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MELDUNG/074: Massendurchseuchung mobilisiert Abwehrkräfte der Tiere beim Schmallenberg-Virus (Kreis Soest)


Kreis Soest - Pressemitteilung von Mittwoch, 23. Mai 2012

Eigener Erfolg stoppt Schmallenberg-Virus

Massendurchseuchung mobilisiert Abwehrkräfte der Tiere



Kreis Soest (kso.2012.05.23.252.-rn). Tierseuchenexperten haben befürchtet, dass das Schmallenberg-Virus als neu aufgetretener Erreger im Frühjahr bei neugeborenen Lämmern zu einer Missbildungsrate von bis zu 30 Prozent führen und ähnlich schwer wiegende Konsequenzen für die Kälber haben könnte. Das ist nicht eingetreten, die Erkrankungswelle in den Viehbeständen ist glücklicherweise abgeebbt. Diese Bilanz zieht Professor Dr. Wilfried Hopp, Chef des Veterinärdienstes beim Kreis Soest, und zeigt sich erleichtert. Nach der Statistik des Veterinärdienstes sind seit dem 1. März 2012 kreisweit 2.500 Kälber geboren worden. Aber nur in neun Fällen in insgesamt sieben Betrieben hinterließ das Schmallenberg-Virus seine Spuren. Die letzte Erkrankung ist am 7. Mai gemeldet worden und liegt damit auch schon wieder gut zwei Wochen zurück. Bei insgesamt 38 Schafen aus 26 Haltungen sind Missbildungen amtsbekannt geworden. "Damit sind die Prognosen nicht im Ansatz Wirklichkeit geworden", betont Professor Dr. Hopp.

Wahrscheinlich wurde das Virus durch seinen eigenen Erfolg gestoppt. "Eine umfangreiche Untersuchung auf Antikörper gegen das Schmallenberg-Virus hat eine Massen-Durchseuchung belegt. Der Erreger hat sich also 2011 in fast allen Beständen ausgebreitet, aber so auch gleichzeitig dafür gesorgt, dass eine flächendeckende Immunisierung eintrat, die Abwehrkräfte der Tiere sich also auf das Virus einstellen konnten", erläutert der Leiter des Veterinärdienstes. Mit welchen Konsequenzen der Erreger sich in diesem Jahr ausbreite, bleibe allerdings abzuwarten.

Das Schmallenberg-Virus war erstmals im Frühherbst des vergangenen Jahres auf rinder- und schafhaltenden Betrieben in den Niederlanden nachgewiesen worden. Im Nachbarland und auch im Rheinland wurden seit August 2011 bei Rindern Fälle von hohem Fieber, weniger Milchleistung und auch Lahmheit beobachtet. Schafhalter meldeten missgebildete und totgeborene Lämmern. In der zweiten Januarwoche 2012 teilte ein Warsteiner Schafhalter dem Veterinärdienst die ersten Verdachtsfälle im Kreis Soest mit.

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Quelle:
Pressemitteilung von Mittwoch, 23. Mai 2012
Kreis Soest
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Mai 2012