Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → LANDWIRTSCHAFT

FORSCHUNG/360: Holzwirtschaft - Hormone machen Stämme dick (aid)


aid Presseinfo-Newsletter 12/12 vom 21.03.2012

Holzwirtschaft

Hormone machen Stämme dick



(aid) - Baumstämme sind besonders wertvoll, wenn ihr Dickenwachstum es erlaubt, möglichst große einheitliche Partien zu schneiden. Deshalb ist es das Ziel der Forstwirtschaft, das Dickenwachstum der Bäume zu fördern, etwa durch die richtige Wahl des Standortes, eine angepasste Sortenwahl und eine optimale Bewirtschaftung der Bestände. Molekularforscher der University of Queensland in Australien erforschen seit einigen Jahren die Wirkung von Phytohormonen auf das Wachstum von Bäumen und anderen Pflanzen. Sie fanden heraus, dass insbesondere die sogenannten Strigolaktone beim Dickenwachstum der Stämme eine Rolle spielen. Dieses Pflanzenhormon reduziert auch die Astbildung. Stämme ohne Äste sind wertvoller für die Holzwirtschaft, weil sie große und gleichmäßigere Holzpartien ohne Astlöcher liefern.

Doch Strigolaktone sind noch auf einem weiteren Gebiet für die Forscher interessant: Sie forcieren das sogenannte "Sekundäre Dickenwachstum" der Pflanzen. Dieses Dickenwachstum findet in einer Zellschicht im Inneren des Stammes und der Wurzeln statt. Es ist entscheidend für die Stabilität der Pflanze - und eben auch für den wachsenden Umfang von Baumstämmen. Der Einfluss der Strigolaktone auf das sekundäre Dickenwachstum wurde am Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie der österreichischen Akademie der Wissenschaften erforscht. Diese Erkenntnis kann einen wichtigen praktischen Nutzen in der Holzwirtschaft haben. In einer weiterführenden Studie wird die Rolle der Strigolaktone auf molekularer Ebene getestet, um zu klären, ob die Dicke der Bäume durch solche Phytohormone reguliert werden kann.

Friederike Heidenhof, ww.aid.de

Weitere Informationen:
www.plantphysiol.org/content/158/1/487
www.fwf.ac.at/de/abstracts/abstract.asp?L=D&PROJ=P23781

*

Quelle:
aid Presseinfo-Newsletter 12/12 vom 21.03.2012
Herausgeber: aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123‍ ‍Bonn
Tel. 0228 8499-0
E-Mail: aid@aid.de
Internet: www.aid.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. April 2012