Forum Umwelt & Entwicklung - 16. Januar 2019
Bioökonomie: Industrialisierungs-Turbo für die Landwirtschaft
Umwelt- und Entwicklungsverbände veröffentlichen Erklärung zur Bioökonomie
Die Bioökonomie-Strategie der Bundesregierung birgt das Potential, Menschen- und Sozialrechte weiter auszuhöhlen und die Umweltzerstörung zu beschleunigen. Darauf weisen führende Umwelt- und Entwicklungsverbände zum Beginn der Grünen Woche in Berlin in einer gemeinsamen Erklärung hin. Bioökonomie wird nur dann zukunftsfähig sein, wenn sie mit einer sozial-ökologischen Transformation einhergeht. Dazu müsse der Rohstoffverbrauch dramatisch gesenkt werden, so die Verbände.
Mithilfe der sogenannten Bioökonomie soll unsere erdöllastige, klimaschädliche Wirtschaft künftig vor allem auf nachwachsenden Rohstoffen basieren und somit "grüner" werden. Politik und Wirtschaft wollen jedoch wenig an den eigentlichen Strukturen unserer problematischen Produktionsweise ändern.
Die Grüne Woche ist die international größte Agrarmesse. Hierbei spielt der Bioökonomie-Ansatz hintergründig eine große Rolle, denn die nachwachsenden Rohstoffe sollen vor allem durch die Land- und Forstwirtschaft produziert werden.
Schon heute trägt die industrialisierte Landwirtschaft zum Verlust von Artenvielfalt und Klimawandel bei. Wenn in Zukunft Land- und Forstwirtschaft zusätzliche Biomasse für neue Geschäftsfelder der Industrie produzieren, geraten Ökosysteme weiter unter Druck. Darüber hinaus verschärfen sich auch soziale Konflikte im globalen Süden.
Die Erklärung ist insbesondere ein Appell an die Bundesregierung, ihre Bioökonomie-Politik neu auszurichten.
Download der Erklärung: https://bit.ly/2AQxlqn
Die Erklärung wurde initiiert vom "Zivilgesellschaftlichen
Aktionsforum Bioökonomie".
Weitere Infos und Kontakt: www.aktionsforum-bioökonomie.de
*
Quelle:
Pressemitteilung, 16.01.2019
Herausgeber: Forum Umwelt & Entwicklung
Marienstr. 19-20, 10117 Berlin
Telefon: 030/678 1775 93, Fax: 030/678 1775 80
E-Mail: info@forumue.de
Internet: www.forumue.de, www.biodiv-network.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Januar 2019
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang