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VERBAND/163: Studie der Uni Koblenz-Landau, Thema EU-Bewertungsmodell für Pflanzenschutz-Wirkstoffe (IVA)


Industrieverband Agrar e. V., Frankfurt am Main
Pressemitteilung - 8. August 2012

Gewässerschutz im Fokus der Pflanzenschutz-Industrie

Hersteller werden neue Studie der Uni Koblenz-Landau zügig analysieren
Kritikpunkt: Mehrzahl der Datensätze außerhalb der EU erhoben



(Frankfurt a. M., 8. August 2012) - Die im Industrieverband Agrar e. V. (IVA) zusammengeschlossenen Unternehmen der deutschen Pflanzenschutz-Industrie werden eine neue Veröffentlichung*) einer Forschergruppe um Prof. Dr. Ralf Schulz der Universität Koblenz-Landau eingehend und schnell analysieren. Die Wissenschaftler kritisieren ein von der EU angewendetes Bewertungsmodell für Pflanzenschutz-Wirkstoffe, weisen aber zugleich darauf hin, dass in der Ursachenforschung noch viele Fragen offen sind.

Die bislang nur online veröffentlichte Studie belegt nach Angaben der Pressestelle der Universität, dass Rückstandsmessungen von Pflanzenschutzmitteln in Gewässern erheblich von den Werten abweichen, die im Rahmen der Wirkstoffzulassung auf europäischer Ebene ermittelt wurden. Nach Ansicht des IVA muss nun dringend geprüft werden, wie relevant die Schlussfolgerungen der Messungen der Forschergruppe um Prof. Schulz tatsächlich für die Situation in Deutschland sind. Denn die überwiegende Mehrheit der Monitoring-Datensätze stammt aus Nicht-EU-Ländern (USA, Kanada, Argentinien, Südafrika), lediglich fünf stammen überhaupt aus Deutschland.

"Gewässerschutz steht ganz oben auf der Agenda der deutschen Pflanzenschutz-Hersteller. Wir arbeiten eng und partnerschaftlich mit Landwirtschaft und Wasserversorgern zusammen, um mögliche Einträge in Grund- und Oberflächengewässer auf ein absolutes Minimum zu reduzieren", sagt Volker Koch-Achelpöhler, Hauptgeschäftsführer des IVA.

Koch-Achelpöhler unterstreicht, dass die Anstrengungen, Einträge in Oberflächengewässer während und nach der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln weiter zu reduzieren, gemeinsam mit der Landwirtschaft fortgesetzt werden. In Zusammenarbeit mit dem amtlichen Pflanzenschutzdienst und den Landwirtschaftskammern der Bundesländer veranstaltet der IVA seit einigen Jahren regelmäßig Gewässerschutz-Symposien für Landwirte und Pflanzenschutz-Berater. Dies trägt wesentlich dazu bei, dass sich die Gewässerqualität seit Jahren kontinuierlich verbessert und in Deutschland im Durchschnitt mit "Gut" bewertet wird.

Mehr zum Thema à http://www.iva.de/umwelt/gewaesserschutz

* ) Anja Knäbel, Sebastian Stehle, Ralf B. Schäfer, and Ralf Schulz: "Regulatory FOCUS Surface Water Models Fail to Predict Insecticide Concentrations in the Field" Veröffentlichung soll erfolgen in: "Environmental Science & Technology"

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der agrochemischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der 52 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie. Die vom IVA vertretene Branche steht für innovative Produkte für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft.

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Quelle:
IVA-Pressemitteilung, 08.08.2012
Herausgeber:
Industrieverband Agrar e. V., Pressestelle
Der Verband der Pflanzenschutz- und Düngemittelhersteller
Tel.: 069/2556-1249, Fax: 069/2556-1298
E-Mail: may.iva@vci.de
Internet: www.iva.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. August 2012