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POLITIK/360: Waldgesetz muß Schutzstandards festlegen (BUND)


Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - Pressemitteilung vom 7. Juni 2010

Neues Waldgesetz muss neue Standards beim Waldschutz festlegen


Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat anlässlich der heute im Bundestags-Agrarausschuss stattfindenden Expertenanhörung zum Bundeswaldgesetz vor einer Aufweichung des Waldschutzes in Deutschland gewarnt. Es sei dringend erforderlich, Schutzstandards der sogenannten "guten fachlichen Praxis" verbindlich und bundesweit festzuschreiben. Nur dann würden endlich wichtige Aspekte des Waldschutzes wie das Kahlschlagsverbot, der Bodenschutz, die Bestandsverjüngung und der Biotopbaumschutz gesetzlich verankert.

"Der Wald spielt beim Klimaschutz eine entscheidende Rolle. Bäume und Waldböden gehören zu den wichtigsten Kohlenstoffspeichern. Ihre Zerstörung durch Kahlschläge, Übernutzungen sowie boden- und waldschädliche Holzernten setzen große Mengen Kohlenstoff frei. Der Wald kann seinen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz nur leisten, wenn sein Schutz langfristig gesichert ist", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

Wälder seien aufgrund ihrer Reinigungsfunktion außerdem unverzichtbar für die Trinkwasserversorgung. Besonders in stadtnahen Bereichen spielten auch die Kühleffekte von Wäldern eine wichtige Rolle.

Der BUND forderte, 10 Prozent des öffentlichen Waldes der natürlichen Entwicklung zu überlassen. Eine solche im Bundeswaldgesetz verankerte Regelung könne eine Vorbildfunktion für freiwillige und zu honorierende Schutzmaßnahmen im Privatwald ausüben. Nur dann werde das Ziel der Nationalen Biodiversitätsstrategie, großräumige und unzerschnittene Waldgebiete zu erhalten und mindestens fünf Prozent der Waldfläche der natürlichen Entwicklung zu überlassen, zu erreichen sein.


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Quelle:
BUND-Pressedienst, 07.06.2010
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Freunde der Erde Deutschland
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juni 2010