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ATOM/055: Halbwertzeit - Medienschlaf und Staatsräson ... (nirgendwo)


nirgendwo - 12. Juli 2016

Atomstaat "made in Gronau"

Polizei räumt Blockade vor der Urananreicherungsanlage


Zahlreiche Atomkraftgegner*Innen blockierten seit Montag früh, 11.07.2016 (05:00 Uhr), in Gronau beide Zufahrten zur Urananreicherungsanlage der Firma Urenco. Bereits am Montag wurden Demonstrant*innen unter Missachtung von Art. 8 Grundgesetz rechtswidrig in Gewahrsam genommen und bis zu 14 Stunden festgehalten. Dabei gefährdete das Eingreifen der Polizei teilweise die Sicherheit der Protestierenden. Als in der Abenddämmerung eine Person unter einem Tripod (Dreibeinkonstruktion aus Holz) aus der bestehenden Versammlung ohne jegliche Angabe zur Rechtsgrundlage verhaftet wurde, gefährdeten die Polizeibeamten eine Kletterin und warfen beinahe das Gestell um. Auf die empörte Reaktion von umstehenden Demonstrant*innen erklärten sie, die Rechtmässigkei der Polizeimaßnahmen sei ihnen egal.

Am Dienstagnachmittag gegen 17 Uhr begann dann unter großem Polizeiaufgebot die Räumung der Blockade. Dabei wurden alle vor Ort befindlichen Personen, die die Polizei der Versammlung zuordnete, in Gewahrsam genommen und zu den Polizeiwachen nach Ahaus und Gronau verbracht.

"Dieses Vorgehen zeigt, dass es hier um eine einseitige Berichterstattung geht. Bilder, die der von Staat und Sicherheitskräften gewünschten Darstellungen widersprechen, werden bewusst verhindert", so eine Aktivistin vor Ort, "Kritik an der Anlage bleibt unerwünscht; Protest wird diffamiert. Atomkraft ist schon lange nur noch mit Rückgriff auf die Polizei gegen die Bevölkerung durchsetzbar. Heute hat die Urenco ihr hässliches Gesicht gezeigt und auf den Polizeistaat zurück gegriffen, um die Urananreicherung zu ermöglichen. Wir werden uns jedoch nicht einschüchtern lassen und uns weiter gegen Urenco, Urananreicherung und Atomkraft zur Wehr setzen."

Auch ein Pressevertreter wurde zeitweilig festgesetzt und am Fotografieren der Räumung gehindert.

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Quelle:
nirgendwo
Solidarische Unterstützung für repressionsbetroffene Anti-Atom-Aktive
E-Mail: atomtransporte@nirgendwo.info
Internet: http://nirgendwo.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Juli 2016

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