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WALD/180: Hambacher Forst - mit eigenen Augen ... (Michael Zobel)


Die 33. Führung im Hambacher Forst - wunderbarer Wald, Rodungsinferno und viele Fragen...

von Michael Zobel, 5. Dezember 2016


Guten Tag zusammen,

Hambacher Forst, das Thema bleibt uns erhalten. Kaum ein Tag ohne Meldungen rund um den Braunkohletagebau, die Rodungen, Polizeieinsätze, die Eskalation...

Seit mehr als zweieinhalb Jahren biete ich die monatlichen Führungen im Hambacher Wald an. Das Echo ist überwältigend, insgesamt 5296 Menschem haben bisher daran teilgenommen und sich selber ein Bild gemacht, unabhängig von Presse- und Polizeiberichten und Verlautbarungen der RWE-Pressestelle.

Sehr unterschiedliche Menschen waren mit mir im Wald unterwegs, vom jugendlichen Klimaaktivisten bis zum Gewerkschafter, von RWE-Mitarbeitern bis zu Politikern verschiedenster Parteien, von SchülerInnen bis zu ganzen Familien..., ein Querschnitt durch die Gesellschaft und genauso ein Querschnitt unterschiedlichster Meinungen. Und was mir besonders am Herzen liegt, Menschen sollen miteinander sprechen. Egal, wie der Standpunkt ist, Gespräche und Verständnis füreinander sind für mich der einzige Weg, aus der Sackgasse und den gewohnten Gräben herauszukommen und gewalttätige Auseinandersetzungen zu verhindern.

Lange Rede kurzer Sinn, es ist wieder soweit.

Sonntag, 11. Dezember, Wald statt Kohle, die 33. monatliche Führung im Hambacher Wald - Der Hambacher Forst - oder was davon noch übrig ist und vielleicht gerettet werden kann? (weitere Termine 15. Januar, 19. Februar, 19. März...)

Der Wald wird immer kleiner, die Führungen immer größer. Wir befinden uns mitten in der aktuellen Rodungssaison, etwa 70 Hektar des einstmals stolzen Hambacher Waldes sind seit Anfang November unwiederbringlich vernichtet worden, unter massivem Polizeischutz. Dabei wurden alle Appelle missachtet und die "Rote Linie", die alte A4-Trasse, überschritten, man nähert sich unaufhaltsam dem "Herz des Waldes" (Zitat Herr Körber, Leiter des Tagebaus Hambach).

Am Sonntag werden wir erneut Beides zeigen, den immer noch wunderbaren Restwald, aber auch die aktuelle Rodungskante, das Inferno, das im Wald angerichtet wurde, die Spuren der Zerstörung an vielen Stellen rund um den Hambacher Wald.

Erneut werden wir die Gelegenheit haben, uns selbst ein Bild zu machen, mit den Aktiven im Wald zu sprechen, Fragen zu stellen. Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen dabei sein werden, Fotos machen, die Bilder so weit wie möglich verbreiten. RWE ist dabei, Tatsachen zu schaffen, gegen jede Vernunft, große Teile unserer Lebensgrundlagen unwiederbringlich zu vernichten.

Und wir werden darüber sprechen, wie falsche Informationen, Lügen und Halbwahrheiten verbreitet werden, um liebgewonnene Feindbilder immer und immer wieder auffrischen zu können. Um inhaltlichen Diskussionen ganz geschickt und konsequent aus dem Weg gehen zu können.

12.00 Uhr. Treffpunkt ist der Parkplatz Grillplatz Manheimer Bürge, Wegbeschreibung: Ausfahrt Merzenich, (nächste Ausfahrt hinter oder vor Düren, der Beschilderung immer Richtung Buir folgen, durch Morschenich (wird auch noch umgesiedelt...), bis zum Ende der Straße. Links abbiegen bis zum Schild "Lotsenstelle 71" , da rechts rein und parken, das ist der besagte Treffpunkt, kurz vor der alten Autobahn, nicht verwirren lassen durch die "Werkstraße" - und Sackgasse-Schilder, der Parkplatz ist nach wie vor zugänglich!

Bitte an möglichst viele Menschen weiterleiten, Verteiler nutzen, Pressekontakte... Anmeldung und weitere Infos bei mir per Mail info@zobel-natur.de.

Das war's auch schon wieder für heute, ich freue mich auf den kommenden Sonntag, auf viele Menschen, auf umfangreiche Presse-Begleitung, auf Fotografen und Kameraleute, die Bilder aus dem Hambacher Wald sollen möglichst weit verbreitet werden.

Danke, mit freundlichen Grüßen,
Michael Zobel und Eva Töller

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Quelle:
Michael Zobel, 5. Dezember 2016
E-Mail: info@zobel-natur.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Dezember 2016

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