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STELLUNGNAHME/182: Kritik an Genehmigung für Grundwassermanagement S21 (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 25. September 2014

"Stuttgart 21": BUND kritisiert Genehmigung des Grundwassermanagements

Petrus-Faktor kann schwerwiegende Folgen haben



Stuttgart. "Wir bedauern die Entscheidung des Eisenbahn-Bundesamtes", kommentierte BUND-Landesgeschäftsführerin Sylvia Pilarsky-Grosch die am heutigen Mittwoch (24.09.) durch das EBA erteilte Genehmigung für das Grundwassermanagement von 'Stuttgart 21', "das EBA vollzieht vollendete Tatsachen, die die Bahn schafft, mit Genehmigungen nach. Damit hat das EBA offensichtlich keine unvoreingenommene Sichtweise auf das Projekt mehr."

"Besonders problematisch ist, dass der sogenannte 'Petrus-Faktor' in der Genehmigung enthalten ist", erläutert Pilarsky-Grosch, " dies bedeutet, dass die Bahn bei starken Niederschlägen unbegrenzt Wasser abpumpen darf. Das ist praktisch ein 'Freifahrtschein' für die Bahn." Die Folgen der erheblichen Grundwasserentnahme für die Natur und die Stuttgarter Mineralquellen seien nicht absehbar und könnten gravierende Folgen haben. Die für den Fall einer zusätzlichen Wasserentnahme vorgeschriebene Abstimmung mit dem EBA und den Wasserbehörden werde angesichts des überaus unkritischen Umgangs des EBA mit dem Projekt 'Stuttgarts 21' und der Bauherrin Bahn wohl kaum für Sicherheit sorgen.

Als einzige positive Punkte sieht der BUND die nun vorgeschriebene umweltfachliche Bauüberwachung in Naturschutzfragen und die verbindlich angeordnete Ausführungsplanung beim Bodenfeuchtemanagement. "Das sind wichtige Auflagen für den Schutz der wertvollen Großbäume im Schlossgarten. Unsere Anstrengungen konnten also zumindest für den Naturschutz einige Verbesserungen im Detail erzielen", so Pilarsky-Grosch.

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Quelle:
Presseinformation, 25.09.2014
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. September 2014