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STANDPUNKT/528: Ausstieg aus der industriellen Agrarwirtschaft (NaturFreunde)


NaturFreunde Deutschlands - 18. Januar 2014

Agrarwende hat ähnliche Dimension wie Energiewende

Jedes Jahr demonstrieren mehr Menschen für eine bäuerliche Landwirtschaft



Berlin, 18. Januar 2014 - Mehr als 30.000 Menschen demonstrierten heute in Berlin für eine bäuerliche und ökologische Landwirtschaft. Bereits im vierten Jahr wurde anlässlich der parallel stattfindenden Landwirtschaftsmesse "Grüne Woche" die sogenannte "Wir haben es satt"-Demonstration organisiert, zu der jedes Jahr mehr Menschen kommen. Aufgerufen hatte ein Bündnis aus mehr als 100 Organisationen, darunter Bauern, Imker, Natur-, Tier- und Verbraucherschützer, Entwicklungsorganisationen und Erwerbsloseninitiativen. Die NaturFreunde Deutschlands gehören zu den Organisatoren der Demonstration.

Ein entscheidendes Fazit ist: Neben der seit dem Jahr 1980 geforderten Energiewende, die mittlerweile zum Regierungsprogramm geworden ist, fordern mittlerweile immer mehr Bürger auch eine echte Agrarwende, nämlich das Ende der Agrarindustrie und die Restrukturierung einer modernen und naturverträglichen bäuerlichen Landwirtschaft.

Der Ausstieg aus der industriellen Agrarwirtschaft hat dabei eine ähnliche Dimension wie die Energiewende. Es geht darum, die anhaltende Naturzerstörung zu beenden und den ländlichen Raum nachhaltiger zu gestalten. Zudem hat die Agrarwende eine überragende Bedeutung für die Gesundheit der Menschen, die Bewahrung der biologischen Vielfalt, den Schutz des Klimas und die Reduktion des Energieverbrauchs. Wie der Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter ist auch der Ausstieg aus den Agrarfabriken eine Schlüsselfrage für die Ökologisierung von Wirtschaft und Gesellschaft.

Solidarische Landwirtschaft gegen Profitlogik großer Konzerne Die NaturFreunde, die schon seit Jahren Aktionen und Kampagnen für ökologische und regionale Produkte organisieren, sagen Nein zu dem viel zu hohen und energieintensiven Fleischverbrauch, Nein zur Gentechnik, Nein zu immer mehr Chemie in den Nahrungsmitteln. Wir wollen eine solidarische Landwirtschaft der bäuerlichen Betriebe statt Monokulturen, Höfesterben und Ausbeutung von Saisonarbeitern wie auch der Dritten Welt. Agrarwende heißt: endlich Qualität über Massenproduktion zu setzen, die allein der Profitlogik großer Konzerne folgen, nie aber die Gesundheit, den ländlichen Raum und schon gar nicht die Natur schützt.

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Quelle:
Presseinformation vom 18.01.2014
Herausgeber: NaturFreunde Deutschlands
Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur
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Warschauer Str. 58a, 10243 Berlin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Januar 2014