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MARKT/057: BUND begrüßt Markteinführung der 'Fairen Milch' in Nordrhein-Westfalen (BUND)


Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - Pressemitteilung vom 24. September 2010

BUND begrüßt Markteinführung der 'Fairen Milch' in Nordrhein-Westfalen


Düsseldorf/Köln, 24.09.2010 - Der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt die Markteinführung der 'Fairen Milch' in Nordrhein-Westfalen. Neben einem mit 40 Cent pro Liter deutlich höheren Erlös als üblich für die Bäuerinnen und Bauern bietet die Milch ein weiteres Plus: Sie wird ohne Gentechnik und mit viel Grünfutter produziert. Wegen dieser und weiterer verbindlicher Vorgaben sieht der BUND in dem Faire-Milch-Konzept einen wichtigen Beitrag zum Erhalt heimischer Wiesen und Weiden und einer gentechnikfreien Landwirtschaft.

"Die extrem niedrigen Preise für Milch ruinieren seit Jahren die heimischen Milchviehbetriebe. Sie führen zur Betriebsaufgabe vieler kleinerer Höfe und gleichzeitig zur massiven Intensivierung der verbleibenden Betriebe", so Friedrich Ostendorff, Mitglied im Landesvorstand des BUND NRW und selber Bauer. "Wird diese Entwicklung nicht gestoppt, gibt es grasende Kühe zwar weiterhin auf den Milchverpackungen, aber in wenigen Jahren kaum mehr draußen in der Landschaft." Extensiv genutztes Grünland ginge so für die Kulturlandschaft wie für den Naturschutz verloren. Ziel müsse es vielmehr sein, durch entsprechende Bewirtschaftung arten- und blütenreiches Grünland zu fördern und zu erhalten, so Ostendorff.

Aus BUND-Sicht ist es zukunftsweisend für die Landwirtschaft, höhere Erlöse für die Bauern mit konkreten Verbesserungen für den Umwelt- und Naturschutz und eine höhere Produktqualität zu verbinden. Die 'Faire Milch' geht diesen Weg: "Mindestens 60% Wiesenfutter für die Tiere, die Begrenzung des Maisanteils im Futter und betriebliche Umweltmaßnahmen sind ein guter Schritt nach vorne", so Ralf Bilke, Agrarreferent des BUND NRW. Der höhere Anteil an Wiesenfutter bewirkt auch einen Anstieg der gesundheitsfördernden Omega-3-Fettsäuren in der Milch. Dass genmanipulierte Pflanzen aus dem Futtertrog ausgeschlossen werden, ist ebenso zentral und entspricht dem klaren Wunsch des Großteils der Verbraucher. Der BUND ruft dazu auf, Biomilch und die neu eingeführte Faire Milch zu kaufen und hierdurch dem Milchmarkt in NRW neuen Schwung zu geben und weitere Molkereien sowie den Einzelhandel zur Umstellung ihres Sortiments zu bewegen.


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Quelle:
BUND-Pressedienst, 24.09.2010
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Freunde der Erde Deutschland
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. September 2010