Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 11. Juni 2015
NABU: Klimaverhandlungen verlaufen noch immer im Schneckentempo
Miller: Fünf vor zwölf ist schon längst vorbei, die Verhandlungen zum Klimaschutzabkommen müssen Fahrt aufnehmen
Bonn/Berlin - In Bonn ist am Donnerstag, die internationale Klimakonferenz zur Vorbereitung des Weltklimagipfels im Dezember in Paris ohne die erhofften Fortschritte zu Ende gegangen.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Der Staatengemeinschaft ist der Ernst der Lage offensichtlich noch immer nicht klar. Stattdessen verhaken sich die Verhandler weiter in Details, während die Zeit verrinnt." Im Laufe der Verhandlungen konnte der vorliegende Entwurf nur um wenige Optionen gekürzt werden. "Die klaren Signale der G7-Staaten zur Dekarbonisierung der Weltwirtschaft und für ein starkes Klimaschutzabkommen, haben nicht gefruchtet. Das Bekenntnis zum Klimaschutz alleine reicht nicht aus, die bisher zugesagten Klimaschutzmaßnahmen lassen in Summe das Zwei-Grad-Ziel in weite Ferne rücken."
Bis Paris bleibt aus NABU-Sicht noch viel Arbeit zu erledigen: Im Juli werden die Verhandlungsführer einen neuen Entwurf für das Klimaschutzabkommen und eine neue Struktur vorlegen. Dabei besteht die Gefahr, dass wesentliche Bestandteile aus dem eigentlichen Vertrag in den Anhang geschoben werden und damit deutlich an Verbindlichkeit verlieren. Im August wird die Staatengemeinschaft erneut in Bonn zusammenkommen, um das Pariser Klimaschutzabkommen weiter vorzubereiten; dann müssen endlich die Inhalte wieder auf den Tisch kommen.
Der NABU fordert:
Der NABU fordert für ein glaubwürdiges Engagement im Klimaschutz vor
allem auch eindeutige Signale auf nationaler Ebene. "Wenn die
Bundesregierung die G7-Bekenntnisse ernst nimmt und ein starkes
Klimaschutzabkommen in Paris will, dann muss sie jetzt Fracking
stoppen und sich für den Vorschlag des Wirtschaftsministeriums eines
Klimabeitrags für die ältesten und dreckigsten Kohlekraftwerke
einsetzen", so NABU-Klimaschutzexperte Sebastian Scholz.
Mehr Infos www.nabu.de/klimaschutz
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Quelle:
NABU Pressedienst, Nr. 73, 11.06.2015
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juni 2015
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