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ERSTAUFLAGE/653: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2657 (SB)


Leo Lukas

Geheimbefehl Winterstille

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2657



Doppelgalaxis Chanda, Solsystem: Terra wird seit fast zwei Monaten von zwei Vasallen der negativen Superintelligenz QIN SHI regiert - von dem Sayporaner Marrghiz und diesem grobschlächtigen Hohen Marschgeber Chossom, einem seesternähnlichen Fagesy-Militär. Die Doppelspitze wird seit einigen Tagen durch die Sprecherin des neuen Umbrischen Rates, Anicee Ybarri, verstärkt. Es handelt sich um die sayporanisch neuformatierte Tochter der Ersten Terranerin Henrike Ybarri, die wie die nicht kooperationsbereiten Minister ebenfalls in der Stahlorchidee unter Hausarrest steht.

Solare Residenz, 26.11.1469 NGZ, Krisensitzung: In einem der Konferenzräume kommen die drei Führer der neuernannten Republik Formatiertes Terra Umbra, auch FTU genannt, ebenso ins Grübeln wie der mit den neuen Machthabern Terras kollaborierende neue TLD-Chef Fydor Riordan, auch "die Ratte" genannt. Denn Delorian Rhodans heimlich eingesetztes Feynman-Kommando hat Terras Invasoren die Möglichkeit genommen, mittels Nanotechnik auf der Erde Megaerdbeben auszulösen. Damit haben die Vasallen der negativen Superintelligenz QIN SHI ihr Druckmittel, mit dem sie die Regierungsübernahme erpreßten, verloren. An Kampfkraft sind sie mit ihren lediglich 63 im Solsystem befindlichen Sternengaleonen, deren Aussehen an Schmeißfliegen erinnert, hoffnungslos unterlegen.

Doch Terras neue Führer geben sich nicht so einfach geschlagen. Die Berichterstattung in den Medien soll den Wahrheitsgehalt von Delorians Erfolgsmeldung in Zweifel ziehen sowie die FTU als die Regierung des Friedens in bestem Licht herausstreichen. Mit terroristischen Anschlägen muß man bei diesen Terranern immer rechnen, daher wird sicherheitshalber die Stahlorchidee rundum in einen Paratronschirm gehüllt.

Die Demonstrationen gegen die neue FTU-Regierung häufen sich. Während "die Ratte" Riordan einen verdächtigen Mitarbeiter verhört, läßt sich Marrghiz von LAOTSE, der Biopositronik der Solaren Residenz, beraten. Es geht vor allem um Gegenmaßnahmen, falls die im Solsystem verbliebene LFT-Flotte die Stahlorchidee und damit ihre Regierung angreift. LAOTSE empfiehlt den Überrangbefehl "Winterstille". Es handelt sich um eine Sicherung im Falle der Kaperung der terranischen Schiffe durch eine andere Macht. Dieser Geheimbefehl bewirkt die Stillegung der Waffensysteme, Triebwerke, Funkanlagen und Transmitter in Zehntausenden im Solsystem befindlichen Flottenraumern, in denen lediglich die Lebenserhaltungssysteme weiter funktionieren. Anicee befindet die Idee für gut und gibt der Residenz-Positronik umgehend den Befehl "Winterstille" mit dem Verweis, die Zustimmung des Umbrischen Rates werde rückwirkend folgen.

Trivid- und andere Medien unterbrechen ihre Programme und senden eine Erklärung der Umbrischen Ratssprecherin live. Die Neuformatierte dankt Delorian Rhodan ausdrücklich dafür, die Erdbebengefahr gebannt zu haben und damit den Bemühungen der Sayporaner und Fagesy um einige Tage zuvorgekommen zu sein, und lädt Rhodans Sohn zu einer Diskussion ein. Anschließend soll er, so der geheime Plan, verhaftet werden. Den Befehl Winterstille erwähnt die Tochter von Henrike Ybarri und Shamsur Routh nicht.

Delorian, der sich in seiner getarnten TOLBA versteckt hält, sowie der weiterhin seit dem Mega-Erdbeben in Mexiko für tot geltende Terranische Resident Reginald Bull, der sich auf Neo-Ganymed befindet, rechnen nun damit, daß aus den Ovoidraumern neue Erdbeben verursachende Kriegs-Ovula ausgeschleust werden. Um dieser Gefahr zu begegnen, steht Delorians Feynman-Kommando mit seinen Nano-Gegenwaffen bereit.

Wie Bully befindet sich der Fagesy Oachono, Dienstgrad Marschierer, ebenfalls auf dem künstlichen Jupitermond. Die ehemalige Geisel vom Überfall im Silverbridge-Hotel hat die Seiten gewechselt und sich den Rebellen angeschlossen. Der von seinen schweren Verletzungen langsam genesende Fagesy-Soldat spricht live über Hyperkom an alle seine Landsleute auf Terra und in den Sternengaleonen. Er betont, daß die Terraner nichts mit dem Verschwinden des Korpus von ALLDAR zu tun haben, auch wenn die Allgegenwärtige Nachhut dies behauptet. Mit seinen Tentakeln gestikulierend übermittelt Oachono das Angebot: freier Abzug aus dem Solsystem für Fagesy und Sayporaner. Im Gegenzug helfen die Terraner bei der Suche nach ALLDAR.

Die Ansprache dieses zum Feind Übergelaufenen, der auch noch ihn, seinen Obersten Marschgeber, kritisiert, löst nicht nur bei Chossom einen Wutanfall aus. Der Militär flucht lautstark über den Abtrünnigen wie auch über diese terranischen Diebe und Terroristen, diese achsensymmetrische Plumpklötze, die den Massenmörder Perry Rhodan für einen Held halten. Einer der Fagesy-Hundertschaftsführer, ein Untermarschierer dritter Ordnung, schimpft nicht nur, er handelt. Ockbech umstellt an den Hängenden Gärten mit seinen Mannen eine dieser gegen die Regierung gerichteten Demos, ein Straßenfest, auf dem frevelhafte Plakate mit Fagesy-Karikaturen gezeigt werden. Mit einem seiner fünf Tentakelarme gibt er das Zeichen zum Angriff. Blend-, und Betäubungsstrahlern malträtieren die Ansammlung der Störer, die mit grobem körperlichen Einsatz eingekesselt werden.

Zur gleichen Zeit im subplanetarischen Bereich von Terrania City: Seit einer Stunde hat die 67jährige Flottenadmiralin Tanny Abro, Kommandantin der Ersten Terranischen Raumlande-Division, die sich mit 15 Schlachtkreuzern der MARS-Klasse und Begleitraumern sowie mit 45 Kompanien zu je 300 Raumlandesoldaten und Kampfrobotern TARA-VII-UH seit Beginn der Besatzung in vier Kilometer Tiefe verborgen hält, keinen Funkkontakt mehr zu den Raumern im All und schön länger keinen zur Residenz-Ministerin für Liga-Verteidigung, Vashari Ollaron. Die Chefin der 1-TRD, deren unterirdisch geparkte Schlachtkreuzer seit einer Stunde funktionsunfähig sind, gibt schnarrend Befehl zum Aufstieg. Das unverhoffte Erscheinen der Spezialtruppen, die mit mit ihren Kampfrobotern, CYGNUS-Gleitern und LUPUS-Shifts über eine Kampfkraft verfügen, die ausreicht, Terrania in Schutt und Asche zu legen, löst Freude bei den Terranern und anderen Solanern und Erschrecken bei den Besatzern aus.

Derweil schweben die LFT-Raumer, deren Offiziere vergeblich mit ihren Bordpositroniken die Aufhebung des Überrangbefehls Winterstille diskutieren, antriebslos im Solsystem. Lediglich die Besatzungen zweier Schiffe können den Sperrbefehl annullieren. In der KRAKAU II, ein 800-Meter-Schlachtschiff der APOLLO-Klasse, das - wie für die meisten der 36.000 Raumer und Beiboote der LFT-Flotte - am Hunderttausend-Sonnen-Projekt beteiligt ist, schafft Offizier Qester das Unmögliche. Er erinnert sich an seine Urstrumpftante und kommt auf die Idee mit der legendären Vampirklemme, mit der die Biopositronik FAUSTUS überlistet werden kann. Auch die LEIF ERIKSSON IV, das drei Kilometer durchmessende Flaggschiff der LFT-Flotte, hat die Sperre geknackt und geht über Terrania in Position.

Stahlorchidee: Chossom steht voll hinter seinem Untermarschierer Ockbech, der in bewundernswerter Zurückhaltung keine Demonstranten getötet, sondern nur betäubt und verprügelt hat, manche etwas brutaler. Er, Marrghiz und Anicee sind sich einig, daß nun die nächste Stufe der Terraner-Disziplinierung angemessen sei. Sie einigen sich auf Stufe zwei des Befehls Winterstille: die Abschaltung der Terra zu Dutzenden umkreisenden künstlichen Sonnen, die das Licht und die Wärme von Sol annähernd zu ersetzen vermögen, seit die Sonne, die die Spenta mittels einer Fimbul-Kruste ausgelöscht haben, nicht mehr scheint. Ewige Dunkelheit und die Kälte des Weltalls erwartet die Bewohner Terras.

Delorian hört den Hyperfunk mit Saypor ab und erfährt, daß mehrere 10.000 Utrofarische Ovoiden Kurs auf die Erde genommen haben. Noch vor deren Eintreffen muß unbedingt die Solare Residenz zurückerobert werden, um den Befehl Winterstille aufzuheben, denn ohne einsatzbereite Kampfraumer ist das Solsystem den Eroberern hilflos ausgeliefert.

Die eingekesselten Demonstranten werden von der Raumlande-Division befreit und deren Fagesy-Bewacher verhaftet. In der Folge regnen Kriegs-Ovula auf Terra herab, werden aber vom Feynman-Kommando neutralisiert. Nach und nach begeben sich alle Fagesy in terranische Gefangenschaft, die es nicht rechtzeitig hinter den schützenden Paratronschirm der Solaren Residenz schafften. Die Stahlorchidee bleibt für die Rebellentruppen uneinnehmbar. Der Einsatz von Waffen, die einen solchen Schutzschirm knacken würden, würde auch die Residenz und große Teile Terranias zerstören. Solange die Stahlorchidee uneinnehmbar ist, können weder der Code Winterstille widerrufen noch die künstlichen Sonnen angeschaltet werden. Die Terraner erwartet die Weltraumkälte des Fimbulwinters.

Neu-Ganymed: Bully, der nur der Ersten Terranerin und der Verteidigungsministerin mitteilt, daß er unter den Lebenden weilt, schließt mit dem uralten Sayporaner Chourtaird einen Pakt. Er wolle mithelfen, die Macht des von QIN SHI eingesetzten Inspektors der sayporanischen Akademie für Logistik zu brechen. Der Vertrag wird mit dem Abtrennen des letzten Glieds von Bulls linkem kleinen Finger besiegelt.

26. Juli 2012