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SCHUTZGEBIET/580: Projektbereisung der Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN)


Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Pressemitteilung - Bonn, 25. August 2009

Projektbereisung der BfN-Präsidentin

Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz informiert sich über in Baden-Württemberg laufende Naturschutzgroßprojekte


Wilhelmsdorf/Bonn, 25. August 2009: Im Rahmen einer Informationsreise zu Naturschutzgroßprojekten (NGP) besucht die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Prof. Dr. Beate Jessel, am Dienstag, 25. August 2009, Wilhelmsdorf im Landkreis Ravensburg sowie den Südschwarzwald, um sich vor Ort über die beiden vom BfN maßgeblich mit Bundesmitteln geförderten Großprojekte mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung "Pfrunger-Burgweiler Ried" und "Feldberg-Belchen-Oberes Wiesental" zu informieren. Am Vormittag steht zunächst das NGP "Pfrunger-Burgweiler Ried", eines der bedeutendsten Moorgebiete Süddeutschlands, auf dem Reiseplan der BfN-Präsidentin. Hier liegt der Projektschwerpunkt in der Moorrenaturierung, die vor allem durch großflächige Wiederherstellung eines naturnäheren Wasserhaushaltes erreicht werden soll. Besonders die Maßnahmen im 1.435 ha großen Kerngebiet, wie die Wiedervernässungsmaßnahmen, die Einrichtung einer extensiven Weidehaltung und die Beruhigung störungsempfindlicher Moorbereiche durch ein Besucherkonzept werden beim Ortstermin besichtigt. Ein wichtiges Projektziel ist von Beginn an die Einbeziehung der verschiedensten Nutzer und Interessengruppen in die Planung und die Information über die Projektumsetzung (www.riedstiftung.de).

Am Nachmittag besucht Frau Jessel im Schwarzwald das NGP "Feldberg-Belchen-Oberes Wiesental". Hier werden in den mehr als 10.000 ha umfassenden Kerngebieten seit Herbst 2005 die in einer ersten Phase geplanten Naturschutzmaßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung der vielfältigen Kulturlandschaft des Südschwarzwalds umgesetzt. Damit wird auch dem Wunsch von Bevölkerung und Besuchern Rechnung getragen, denn die Vielfalt und Schönheit dieser einmaligen Landschaft ist auch Grundlage für den wichtigen Wirtschaftsfaktor Tourismus. So spielen die Offenhaltung der charakteristischen Weidfelder insbesondere durch die traditionelle Rinder- und Ziegenweide sowie der Aufbau von Vernetzungs strukturen eine besondere Rolle. Im Wald werden durch an den Zielen des Naturschutzes orientierte Auflichtungen die Bedingungen z.B. für das Auerhuhn verbessert. Parallel dazu sollen die Anteile hochmontan verbreiteter Laubbäume und der Tanne am Waldaufbau erhöht und damit ein naturnäherer Waldaufbau erreicht werden. Flankiert wird dies mit der Förderung entsprechender Informations- und Besucherlenkungsmaßnahmen. Frau Jessel wird in Begleitung der Projektverantwortlichen nach der Begrüßung in Schönau verschiedene Stellen im Projektgebiet besichtigen. Danach folgt der Besuch des Belchenhauses, mit Einführung und ein Überblick in das einzigartige Projektgebiet.

Die Projekte "Pfrunger-Burgweiler Ried" und "Feldberg-Belchen-Oberes Wiesental" starteten Ende 2002 als erste Naturschutzgroßprojekte auf der Basis eines neuen Förderverfahrens. Der eigentlichen Umsetzungsphase ist dabei eine Planungsphase vorgeschaltet, in der konkrete Maßnahmen ausgearbeitet und vor allem durch einen von unabhängiger Seite her geführten Moderationsprozess für Akzeptanz bei den Beteiligten in der Region geworben wird. Seit nunmehr 30 Jahren hat der Bund die mittlerweile 40 abgeschlossenen und 33 derzeit laufenden Naturschutzgroßprojekte mit mittlerweile 390 Millionen Euro unterstützt. Bei der Bereisung wird Frau Jessel von Vertretern des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg, des Regierungspräsidiums Tübingen und Freiburg sowie der zuständigen Landratsämter begleitet.


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Quelle:
BfN-Pressemitteilung, 25.08.2009
Herausgeber: Bundesamt für Naturschutz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. August 2009