Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → WASSER

RECHT/052: Keine Jodierung von Trinkwasser (BBU WASSER-RUNDBRIEF)


BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 1021, vom 20. Sept. - 2013 32. Jahrgang

regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)

Wird Trinkwasser "gerne" jodiert?



Zu fast jedem Stoff auf der Erde gibt es jeweils eine verschworene Gemeinschaft, die fest davon überzeugt ist, dass alles Unheil auf dem Globus auf diesen Stoff zurückzuführen ist. Und natürlich gibt es böse Mächte, die alles dafür tun, mit diesem Stoff die Menschheit unglücklich zu machen. Dazu wird dieser Stoff beispielsweise klammheimlich dem Trinkwasser beigemischt. Eine ziemlich große Gemeinschaft sind die Jodgeschädigten. Weil Lebensmittel rücksichtslos jodiert werden, explodieren die Schilddrüsenerkrankungen. Kolportiert werden diese Überzeugungen auf einer Vielzahl von Homepages - beispielsweise auf
www.jodkrank.de/Ernahrung/ernahrung.html

Dort wird u.a. folgende Behauptung aufgestellt: "Leitungswasser hat häufig nicht die gewünschte gleichbleibende Qualität. Es wird gerne jodiert, denn so bleibt der "quellfrische" Geschmack erhalten, d.h. das Wasser wird nicht "brackig". Ein Liter Wasser kann so bis zu 8 Milligramm Jod beinhalten! Bei der Herstellung von z.B. 100 Gramm fertig gegartem Reis bestehen rund zwei Drittel davon aus Wasser. Macht dann mal eben 500-600 Mikrogramm Jod. Wohl bekomm's! Kartoffelbrei, Pommes, Sojamilch, Fruchtsäfte, Bier, Cola usw. können ebenso betroffen sein. Auch Tiefkühlgemüse wird übrigens meistens vor dem Einfrieren vorgegart (blanchiert)."

Also wird auch beim Blanchieren mit jodiertem Trinkwasser das Jod auf das Tiefkühlgemüse übertragen - so dass man selbst beim Konsum vom Tiefkühlgemüse vor einer Schilddrüsenerkrankung nicht sicher sein kann.

Was ist davon zu halten: Zumindest in Deutschland dürfen nur ganz wenige Stoffe bei der Aufbereitung von Trinkwasser eingesetzt werden. Die stehen auf einer Positivliste der Trinkwasserkommission des Umweltbundesamtes - und da ist Jod nicht dabei. Eine Zwangsmedikamentation mit Jod, Fluor und anderen Substanzen via Trinkwasser ist in Deutschland lt. Trinkwasserverordnung untersagt. Aber auch jenseits der rechtlichen Vorschriften würde es der "Philosophie" der deutschen Trinkwasserversorgung völlig widersprechen, das Trinkwasser zu jodieren - denn: "Trinkwasser ist ein Naturprodukt!" Schon deshalb würde kein Wasserwerker in Deutschland dem Trinkwasser Jod beifügen - und schon gar nicht "gerne". Wenn er es doch machen würde, wäre es mindestens eine Ordnungswidrigkeit, eher aber ein Straftatbestand.

Näheres zur Liste der erlaubten Zusatzstoffe zur Trinkwasseraufbereitung beispielsweise auf der DVGW-Homepage:
http://www.dvgw.de/463.html

Generelle Anmerkung: Schon allein im Trinkwasserbereich hat man inzwischen keine Chance mehr, all den Unfug richtigzustellen, der mittlerweile auf einer unübersehbaren Zahl von Homepages im Internet verbreitet wird. -ng-

*

Quelle:
BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 1021
Herausgeber:
regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser
im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU),
Rennerstr. 10, 79106 Freiburg i. Br.
Tel.: 0761 / 27 56 93, 456 871 53
E-Mail: nik[at]akwasser.de
Internet: www.akwasser.de, www.regioWASSER.de
 
Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF kann abonniert werden durch Voreinzahlung
von 30 Euro für 30 Ausgaben auf das Postbankkonto Arbeitsgruppe
Wasser, Kto-Nr. 41952 757, Postbank Klrh., BLZ 660 100 75.
 
Meinungsbeiträge geben nicht in jedem Fall die Position des BBU wieder!
Die Weiterverwendung der Informationen in diesem RUNDBRIEF ist bei
Quellenangabe (!) erwünscht!
© Freiburger Ak Wasser im BBU


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Oktober 2013