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AKTION/020: Meere vor dem Kollaps? NABU-Spot zu Müll im Meer (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 6. Juni 2014

Umwelt/Meeresschutz - Welttag der Meere am 8. Juni

Meere vor dem Kollaps? - NABU-Spot zeigt gravierende Folgen von Müll im Meer

Handball-Nationaltorhüter und Band Dock 3 ließen sich mit Plastik bewerfen



Berlin/Hamburg - Am Sonntag ist Welttag der Meere: Anlässlich des internationalen Thementags macht der NABU auf die immer größere Bedrohung der Ozeane durch Plastikmüll aufmerksam. Jährlich landen mehr als zehn Millionen Tonnen Abfälle in den Meeren - auf jeden Quadratkilometer kommen inzwischen bis zu 18.000 Kunststoffteile. Um das Ausmaß des Müllproblems zu verdeutlichen, hat der NABU gemeinsam mit der Hamburger Rockband Dock3 ein eindringliches Musikvideo veröffentlicht. In "Der Himmel weint" machen die Musiker und Handball-Nationaltorhüter Silvio Heinevetter die Kunststoffflut sichtbar und rufen zur Vermeidung von Plastik auf.

Möwenküken neben einer Plastikflasche im Gras - Foto: © NABU/J. Baer

Möwenküken auf Trischen
Foto: © NABU/J. Baer

"Die Folgen von Plastik im Meer sind verheerend. Viele Meeresbewohner verfangen sich in Kunststoffresten und verenden qualvoll. Aber auch auf uns Menschen fallen die Müllsünden zurück: Wenn Plastik zerfällt, werden giftige Inhaltsstoffe frei. Sie verändern das Erbgut von Meeresbewohnern. Auch beim Menschen sind schädliche Auswirkungen nicht ausgeschlossen", so Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer.

Die vier Bandmitglieder - Foto: © C. Jung-Friess

Die Band Dock3 engagiert sich gegen Plastikmüll im Meer.
Foto: © C. Jung-Friess

Der Spot zum Song verdeutlicht die Unausweichlichkeit für Mensch und Tier vor dem Plastik: So wechseln sich schockierend ästhetische Bilder von verletzten Meerestieren mit vermüllten Stränden ab. Unterlegt sind die Szenen mit Menschen verschiedenen Alters, die in extremer Slowmotion mit alltäglichen Plastikprodukten beworfen werden: mit Partybechern, Einweg-Besteck oder Plastiktüten. Auch Silvio Heinevetter, Torhüter der Handball-Nationalmannschaft, ließ sich extra für den Spot mit Plastikflaschen bewerfen.

Silvio Heinevetter mit Plastikflasche auf einem Videoschirm, dahinter Kamera, Scheinwerfer und an die Wand geworfenes Bild des Torhüters - Foto: © C. Jung-Friess

Handball-Nationaltorhüter Silvio Heinevetter beim Dreh zu "Der Himmel weint".
Foto: © C. Jung-Friess

Mit seiner Beteiligung an dem Spot will der Sportler ein Zeichen setzen für einen bewussteren Umgang mit Plastik im Alltag. Denn kleine Kunststoffteile wie Bonbonpapiere, Plastikdeckel und Plastiktüten sind die größten Gefahren für Meeresbewohner. "Mir geht es darum zu zeigen, dass jede unserer Kaufentscheidungen Konsequenzen hat - auch für die Meere. Der Schlüssel zur Lösung liegt darin die Ursache des Problems zu vermeiden: nämlich Plastik", so Heinevetter. Im Video appelliert er daher direkt an die Zuschauer: "Stopp - es liegt in Deiner Hand" - und fängt eine auf ihn zufliegende Plastikflasche, ehe sie Schaden anrichten kann.

Aufgehäufter Müll - Foto: © Stefan Sauer

Allerlei Müll, der nicht ins Meer gehört: Vor der Ostseeinsel Rügen fanden Fischer Gummistiefel, Anglerhose, Fußmatte, Plastikeimer und -planen sowie alte Netze.
Foto: © Stefan Sauer

Schon einfache Aktionen können helfen, den Mülleintrag in die Meere zu reduzieren: Obsteinkauf ohne Plastiktüten, ein besseres Recycling im Haushalt oder der Blick auf die Inhaltsstoffe von Kosmetika. Denn insbesondere hier steckt das Problem im Detail: Viele Kosmetika, wie Duschgele, enthalten Mikroplastik - verborgen hinter Begriffen wie "Polyethylen". Erst kürzlich hatten Forscher festgestellt, dass sich Mikroplastikteile inzwischen auch in Honig, Bier und Trinkwasser befinden.

Totes Möwenküken in einem Gewirr von Plastikfäden - Foto: © NABU/J. Baer

Verendetes Möwenküken auf der Vogelinsel Trischen
Foto: © NABU/J. Baer

Mit seinem Projekt "Meere ohne Plastik" setzt sich der NABU dafür ein, dass die Meere nicht weiter als Müllkippe missbraucht werden. Dazu entwickelt der Naturschutzverband Informations- und Bildungsmaterialien, reinigt Strände und wertet die Einträge von Plastik in die Meere aus.

Mehr Informationen zur Situation der Meere unter:
www.meere-ohne-plastik.de

Mehr Informationen über Dock3 unter:
www.dock3.info

Clip "Der Himmel weint" unter:
http://youtu.be/MzFc7s5BUHk

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Quelle:
NABU Pressedienst Nr. 70/2014, 06.06.2014
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juni 2014