Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → LEBENSRÄUME

SCHUTZGEBIET/552: Biosphärengebiet Schwäbische Alb erhält UNESCO-Anerkennung (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V. - 26. Mai 2009

Biosphärengebiet Schwäbische Alb erhält UNESCO-Anerkennung

BUND, NABU und LNV gratulieren: Einmalige Natur- und Kulturlandschaft jetzt international geschützt


Stuttgart. Heute hat die UNESCO die Schwäbische Alb als Biosphärengebiet anerkannt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Landesnaturschutzverband (LNV) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) bezeichneten diese Auszeichnung als großen Erfolg für die Region, die rund 50 Kilometer südöstlich von Stuttgart liegt und 29 Gemeinden, drei Landkreise und den Gutsbezirk Münsingen umfasst. "Die Natur- und Kulturlandschaft im Biosphärengebiet Schwäbische Alb ist einzigartig in Europa. Wir begrüßen, dass sie nun unter dem Schutz der UNESCO steht", erklärten BUND, LNV und NABU.

Unter dem Status des UNESCO-Biosphärengebiets soll die gesamte Region im Sinne der Nachhaltigkeit entwickelt werden - sie soll den Ansprüchen der Menschen gerecht werden und die Lebensgrundlage nachfolgender Generationen sichern. "Neben dem Tourismus und der Landwirtschaft, die derzeit im Fokus stehen, müssen auch der Verkehr, die Energieversorgung und der Klimaschutz einbezogen werden", betonte der BUND-Landesgeschäftsführer Berthold Frieß: "Weil es im Biosphärengebiet sowohl ländliche Gebiete als auch Ballungszentren gibt, ist dies eine große Herausforderung. Diese Aufgabe können nur alle Akteure gemeinsam bewältigen."

"Es gibt aktuell 13 von der UNESCO anerkannte Biosphärenreservate in Deutschland und wir sind froh, dass es nun auch in Baden-Württemberg ein solches Schutzgebiet gibt, für das sich die Verbände seit Jahren eingesetzt haben", lobte der LNV-Vorsitzende Reiner Ehret.

"Die Traufwälder, Streuobstwiesen und blumenbunten Magerrasen der Alb sind einmalig und für Mensch und Natur äußerst wertvoll. Wir haben jetzt mit dem international zertifizierten Biosphärengebiet die Chance, die Region aufbauend auf diesen Naturschätzen nachhaltig voranzubringen", sagte der stellvertretende NABU-Landesvorsitzender Dr. Walter Caroli. "Wir werden weiter daran arbeiten, gemeinsam mit dem Land, den Landwirten, den Kommunen und Bürgern der Region diese Chance zu ergreifen und die 'Albvisionen', mit denen der NABU vor Jahren in den Prozess gestartet ist, wahr zu machen."

Die Umwelt- und Naturschutzverbände zeigen mit Projekten nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten auf:

• Der BUND strebt mit der Klimaschutzregion Schwäbische Alb eine rechnerische Vollversorgung der Region aus regenerativen Energiequellen an. Dieses ehrgeizige Ziel soll gemeinsam mit allen Akteuren erreicht werden und wäre ein weiteres Alleinstellungsmerkmal und glaubwürdiges Leitbild für das Biosphärengebiet.

• Der LNV-Vorsitzende sieht in der konstruktiven Zusammenarbeit von Kommunen und Verbänden einen Beweis dafür, dass Nachhaltigkeit nicht nur auf dem Papier steht, sondern bei gutem Willen aller Beteiligten auch wirklich umgesetzt werden kann - zum Vorteil aller.

• Beim Projekt Alb-Guides des NABU werden Menschen aus der Region zu Landschaftsführern ausgebildet, die Einheimischen und Gästen auf Erlebnistouren die Zusammenhänge von Natur, Kultur und Landwirtschaft aus verschiedenen Blickwinkeln erläutern.

Die Umwelt- und Naturschutzverbände werden sich für das Biosphärengebiet auch weiterhin einsetzen und beweisen, dass sie verlässliche Partner für Mensch und Natur im Biosphärengebiet Schwäbische Alb sind.


*


Quelle:
Presseinformation, 26. Mai 2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
70178 Stuttgart. Paulinenstraße 47
Tel.: 07 11/62 03 06-0, Fax: 07 11/62 03 06-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
Internet: www.bund.net/bawue


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Mai 2009