Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → LEBENSRÄUME

WALD/602: Stop dem Staatswaldverkauf in der Eifel (BUND NRW)


BUND/BDF/Eifelverein/IGBau/LNU/NABU/SDW - BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V., 27. März 2009

Naturschutz / Wald:
Stopp dem Staatswaldverkauf in der Eifel

Allianz appelliert an Ministerpräsident Rüttgers Waldverkäufe zu verhindern


Düsseldorf/Euskirchen - Immer noch droht in der Eifel der Verkauf von 2653 Hektar Staatswaldfläche zum Stopfen von Haushaltslöchern. Auf einer Pressekonferenz in Euskirchen appellierte die Allianz gegen den Staatswaldverkauf - ein Bündnis aus Naturschutzgruppen, Heimat- und Wandervereinen, Forstleuten und Gewerkschaftlern aus NRW - nun erneut an Ministerpräsident Jürgen Rüttgers die geplanten Waldverkäufe doch noch zu verhindern. Es gäbe zahlreiche Gründe, die gegen einen Verkauf sprächen. Besonders gravierend sei jedoch die Signalwirkung für die Zukunft. "Findet der Verkauf statt, ist damit ein Präzedenzfall geschaffen, der zukünftig weitere Staatswaldverkäufe, aber auch Verkäufe kommunaler Wälder nach sich ziehen könnte", befürchtet Josef Tumbrinck, Sprecher der Allianz und Vorsitzender des NABU NRW.

Aus Sicht der Bündnispartner handele es sich damit auch keinesfalls mehr um ein regionales Problem der Eifel. Zudem hätten Erfahrungen mit einem bereits vor einigen Jahren erfolgten Verkauf kleinerer Staatswaldflächen im Bergischen Land gezeigt, dass bei einer Privatisierung öffentlichen Waldes trotz bestehender Naturschutzverordnungen die Gefahr einer nicht naturverträglichen Waldbewirtschaftung bestehe. Auch sei nicht ausgeschlossen, dass der Käufer die Erholungsfunktion durch indirekte Maßnahmen wie z.B. das Unterlassen der Pflege von Waldwegen einschränken könne, ohne dabei gegen geltende Gesetze zu handeln. Selbst wenn der jetzige Käufer sich verpflichte, alle Auflagen einzuhalten, sei es denkbar, dass bei finanziellen Engpässen oder Jahre später die Waldflächen unter anderen Prämissen weiterverkauft würden.

Stoppen könne den Verkauf nur noch Ministerpräsident Rüttgers. Entscheidend werde sein, ob Anfang April der Verkaufserlös in Höhe von 25,5 Mio. Euro im Nachtragshaushalt beschlossen und in der Folge dann an Bofrost verkauft werde. Dies gelte es jetzt mit aller Kraft zu verhindern, denn die vielfältigen Gemeinwohlwirkungen, die der Wald für die Gesellschaft habe seien mit einer Privatisierung nicht vereinbar.

Um die Waldverkäufe doch noch zu verhindern und Ministerpräsident Jürgen Rüttgers zu einer entsprechenden Entscheidung zu bewegen, haben der BUND, der Bund Deutscher Forstleute, der Eifelverein, die IG BAU, die LNU, der NABU und die SDW zum Bürgerprotest aufgerufen. Seit letzter Woche besteht die Möglichkeit unter www.keinstaatswaldverkauf.de seinen Protest gegen den Ausverkauf des nordrhein-westfälischen Waldes direkt an Ministerpräsident Jürgen Rüttgers zu senden oder Unterschriften zu sammeln und so die Aktion "Stopp dem Staatswaldverkauf in NRW" zu unterstützen.


*


Quelle:
Presseinformation Nr. 16, 27. März 2009
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. März 2009