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STANDPUNKT/563: Mit Vollgas in die Klimakatastrophe (NaturFreunde)


NaturFreunde Deutschlands - 14. April 2014

Weltklimabericht: mit Vollgas in die Klimakatastrophe



Berlin, 14. April 2014 - Zum 3. Teilbericht des 5. Sachstandberichts zum Klimawandel erklärt der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands Michael Müller:

Der jetzt vorgestellte 3. Teilbericht des 5. Sachstandberichts des Weltklimarates (IPCC) zeigt einen Instrumentenkasten, mit dem die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius begrenzt werden kann, wenn die Weltgemeinschaft ihn tatsächlich einsetzen würde. Allerdings ist in den letzten 26 Jahren, seitdem die UNO den Klimawandel auf die Tagesordnung gesetzt hat, kaum etwas geschehen. Im Gegenteil: Der Kohlendioxid-Ausstoß hat sich um 75 Prozent erhöht und der auf den Weltmärkten konkurrenzlos billige Klimakiller Kohle erlebt eine schreckliche Renaissance. Die Weltgemeinschaft versagt beim Klimaschutz.

Von Sachstandsbericht zu Sachstandsbericht werden die Daten sicherer und umfassender. Heute sind es genaue Konzentrationspfade, die viele "wenn, dann" berücksichtigen. Niemand kann den vom Menschen verursachten Klimawandel mehr bezweifeln. Und gleichzeitig kann niemand abstreiten, dass die Weltgemeinschaft ihrer Verantwortung nicht gerecht wird. Seitdem die Banken die Macht übernommen haben, wird auch die Politik mehr und mehr geschwächt und passt sich dem Versagen an. Das IPCC ist zur traurigen Variante des Kultsketches "Dinner for One" geworden: the same procedure as every year.

Deutschland steht schlechter da, weil die Kohlendioxid-Emissionen seit dem Jahr 2012 wieder steigen und die Braunkohle zum größten Klimakiller aufgestiegen ist. Deutschland hat noch immer kein Tempolimit, protzt aber mit immer mehr SUV, und auch die Energiewende kommt nicht voran. Insofern ist die Versetzung nicht nur der Weltgemeinschaft, sondern auch Deutschlands gefährdet. Der Weltklimarat hat "blaue Briefe" verschickt - auch an uns.

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Quelle:
Presseinformation vom 14.04.2014
Herausgeber: NaturFreunde Deutschlands
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. April 2014