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ERSTAUFLAGE/670: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2674 (SB)


Uwe Anton

Das Reich der Angst

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2674



Anomalie, Doppelgalaxis Chanda, Terra, 2.12.1469 NGZ: Das im TLD-Tower von den verhafteten oder geflohenen Sayporanern und Fagesy zurückgelassene Transitparkett soll einem kleinen Galaktiker-Kommando ermöglichen, das von den Sayporanern beherrschte Weltenkranz-System zu erreichen. Der Solare Resident Reginald Bull trifft mit Chourtaird, einem mit den Terranern kollaborierenden Sayporaner, eine Absprache. Der uralte Greis gehört als Soziologe einer seit langem entmachteten sayporanischen Berufsgruppe an. Im bisher den Terranern unbekannten Weltenkranz-System hat Paichander, der Dekan der Akademie für Logistik, das Sagen. Die ursprüngliche Regierung der Sayporaner wurde zu einem Marionettentheater degradiert. Seine neuen terranischen Verbündeten sollen im Weltenkranz-System auf dem Planeten Druh einen Schlag gegen die herrschenden Akademien führen. Chourtaird programmiert den Zielort des inzwischen von TARAS gesicherten Transitparketts, auf dem bereits die kleine Einsatzgruppe steht, die von Bully verabschiedet wird.

Weltenkranz-System: Mitten in einem Meditationszentrum auf der Regenwelt Druh materialisieren die 30jährige Funkenmutantin Shanda Sarmotte, Toufec, ein fünfeinhalbtausend Jahre alter, einen Flaschengeist mit sich führenden Araber und ehemaliger Karawanenräuber, der als Angehöriger des Bundes der Sternwürdigen auch als Delorians Beauftragter gilt, sowie die Raumlandesoldaten Odo Ollowa und Daniil Veriaso, Spezialisten für Funkanalyse und prophylaktische Intervention, kurz: Sabotage. Die beiden Soldaten werden von Stainless Stan begleitet, einem zweieinhalb Meter großen TARA-VII-UH-Kampfroboter neuer Bauart, ausgestattet mit Antigravfeldern und Gravopuls-Antrieb, desweiteren einem Hochenergie-Überladungsschirm und biopositronischer Zentral-Individual-Steuerung.

Der Einsatztrupp schaut sich in der Meditationshalle um. Shanda erfaßt mit ihren Psi-Sinnen eine unbestimmte, von den Sayporanern ausgehende Angst. Als sie fühlt, wie diese Humanoidenähnlichen gegen eine abstrakte, nicht definierbare Furcht meditieren, meldet Stan, daß soeben ein automatischer Alarm gegeben wurde. Kurz darauf folgen zwei weitere Warnungen: Das Transitparkett wird blockiert, außerdem nähern sich unbekannte Flugobjekte.

Toufecs Flaschengeist Pazuzu verwandelt sich in eine Miniatur-Space-Jet. Sekunden später sind alle eingestiegen. Sie starten, durchstoßen die transparente Hülle des Pagodenbaus. Stainless Stan fliegt neben ihnen her. Regen prasselt auf die Hülle ihres Mini-Flugzeugs. Sie überfliegen bergiges Land, Gewässer und Wälder. Die Verfolger sind nicht abzuschütteln. Als Toufec weich auf einem Hügel landet, verwandelt sich der Flaschengeist von einer Space-Jet in eine getarnte Behausung. Auch für Stan gibt es in der Hütte Platz. Pazuzu sorgt für zusätzliche energetische Tarnung.

Nach ergebnislosem Suchen geben ihre Verfolger auf und drehen ab. In ihrem Schlepptau fliegen nicht ortbare, von Pazuzu kreierte Nano-Minispione. Die Galaktiker folgen mit ihrem inzwischen wieder zum Space-Minijet verwandelten Fluggefährt den unbekannten Drohnen in der Hoffnung, die Akademie für Logistik, ein mobiles Informationskabinett, auch Thauta Theann genannt, zu finden und zerstören zu können.

Der terranische Trupp landet unbemerkt ganz in der Nähe der sayporanischen Fluggeräte mitten in einem unbewohnten Sumpfgebiet. Pazuzus Ortung zeigt weitere Bilder dieser trostlos dunklen Regenwelt. Viel Schlamm, Gebüsch, dichtes Unterholz. Shanda staunt, als die beiden Sabotage-Spezialisten Nerven zeigen und zittern. Sie dringt in ihren Geist ein und sieht, daß beiden die Situation nicht geheuer ist. Shanda empfindet ähnlich, ohne dies näher definieren zu können. Nur Toufec kann anscheinend die nasse Düsternis nichts anhaben. Shanda ahnt, warum. Er war aufgewachsen mit der Angst vor Trockenheit, vor Wassermangel und vor dem Verdursten. Den ständigen Regen empfindet der einstige Wüstenbewohner als paradiesisch.

Ein rostquietschender, dreibeiniger Roboter mit vier Armen bricht sich mit seinem staatlichen Gewicht den Weg durchs Unterholz und trampelt in Richtung der noch unentdeckten terranischen Kleingruppe. Shanda empfängt wieder die gleichen Angst verursachenden Gedankenimpulse, die ihr in der Meditationshalle schon düster genug anmuteten. Panikerfüllt rennt Spezialist Veriaso davon. Odo befiehlt Stan den Angriffsmodus. Toufec plädiert für den unauffälligen Rückzug, den Odo gerne und augenblicklich antritt, seinem Partner Veriaso hinterherspurtend. Nur Toufec zeigt sich von diesen Angstströmen unbeeindruckt.

Die von ihrer Erkundung zurückgekehrten Nanoagenten bringen die Koordinaten des gesuchten mobilen Informationskabinetts mit. Der Vierertrupp fliegt mit der Space-Jet los. Sie erblicken unter sich unzählige, zehn oder vielleicht gar zwanzig Meter große verrostete Roboter, die anscheinend ziellos umherirren. Ollowa will eine der umherstapfenden Maschinen untersuchen. Als er sich dem Mechanopoden nähert, kollabiert der Spezialist und stirbt.

Sie landen vor der im rosttrüben Dämmerlicht vor ihnen liegenden gesuchten Stadt, die ebenfalls angstverursachende Gedanken verströmt. Es regnet ohne Unterlaß. Toufec sieht als erster, daß ihr TARA Rost ansetzt - trotz dessen Beschaffenheit aus Ynkelonium und Terkonitstahl. Daraufhin läßt der Araber die Regentropfen von Pazuzu untersuchen. Das Ergebnis: Jeder einzelne Tropfen hat nanotechnische, Rost verursachende Effekte. Die extrem strukturverdichteten Plastikmetallegierungen des TARAS bestehen auch aus Eisenatomen, die in diesem Regen besonders heftig mit Sauerstoff reagieren. Die Metalle der Kampfmaschine werden unaufhaltsam in Eisen umgebaut. Dies erklärt auch den Rostbefall der überall in der Stadt umherlaufenden Roboter.

Stans von Pazuzu inzwischen behandelte Rostflecken verleihen ihm die ideale Tarnung, um unauffällig in die Stadt zu fliegen. Bald zeigen seine Holoaufzeichnungen ihr gesuchtes Ziel. Sie blicken auf einen kristallinen blauen Kubus mit einer Kantenlänge von 80 Metern. Scheinbare Rostflocken, in Wirklichkeit Pazuzus Nanoagenten, lösen sich von dem TARA und fliegen zum Kubus, dringen ein. Die Positronik übermittelt die Daten: Der Würfel besteht aus organischer Masse, vorwiegend Nervenzellen - ein riesiges wanderndes, von seiner Stadt beschütztes Gehirn. Ein lebender Biocomputer, den Daniil Veriaso sogleich zerstören will. Shanda espert diese blaue Masse. Ein völlig fremdartiges und unverständliches Wissen strömt in sie ein - tödlich, doch sie zieht ihre Psi-Sinne rechtzeitig zurück.

Auf Anweisung von Sabotagespezialist Veriaso fliegt Stan zu dem blauen Riesenwürfel und sprengt sich mit all seinen Waffen. Die mächtige Explosion zerstört das Informationskabinett völlig. Kurz darauf rasen ein halbes Dutzend der bereits bekannten Flieger heran und landen. Der Flaschengeist kann ihnen nun nicht mehr helfen, denn wegen der fehlenden Nanomasse, die zusammen mit dem zersprengten TARA zerstört wurde, ist Pazuzu geschwächt.

Aus einem der Fluggeräte, die über stärkere Waffen als die drei galaktischen Eindringlinge verfügen, treten zwei Gestalten. Das eine Wesen wirkt grobschlächtig, humanoid, zweieinhalb Meter groß. Das kleinere, das mit seiner anderthalb Meter Größe puppenhaft wirkt, dazu mitten auf der Stirn ein gezacktes, von grünem Gespinst überspanntes Loch aufweist, spricht Saypadhi. Es stellt sich als Zofe Irriv vor. Ihr Begleiter sei Junker Bless. Shanda vermag die beiden nicht zu espern. Als die Zofe die drei Eindringlinge auffordert, ins Raumschiff zu steigen, gehen Veriaso die Nerven durch. Der Soldat aktiviert seine Waffe und wird trotz seines SERUN-Schutzschirms sofort zerstrahlt. Andere Junker schaffen die Leiche fort. Toufec und Shanda bleibt nichts anderes übrig, als den Kleinraumer zu betreten. Ihre Waffen müssen sie abgeben und die SERUNS ausziehen.

Einen Tag später werden Shanda und Toufec zu Paichander, dem Dekan der Akademie für Logistik, gebracht. Shanda entsetzt der Anblick des sayporanischen Herrschers - ein uralter Greis, zusammengesetzt aus verschiedenen Körperteilen von Toten. Dieser lebende Leichnam mit seinem Dreizack in der Brust wird den eiförmigen Thron, der ihn über Schläuche am Leben erhält, nie mehr verlassen können. Flüsternd erklärt ihnen der Uralte, daß die noch verwertbaren Organe und andere Teile ihres toten Soldaten in einem anderen Leib Aufnahme finden. Die wunderbaren Gehirne seiner vor ihm stehenden Gäste begeistern ihn. Beide mögen sich schon als Spender betrachten. Paichander kann sich gar nicht entscheiden, welches er für sich persönlich reservieren möchte.

Nach einem gescheiterten Fluchtversuch bringt man die Informationsextraktorin und den einstigen Wüstenbewohner erneut zu Paichander. Als der sayporanische Herrscher den zweiten Versuch macht, sie zu ihrer freiwilligen Organspende zu überreden, ergreift Toufec das Wort. Von da an nimmt das Gespräch einen für Shanda völlig unverständlichen Verlauf. Der Araber handelt mit dem uralten Greis aus, daß sie beide dem Expeditionsleiter Choursterc helfen werden, den seit 20 Millionen Jahren in Sol eingelagerten Leichnam der toten Superintelligenz ARCHETIM zu bergen. Gelingt dies nicht, wird die bereits schrumpfende Anomalie und mit ihr auch das dorthin von der negativen Superintelligenz QIN SHI entführte Solsystem zusammenbrechen.

Eine Barkasse bringt Shanda und Toufec in die über ihnen schwebende, von dem Utrofaren Fahrgut Sternenzoll gesteuerten Sternengaleone. Vor ihrem Abflug nach Zyorin Zopai verabschiedet sich Paichander per Holoverbindung. Ihre Koorperation dient beiderseitigem Vorteil. Der Leichnam soll durch ein von den Spenta umgebautes Schwarzes Loch der Matrix des Neuroversums zugeführt werden. Gelingt dies, wird die Anomalie fortbestehen und damit auch Terra.

25. November 2012