Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → LANDWIRTSCHAFT

MARKT/054: Die zwei Seiten des Palmöls (OVID)


OVID - Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. - Dienstag, 20. April 2010

OVID-Brief "Die zwei Seiten des Palmöls" veröffentlicht


Die Weltbevölkerung wächst und mit ihr der Bedarf an Nahrungsmitteln, Energie und Rohstoffen. Gleichzeitig werden weltweit Maßnahmen eingeleitet und Gesetze auf den Weg gebracht, um den Klimawandel zu bekämpfen. Dem Energiesektor kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu. Klimafreundliche Energie aus nachwachsenden Rohstoffen wird von der Politik gefordert und gefördert. Der steigende Bedarf an nachwachsenden Rohstoffen hat aber auch seine Schattenseiten.

Der Einsatz von Palmöl als bioenergetischer Rohstoff steht dabei seit längerem im Brennpunkt der Diskussion. Seit einigen Wochen wird auch der Einsatz von Palmöl in Nahrungsmitteln heftig kritisiert. Das Abholzen von Regenwäldern und das dadurch bedingte Freiwerden immenser CO2-Emissionen sowie der Tod von Orang-Utans werden in die Waagschale geworfen. Auf der anderen Seite wiegt das Argument, dass Palmöl auf weniger Fläche als andere Ölfrüchte den wachsenden Bedarf an Ölen und Fetten für die Ernährung sowie an Energie befriedigen kann.

Bestehenden Lösungsansätzen und Möglichkeiten für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Umwelt und Klima, d. h. Nachhaltigkeit bei Anbau und Produktion wird in den Kampagnen kaum Beachtung geschenkt. Belastbare Nachhaltigkeitszertifizierungen sind dabei eine Möglichkeit, sowohl dem Klima- und Umweltschutz als auch dem steigenden Bedarf an agrarischen Rohstoffen gerecht zu werden. Für Palmöl gibt es seit einigen Jahren Projekte, die einen nachhaltigen Anbau vor Ort unterstützen und fördern, und Nachhaltigkeitszertifizierungen, die eine erfolgreiche Umstellung auditieren.

Was fehlt, ist eine stärkere Nachfrage von Seiten des Handels, der Industrie und des Verbrauchers, damit nachhaltiges Palmöl zum Standard sowohl im Bereich Lebensmittel als auch bei Bioenergie und der Oleochemie wird. Die Ankurbelung der Nachfrage nach zertifiziertem Palmöl ist die aktuelle Herausforderung für alle Beteiligten.


*


Quelle:
OVID-Pressemitteilung, 20.04.2010
Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. Am
Weidendamm 1a, 10117 Berlin
Tel.: 030/726 259 30, Fax: 030/726 259 99
Internet: www.ovid-verband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. April 2010