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MELDUNG/128: Weser-Werra-Versalzung - Entsorgungsprobleme bei K+S hausgemacht (BUND TH)


BUND Landesverband Thüringen e.V. - Erfurt, 08.09.2016

BUND: Entsorgungsprobleme bei K+S sind hausgemacht

Lösung kann nicht auf Kosten von Umwelt und Belegschaft gefunden werden


Erfurt/Frankfurt. Der BUND lehnt die aktuellen Forderungen nach Aufweichung der Umweltstandards bei der Versenkung von Kalilauge durch K+S ab. Die Qualität von Trink- und Grundwasser ist für den Verband nicht verhandelbar. Dies bekräftigt der BUND anlässlich der geplanten Solidarisierung des Thüringer Ministerpräsidenten mit der Belegschaft von K+S. Der Verband wirft dem Unternehmen vor, die Entsorgungsproblematik nach wie vor nicht lösen und auf Kosten von Umwelt und Belegschaft auszutragen zu wollen.

"K+S hat bisher nichts unternommen, um die schon seit 2000 bekannten und ab 2015 geltenden Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen. Wasser ist unser aller höchstes Gut. Eine Verseuchung kann nicht mehr rückgängig gemacht werden", so Ron Hoffmann, BUND Landesvorsitzender Thüringen. Mit den geforderten Erlaubnissen würden die massiven Umweltschäden weiter verschlimmert, so Hoffmann weiter. Die Versalzung des Grundwassers sei nicht mehr rückgängig zu machen, verseuchte Trinkwasservorkommen unwiederbringlich verloren.

Ein komplexes Trinkwassermodell, das die Unbedenklichkeit der aktuellen Entsorgungswege nachweisen sollte, bestätigt die Vorbehalte des BUND, weiß Jörg Nitsch, Vorstandssprecher BUND Hessen: "Selbst bei einem sofortigen Stopp der Versenkung wird es zu einem weiteren Anstieg der Chlorid-Konzentration kommen. Viele Brunnen in der Werra-Region werden die Grenzwerte im Trinkwasser deutlich überschreiten. Weder eine Aufweichung der aktuellen Bestimmungen, noch eine erneute Genehmigung sind unter diesen Voraussetzungen tragbar."

Der BUND fordert K+S auf, endlich eine umweltverträgliche Entsorgungslösung umzusetzen. Die bereits 2010 an einem Runden Tisch erarbeiteten alternativen Ansätze zur Lösung der Salzabwasser-Entsorgung würden vom Unternehmen bisher ignoriert. Ron Hoffmann, BUND Landesvorsitzender Thüringen: "Es ist ein verheerendes Signal, wenn sich Spitzenvertreter von Politik und Wirtschaft über Lösungswege hinweg setzen, welche von Experten mit breiter Beteiligung der Zivilgesellschaft am Runden Tisch erarbeitet wurden."

Noch verheerender sei jedoch der Versuch seitens K+S, Politik und Belegschaft von der Unvereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie zu überzeugen, so Jörg Nitsch, Vorstandssprecher BUND Hessen: "Die Politik hätte K+S schon vor Jahren auf alternative Entsorgungswege festlegen sollen. So hätten auch Konsequenzen für die Belegschaft abgewendet werden können."

www.bund-thueringen.de
www.twitter.com/bundth
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Quelle:
Presseinformation, 08.09.2016
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Thüringen / Landesgeschäftsstelle
Trommsdorffstr. 5, 99084 Erfurt
Tel.: 0361/555 03 10, Fax: 0361/555 03 19
Internet: www.bund-thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. September 2016

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