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MELDUNG/061: Verfehlte Energiepolitik gefährdet Gewässer (BUND NRW)


BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 21. März 2014

Gemeinsame Pressemitteilung BUND, LNU und NABU

Umweltverbände zum Weltwassertag: Verfehlte Energiepolitik gefährdet Gewässer
BUND, LNU und NABU fordern Fracking-Verbot und naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien



Düsseldorf, 21.03.2014 / Anlässlich des Weltwassertages am 22. März warnen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) vor den nachteiligen Folgen der derzeitigen Energiepolitik für unsere Gewässer. Braunkohle, Fracking, aber auch fehlgesteuerte erneuerbare Energien führten zu massiven Eingriffen in den Gewässerhaushalt.

Besonders scharf kritisieren die Naturschutzverbände die jüngsten Planungen des Landes NRW, für große Teile der Oberflächengewässer und Grundwasservorkommen die EU-weiten Gewässerschutz-Vorgaben nicht wirksam umzusetzen. Damit seien nicht nur viele bedrohte Gewässertiere- und Pflanzen gefährdet, sondern es drohe auch ein Verstoß gegen die EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und damit ein EU-Vertragsverletzungsverfahren.

"Die Förderung der Kohle hat bereits große Bereiche der Grundwasserlandschaft unseres Landes dauerhaft verwüstet", sagte Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND. "Trotzdem fehlt bis heute ein klares Verbot des Frackings von Erdgasvorkommen." Dieses umstrittene Verfahren zur Erschließung unkonventioneller Erdgaslagerstätten gefährde große Teile der noch intakten Grundwasservorkommen und auch die Trinkwassergewinnung.

"Mit der großflächigen Vermaisung der Landschaft auch für die Energiegewinnung und dem übermäßigen Austragen von Gärresten aus Biogasanlagen entstehen weitere Probleme für die Gewässer. Regional wie etwa im Münsterland nehmen die Nitratkonzentrationen im Grundwasser deutlich zu", kritisierte Josef Tumbrinck, NRW-Vorsitzender des NABU. "Bis heute fehlt auch vom Land ein schlüssiges Konzept, wie diese Einträge deutlich gemindert werden können."

"In den meisten Mittelgebirgsgewässern des Sauer-, Sieger- und Bergischen Landes sind viele bedrohte und daher geschützte Wanderfische wie Aal und Lachs nicht mehr heimisch oder ihre Bestände sind auf ihrer Wanderung sehr starken Verlusten ausgesetzt", sagte der LNU-Vorsitzende Mark vom Hofe. "Die Energiewende im Fluss sollte daher im Einklang mit dem Gewässer- und Naturschutz erfolgen. Anstatt voreilige Entscheidungen zu treffen, ist es zunächst wichtig, alle Wasserkraftanlagen gewässerverträglich umzurüsten und den Dialog mit allen Betroffenen zu fördern, damit die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie in allen Gewässern erreicht werden."

BUND, LNU und NABU kündigten an, mit dem gemeinsamen Projekt "Wassernetz NRW" diesen Dialog zwischen Gewässerschützern und Gewässernutzern vorantreiben zu wollen, damit die Energiewende in NRW im Einklang mit dem Naturschutz gelingt.

Weitere Informationen: www.wassernetz-nrw.de

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Quelle:
Presseinformation, 21.03.2014
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. März 2014