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FORSCHUNG/375: Mosaiklandschaften fördern Insektenvielfalt (idw)


Georg-August-Universität Göttingen - 23.03.2015

Mosaiklandschaften fördern Insektenvielfalt

Kleinräumige Landschaftsstruktur kann Nachteile durch intensive Bewirtschaftung ausgleichen


(pug) Eine kleinräumige Landschaftsstruktur fördert die Insektenvielfalt im Grünland und kann sogar negative Auswirkungen einer intensiven Landnutzung ausgleichen. Das haben Agrarökologen der Universitäten Göttingen und Würzburg herausgefunden. Die Forscher konnten unter anderem zeigen, dass spezialisierte, ausbreitungsschwache und oftmals gefährdete Schmetterlingsarten in kleinräumig strukturierten Landschaften häufiger vorkommen als in ausgeräumten Agrarlandschaften. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Journal of Applied Ecology erschienen.


Foto: Ein Falter - © Dr. Jochen Krauss/Universität Würzburg

Roter Apollofalter: Ausbreitungsschwache und oftmals gefährdete Schmetterlingsarten kommen in kleinräumig strukturierten Landschaften häufiger vor als in ausgeräumten Agrarlandschaften.
Foto: © Dr. Jochen Krauss/Universität Würzburg

Die Wissenschaftler untersuchten anhand von 91 Beispielflächen in Deutschland, welche Auswirkungen die Zusammensetzung und räumliche Struktur der Agrarlandschaft und die Intensität der Landnutzung auf die funktionelle Zusammensetzung von Schmetterlingsgemeinschaften im Grünland haben. "Die positiven Effekte einer kleinräumigen Landschaftsstruktur im Grünland können sogar negative Auswirkungen einer intensiven Landnutzung ausgleichen, so dass selbst auf intensiv genutzten Grünlandflächen funktionell diverse Artengemeinschaften mit vielen kleinen, spezialisierten und ausbreitungsschwachen Arten vorkommen", erläutert die Leiterin der Studie, Dr. Catrin Westphal von der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen.

"Um den Rückgang der Artenvielfalt in Agrarlandschaften zu stoppen, sollte neben dem lokalen Management von Lebensräumen auch die Heterogenität von Agrarlandschaften erhalten oder verbessert werden", ergänzt Abteilungsleiter Prof. Dr. Teja Tscharntke. "Dies wäre auch ein Ziel für die EU-Biodiversitätsstrategie 2020." Die Studie ist Teil des DFG-Forschungsprojekts "Exploratorien zur funktionellen Biodiversitätsforschung".

Originalveröffentlichung:
David Perovic et al. Configurational landscape heterogenity shapes functional community composition of grassland butterflies. Journal of Applied Ecology 2015. Doi: 10.1111/1365-2664.12394.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.agroecology.uni-goettingen.de

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder unter:
http://idw-online.de/de/news627921
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution77

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Georg-August-Universität Göttingen, Thomas Richter, 23.03.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. März 2015

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