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CHEMIE/232: Maissaatgut nur unzureichend vor Schädlingen geschützt (IVA)


Industrieverband Agrar e. V., Frankfurt am Main - Mittwoch, 11. Februar 2009

Maissaatgut nur unzureichend vor Schädlingen geschützt


(Frankfurt a. M., 11. Februar 2009) Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat das Beizen von Maissaatgut mit dem Produkt "Mesurol flüssig" (Wirkstoff Methiocarb) wieder erlaubt. Die Zulassungen für Beizen aus der Gruppe der Neonicotinoide wurden dagegen nicht erneuert. "Wir begrüßen grundsätzlich, dass im Mais wieder gebeizt werden kann", so der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA), Volker Koch-Achelpöhler. "Das ist eine sehr effektive Pflanzenschutz-Maßnahme, bei der nur geringe Mengen Wirkstoff in die Umwelt gelangen. Wir haben aber wenig Verständnis dafür, dass die Zulassungen für Beizen aus einer der wichtigsten Wirkstoffgruppen weiterhin ruhen."

Methiocarb schützt die Maiskörner vor Vogelfraß und vor der Fritfliege. Gegen gefährliche Schädlinge wie Maiswurzelbohrer oder Drahtwurm helfen aber nur Neonicotinoide. Die Zulassungen für diese Beizen ruhen seit dem Bienensterben im Oberrheingraben im Frühsommer des letzten Jahres. Auslöser des Bienensterbens war die unsachgemäße Handhabung des Neonicotinoids Clothianidin. "Heute wissen wir, dass es sich dabei um einen Unfall gehandelt hat", so Koch-Achelpöhler. "Nirgendwo anders kam es zu ähnlichen Problemen mit diesen weit verbreiteten Beizen."

Die Hersteller der Beizmittel und die Saatguterzeuger haben inzwischen ein anspruchsvolles Qualitätssicherungssystem für den gesamten Prozess der Saatgutbehandlung erarbeitet. Zugleich wurde die Sätechnik verändert, die ebenfalls zum Unfallgeschehen beigetragen hatte. "Wenn die neuen Qualitätsstandards und die Grenzwerte für den Staubabrieb eingehalten werden, kann sich eine Kalamität wie im vergangenen Jahr nicht wiederholen", erklärt Koch-Achelpöhler.


Der Industrieverband Agrar e. V. mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Zusammenschluss von Unternehmen der agrarchemischen und agrarbiologischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der 47 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie.


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Quelle:
IVA-Pressemitteilung, 11.02.2009
Herausgeber:
Industrieverband Agrar e. V., Pressestelle
Der Verband der Pflanzenschutz- und Düngemittelhersteller
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Februar 2009