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SCHADSTOFFE/045: Warum frei lebende Forellen an Nierenstörungen leiden (BBU WASSER-RUNDBRIEF)


BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 954 vom 13. September 2010 - 29. Jahrgang

Spurenstoffe: Warum frei lebende Forellen an Nierenstörungen leiden


Die Gefährdung aquatischer Lebensgemeinschaften durch Restkonzentrationen von Arzneimitteln in unseren Gewässern ist jetzt endlich auch in der "Apotheken-Rundschau" angekommen. Das Fachblatt für Apothekenkunden schreibt in seiner Juli-Ausgabe 2010, dass "in jedem [?] öffentlichen Gewässer" heute fast 0,5 Mikrogramm pro Liter des Schmerz- und Rheumamedikaments Diclofenac (s. RUNDBR. 939/1-3) nachgewiesen werden könnten. Die Folge: "Forellen bekommen davon Nieren- und Kiemenschäden." Die Hauptursache für die weite Verbreitung von Diclofenac in Flüssen und Bächen: "Wenn wir Menschen es einnehmen, verlassen rund 70 Prozent davon unseren Körper unverändert mit dem Urin, überstehen Kläranlagen und verteilen sich im Grund- und Oberflächenwasser -insgesamt etwa 63 Tonnen pro Jahr", rechnet die "Apotheken Umschau" vor. Nicht nur Diclofenac, auch viele andere Arzneimittel würden diesen Weg gehen:

"In deutschen Oberflächengewässern sind etwa 150, im Grundwasser an die 40 verschiedene Wirkstoffe nachweisbar."

Eine Gegenstrategie müsse folgende Punkte umfassen:

"Sorgfältigere Dosierung von Medikamenten und Einsatz nur, wo er auch wirklich geboten ist, muss eine der Folgerungen sein, die an Ärzte und Patienten gerichtet sind. Ein Drittel der ins Wasser gelangenden Wirkstoffe aber könnte sofort vermieden werden: Wenn niemand mehr unbenötigte Arzneimittel in den Ausguss oder ins Klo schütten würde."

Internet: www.apotheken-umschau.de


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Quelle:
BBU-WASSER-RUNDBRIEF - Nr. 954/2010
Herausgeber:
regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser
im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU),
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© Freiburger Ak Wasser im BBU


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2010