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MELDUNG/433: NABU Thüringen erhebt Widerspruch gegen Einsatz von Insektengift in Naturschutzgebieten (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - 21. April 2020

Kein Insektengift in Naturschutzgebieten

NABU Thüringen erhebt Widerspruch gegen den Einsatz von Insektengift in Naturschutzgebieten


Jena - Gegen den Schwammspinnerbefall im Wald soll in den Landkreisen Hildburghausen, Gotha, Sömmerda und im Kyffhäuserkreis in Naturschutzgebieten das Insektengift Mimic eingesetzt werden. Der NABU Thüringen hat gegen diesen Einsatz Widerspruch eingelegt. "Wir dürfen es nicht zulassen, dass zur Vermeidung mutmaßlicher forstwirtschaftlicher Schäden der Artenschutz sogar in Naturschutzgebieten außer Kraft gesetzt wird", sagt Martin Schmidt, der Landesvorsitzende des NABU Thüringen. ThüringenForst hat bei den Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Ausnahmegenehmigungen gestellt, die auch bewilligt worden sind. Vom Gifteinsatz sind weitere im Frühling aktive Schmetterlingsarten betroffen, aber auch alle anderen Insektenarten sind in Gefahr.

Selbst in der Fachwelt sind die Notwendigkeit und die Erfolgsaussichten eines solchen Gifteinsatzes umstritten. "Jede Ausweitung von Schädlingen bricht in relativ kurzen Zeiträumen wieder zusammen. Das ist wissenschaftlich ausreichend belegt. Gesunde Bäume überstehen in der Regel den Befall von Schwammspinnern. Nur wenige Bäume sterben möglicherweise nach mehrfachem Befall ab. Der Lebensraum Wald bleibt bestehen ", erklärt Martin Schmidt. "ThüringenForst sollte diesen Einsatz unbedingt überdenken. Naturschutzgebiete wurden eingerichtet um unsere Arten zu schützen und nicht vorrangig wirtschaftliche Interessen."

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Quelle:
Pressemitteilung, 21.04.2020
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. April 2020

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