hat er die Frau Samburi, dieses Kosmokraten-Püppchen, in seiner Gewalt, und zwar auf seinem eigenen Territorium, Schloß Elicon. Dort will er sie während eines Maskenballs als Teil einer prächtigen Neuinszenierung des Mahnenden Schauspiels vernichten.

Das Aufeinandertreffen des in einer Ritterrüstung ohne Gesicht auftretenden Schloßherrn und der von ihrem terranischen Büttel begleiteten Kosmokratenbeauftragten entwickelt sich im Ballsaal des Schlosses zu einem Para-Psychoduell. Jeder der beiden machtvollen Wesen zwingt dem anderen seine Vorstellung der Wirklichkeit auf, wobei sich die Entität ein kleines bißchen von Kampfrobotern unterstützen läßt. Die schnell schwächer werdende Samburi gerät durch die Gewalt des Hasses in Bedrängnis und bitte den hilflos neben ihr stehenden Alaska um Unterstützung.

Wider aller Wahrscheinlichkeit funktioniert dessen Deflektor. Plötzlich schützt sie beide sein SERUN mittels einer Hochtechnologie, über die dieser eigentlich nicht verfügt. Ohne Zögern wirft sich der uralte Terraner die Enthonin über die Schulter und flüchtet mit ihr aus dem Ballsaal, während maskentragende Kampfroboter die beiden mit Strahlendauerfeuer eindecken. Der Terraner rennt an der Schloßkapelle vorbei in den von robotischen Händlern wimmelnden Basar. Die dort ihre Waren preisenden Kaufleute können ihn und die auf seiner Schulter liegende Frau trotz Deflektor sehen. Sie offerieren ihm dreißig Prozent Rabatt beim Kauf von zweiundsiebzig Jungfrauen. Er müsse aber seinen SERUN ablegen, dann werde für ihn alles möglich.

Alaska wird diesmal wirklich zu Samburis Held und schießt auf den angreifenden Meuchler. Ihre Flucht endet in einer Sackgasse. Dort empfängt sie der auf einem Thron sitzende Tafalla, diesmal in der Gestalt eines Gehörnten, auf dem Schlangen, Salamander und Muränen herumkrabbeln. Dahinter springt seine Hofnarr-Emanation hervor, die verrät, daß ihr Fluchtweg sie geradewegs zu ihm in die Falle geführt habe. Die erschöpft wirkende Samburi soll sich sofort ergeben.

Die besiegte Kosmokratenbeauftragte will ihrem Bezwinger etwas schenken und greift nach Alaskas Gesicht, ihre Hand durchdringt den SERUN-Helm. Dort pflückt die Enthonin das mit dem Konterfei verwachsene, so lästige Cappinfragment, als ob es nichts Leichteres gäbe, ab und wirft es auf Tafalla, der, für ihn keine große Sache, den weichen Klumpen explodieren läßt. Doch die in alle Richtungen fliegenden Cappinfetzen bewirken Tafallas Untergang. Samburi hat die Entität ausbruchsicher gefangen und dazu verurteilt, auf ewig mit seinem Haß eingeschlossen zu bleiben.

Samburi Yuras Arbeit ist getan. Sie bietet Alaska an, ihn von dem Planeten fortzubringen. Doch dieser so lästige Terraner, der ihr jahrelang folgte, weil in ihm der Glaube installiert war, sie, die Kosmokratenbeauftragte, retten zu müssen, vielleicht sogar vor QIN SHI, schlägt ihr Angebot aus. Er verehrt sie nun nicht mehr. Auf ihn wirkt die in einem UHF-Fenster verschwindende überirdisch Schöne auf einmal unmenschlich. Der zurückbleibende Terraner verspürt Mitleid mit der von ihr gefangenen Kreatur, die von ihrem grausamen Schicksal erlöst werden will. Alaska hilft, er konzentriert sich. Mit TANEDRARS Splitter, zusammen mit der Restsubstanz des explodierten Cappinfragments, bewirkt er die totale Vernichtung Tafallas, dessen Mentalsubstanz im Nichts verweht.

Als Alaska aus seiner Ohnmacht erwacht, sitzt auf seinem Gesicht wieder das Cappinfragment, das ihm Samburi vor 150 Jahren aufzwang. Doch nun hat er sich an diesen zu ihm zurückgekehrten lästigen Fremdorganismus, dessen Anblick gewöhnlichen Sterblichen Wahnsinn und Tod bringt, gewöhnt. Er wird wohl für immer seine Maske tragen müssen, um andere vor dem Anblick dieser Lebensform zu schützen.

10. Januar 2013