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STANDPUNKT/037: Erhöhte Krebsrate im Umfeld von ASSE weiteres Alarmsignal (NaturFreunde)


Pressemitteilung des Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands Michael Müller vom 28. November 2010:

Erhöhte Krebsrate im Umfeld von ASSE weiteres Alarmsignal


Berlin, 28. November 2010 - Zur Häufung von Krebsfällen im Gebiet um das Atommülllager Asse erklärt der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands Michael Müller: "Selbst wenn es keine Kausalitätsbeweise gibt, nimmt doch die Plausibilität derartiger Warnungen immer stärker zu. Schon die sogenannte 'KIK-Studie' der Universität Mainz hatte festgestellt, dass die Erkrankungen von Kindern im Fünf-Kilometer-Umkreis von Atomkraftwerken um 120 Prozent höher liegen."

Auf die deutlich erhöhte Krebsrate im Umfeld von Atomkraftwerken hatte in den letzten Monaten mehrmals der Vorsitzende der Naturfreundejugend Deutschlands Kai Niebert hingewiesen. Doch nicht nur der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion Volker Kauder empörte sich über dessen Hinweise. In der Talk-Runde bei Maybrit Illner bezeichnete auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière die Aussagen als verantwortungslos. Und der selten sachkundige Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel wollte derartige Behauptungen sogar verbieten lassen.

Dabei war amtlichen Stellen seit einiger Zeit bekannt, dass auch im Umfeld des Atomlagers Assse eine deutlich höhere Krebsrate festgestellt worden ist: bei Männern eine doppelt so hohe Leukämierate, Frauen erkrankten dreimal mehr an Schilddrüsenkrebs.

Selbst wenn es keine Kausalitätsbeweise gibt, nimmt doch die Plausibilität derartiger Warnungen immer stärker zu. Schon die sogenannte "KIK-Studie" der Universität Mainz hatte festgestellt, dass die Erkrankungen von Kindern im Fünf-Kilometer-Umkreis von Atomkraftwerken um 120 Prozent höher liegen als im bundesweiten Durchschnitt.

Vorsorge und Verantwortung verlangen es, diese alarmierenden Hinweise ernst zu nehmen. Warum aber ignoriert die Bundesregierung diese Fakten? Zwar gibt sie zu, dass Zusammenhänge nicht ausgeschlossen werden können. Das war es dann aber auch schon.

Die NaturFreunde Deutschlands fordern die Bundesregierung auf, den gefährlichen Irrweg der Atomenergie unverzüglich zu verlassen. Ansonsten muss sie sich den Vorwurf gefallen lassen, vorsätzlich gegen den Schutz der Umwelt und der Gesundheit zu handeln.


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Quelle:
Presseinformation vom 28.11.2010
Herausgeber: NaturFreunde Deutschlands
Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur
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Warschauer Str. 58a, 10243 Berlin
Tel.: 030/29 77 32 65, Fax: 030/29 77 32 80
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Internet: www.naturfreunde.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. November 2010