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WALD/109: Waldzustandsbericht - BUND fordert Taten statt Klagen (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V. - 1. Dezember 2009

Waldzustandsbericht: BUND fordert Taten statt Klagen

Nur Rückkehr zur nachhaltigen Waldwirtschaft kann Bäumen jetzt noch helfen


Stuttgart. Dem Wald in Baden-Württemberg geht es schlechter als noch im vergangenen Jahr. Vor allem Buchen, Eichen und mittlerweile auch die Eschen sind stark geschädigt - so lautet das Resümee des aktuellen Waldzustandsberichts, den Ministerpräsident Günther Oettinger und Landwirtschaftsminister Peter Hauk heute vorgestellt haben. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden- Württemberg, begrüßte zwar, dass das Land die Lage im Wald jährlich analysiert. Denn nur durch die permanente Beobachtung können Verschlechterungen festgestellt werden. Der Verband kritisierte aber auch, dass die Politiker den schlechten Gesundheitszustand lediglich jährlich gebetsmühlenartig beklagen, aber viel zu wenig dagegen unternehmen. "Um dem Wald zu helfen, muss die Politik dringend zur nachhaltigen Forstwirtschaft zurückkehren und stabile Waldökosysteme vor kurzfristige Gewinne stellen", erklärt die BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender. Sie fordert Minister Hauk auf, die naturnahe Waldwirtschaft sowohl im Bundes- als auch im Landeswaldgesetz verpflichtend festzuschreiben. Dahlbender: "Hierzu haben die Umwelt- und Naturschutzverbände bereits gute Vorlagen erarbeitet."

Um einen vielfältig strukturierten Wald mit verschiedenen Baumarten unterschiedlichen Alters zu erhalten, müssen Kahlschlägen und Entwässerungen verboten, Bäume vorsichtig entnommen und ausreichend Tot- und Altholz im Wald belassen werden. "Nur eine nachhaltige und naturverträgliche Waldwirtschaft kann gesunde Wälder und die Erhaltung der Artenvielfalt garantieren. Nur gesunde Wälder können ihre Aufgabe als CO2-Auffangelement im Zeichen des Klinawandels wahrnehmen.", sagt Dahlbender.

Viel zu tun gibt es für die Politik auch bei der Luftreinhaltung, denn immer noch gelangen viel zu viele Säuren und Stickstoffverbindungen in die Wälder. Bäume, aber auch die gesamten Waldökosysteme leiden unter den übersäuerten Böden und dadurch verursachten Nährstoffauswaschungen, sind deshalb anfälliger für Krankheiten und reagieren labil bei extremen Wetterereignissen. "Waldkalkungen dürfen nicht die einzige Antwort auf dieses Problem sein", betont die BUND-Landesvorsitzende, "denn sie behandeln nur das Symptom, nicht aber die Ursachen. Verantwortlich für zu hohe Emissionswerte sind Industrie, Gewerbe und Verkehr. Hier muss die Politik mit strengeren Richtwerten gegensteuern."


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Quelle:
Presseinformation, 1. Dezember 2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Dezember 2009