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MASSNAHMEN/164: "Flatterwochen", Fledermäuse und das Bundesprogramm Chance Natur (BfN)


Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Pressemitteilung - Bonn, 14. September 2010

Auch Fledermäuse brauchen Freunde


Mainz/Bonn, 14.09.2010: Anlässlich der heutigen Eröffnung der "Flatterwochen" im naturhistorischen Museum in Mainz unterstrich Thomas Graner, Zentralbereichsleiter im Bundesamt für Naturschutz (BfN), die Bedeutung des Bundesprogramms "chance.natur" für den Naturschutz in Deutschland. "Mit dem Förderprogramm chance.natur sichert der Bund seit 1979 erfolgreich das Tafelsilber der biologischen Vielfalt in Deutschland." Zusammen mit dem NABU Rheinland-Pfalz, dem Land Rheinland-Pfalz und mit tatkräftiger Unterstützung der Stadt Mayen fördert das BfN aus Mitteln des Bundesumweltministeriums den Schutz des vermutlich wichtigsten Fledermausüberwinterungsquartiers in Deutschland. In dem mit 15 ha relativ kleinen Kerngebiet im Mayener Grubenfeld wurden bislang 16 Fledermausarten entdeckt. Die Fachleute des NABU gehen von 30.000 bis 50.000 überwinternden Tieren aus. "Gerade am Beispiel der Fledermäuse wird deutlich, dass gezielte Artenschutzmaßnahmen keine verschenkten Investitionen sind, sondern sich auszahlen" so der Zentralbereichsleiter des BfN.

Das Naturschutzgroßprojekt setzt nicht allein auf den erforderlichen Erwerb der Fledermausquartiere und deren Sicherung gegen Einsturzgefahren. Das Vorhaben will auch informieren, werben und die Bürgerinnen und Bürger beim Schutz dieser gefährdeten Tiergruppe mitnehmen. "Ziel des BfN ist nicht das Ausgrenzen der Bevölkerung aus dem Mayener Grubenfeld. Im Gegenteil zählt das naturverträgliche Erleben der Fledermäuse in ihrem natürlichen Umfeld zu den zentralen Herausforderungen dieses erfolgreichen Bundesprojektes. Mit der Sonderausstellung Flatterwochen setzen wir gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern einen weiteren Akzent zur Erreichung dieses Ziels. Wir informieren und werben gemeinsam für die Ziele des Naturschutzes - und dies nicht nur im Jahr der Biologischen Vielfalt" unterstrich Thomas Graner.


Hintergrund

Das Naturschutzgroßprojekt "Mayener Grubenfeld" gehört zu 74 Vorhaben, die der Bund als gesamtstaatlich repräsentative Naturschutzgroßprojekte bereits förderte bzw. noch fördert. Bisher konnten 45 Vorhaben erfolgreich abgeschlossen werden. In 29 laufenden Vorhaben werden u.a. die Fachplanung, Flächenerwerb, Maßnahmen des Naturschutzes und der Öffentlichkeitsarbeit sowie das Projektmanagement finanziert. Mit dem Förderprogramm "chance.natur - Bundesförderung Naturschutz" unterstützt der Bund seit mehr als 30 Jahren die Bundesländer mit dem Ziel, großflächige und besonders wertvolle Lebensräume für bedrohte Tiere und Pflanzen langfristig zu sichern. Dabei verpflichten sich das jeweils zuständige Bundesland sowie der Projektträger - auch über die begrenzte Bundesförderung hinaus - zu einem nachhaltigen Schutz und einer naturverträglichen Entwicklung des Projektgebietes. Insgesamt wurden seit 1979 über 390 Millionen Euro Bundesmittel für die Sicherung und Entwicklung bundesweit bedeutsamer Landschaftsausschnitte bereitgestellt. Derzeit stehen jährlich 14 Millionen Euro für dieses Förderprogramm zur Verfügung.

Hinweis:
Die UNO hat 2010 zum Internationalen Jahr der Biodiversität erklärt. Weitere Information unter www.wandertag.biologischevielfalt.de


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Quelle:
BfN-Pressemitteilung, 14.09.2010
Herausgeber: Bundesamt für Naturschutz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. September 2010