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GEBIRGE/067: Studie der Europäischen Umweltagentur - Empfindliche alpine Ökosysteme (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände

EU-Koordination - Freitag, 30. Juli 2010

EEA-Studie: Empfindliche alpine Ökosysteme


Der Klimawandel, die intensive Landwirtschaft, Infrastrukturausbau und Entwaldung setzen der Bergwelt besonders zu. Das hat die Europäische Umweltagentur EEA in einer Studie zu alpinen Ökosystemen herausgearbeitet.

"Reiche Biodiversität, aber immer verwundbarer" - so lautet das Fazit der EEA. Dabei seien die alpinen Ökosyteme hochgradig wichtig für die Regulierung von klimatischen Zyklen und dem Wasserhaushalt. Dennoch nähmen die Bedrohungen durch Landnutzung, Intensivierung der Landwirtschaft, den Bau neuer Straßen und Gebäude, nicht nachhaltige Ausbeutung der Naturschätze und die Klimaveränderungen immer mehr zu.

Berge und Alpen stellen 29 Prozent des Gebietes der EU. Rund 40 Prozent dieses Gebietes ist bewaldet. Durch die Höhen-, Temperatur- und Niederschlagsunterschiede bedingt ist die Artenvielfalt sehr reichhaltig. Auch die durch die schwierigere Bewirtschaftung weit extensiver genutzten landwirtschaftlichen Zonen seien artenreich - jegliche Änderung der Wirtschaftsform gefährdeten diesen Reichtum. Die Klimaerwärmung sei für die alpinen Arten besonders schwer zu ertragen, schon weil es kaum Ausweichmöglichkeiten gebe. Deshalb könnte beispielsweise die Hälfte aller Pflanzenarten bis 2100 ausgestorben sein, warnt die EEA. Die Zersiedelung der Landschaft durch Straßenbau tue sein Übriges dazu.

Die Studie ist Teil der EEA-Kampagne im Internationalen Jahr der Biodiversität, für das die in Kopenhagen ansässige Umweltagentur zehn Botschaften entwickelt. Die Studie über alpine Ökosysteme ist die achte in der Reihe. [jg]

EEA-Seite zur Ökosystem-Studie der Bergwelt
http://www.eea.europa.eu/highlights/europe2019s-mountains-rich-in-biodiversity


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Quelle:
EU-Umweltnews
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination, 30.07.2010
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. August 2010