Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen - 20.06.2016
Versuchsfelder des Julius Kühn-Instituts in Mecklenburg-Vorpommern bieten Bienen Nahrung
(Groß Lüsewitz/Sanitz) Bienen tragen als Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen dazu bei, die biologische Vielfalt in Agrarökosystemen zu sichern. Doch es besteht die Gefahr, dass nach der reichlichen Pollen- und Nektarversorgung zur Obst- und Rapsblüte im Frühjahr eine so genannte Trachtlücke entsteht. Diese gilt es zu vermeiden und in der Folgezeit andere Nahrungspflanzen anzubieten. Die Forscher am Julius Kühn-Institut (JKI) in Groß Lüsewitz nehmen deshalb bei ihren Feldversuchen zu Hülsenfrüchten die Belange der Honigbiene mit in den Blick.
Bienenweide im 1. Standjahr
Foto: © Peter Wehling/JKI
Am Standort in Mecklenburg-Vorpommern werden 56 Hektar Versuchsfeldfläche, unter anderem mit Hülsenfrüchten, wie Lupine, Klee-Gras und Bohnen, angebaut. Insbesondere die landwirtschaftlich genutzten Hülsenfrüchte, wie Blaue, Weiße und die selten gewordene Gelbe Lupine, verwandeln das Groß Lüsewitzer Versuchsfeld jedes Jahr in ein buntes Blütenmeer. Inwiefern der verstärkte Anbau heimischer Hülsenfrüchte den Bienen zu Gute kommt, soll nun untersucht werden.
JKI-Versuchsparzellen mit Lupine in Groß Lüsewitz
Foto: © Steffen Roux/JKI
Fachliche Unterstützung erhalten die JKI-Forscher vom Bienenzuchtzentrum Bantin, das mit seinen Bienen und seiner Expertise in der Saison 2016 erstmalig das Versuchsfeld in Groß Lüsewitz angewandert hat. "Die Erweiterung des Trachtangebotes für unsere Bienen steht auf unserer Wunschliste an die Landwirtschaft ganz oben. Wir arbeiten daher sehr gern mit dem Julius Kühn-Institut zusammen. Darüber hinaus erhalten wir auf diese Weise Informationen über die Leistungsfähigkeit der von uns in Bantin gezüchteten Bienen in einer küstennahen Umwelt. Dies erweitert unsere Möglichkeiten, die Honigbiene züchterisch an die Bedingungen in Mecklenburg-Vorpommern anzupassen", sagt Torsten Ellmann, der 1. Vorsitzende des Landesverbandes der Imker Mecklenburg-Vorpommern (LIMV).
Besonders interessant für Bienen und andere Insekten könnte auch die Andenlupine (Lupinus mutabilis) sein. "Diese aus Südamerika stammende Lupine wächst unter unseren Klimabedingungen nahezu unbegrenzt und blüht daher bis zum Eintreten der ersten Nachtfröste im Herbst", berichtet Dr. Steffen Roux, der am JKI das Potenzial dieser Lupinenart aus der "Neuen Welt" erforscht. "Neben den Lupinenarten, die wir zu Forschungszwecken anbauen, haben wir auf dem Lüsewitzer Versuchsfeld gegenwärtig ca. 3 Hektar nur mit blütenreichen Saaten als Bienenweide bestellt", berichtet Dr. Bernd Hackauf vom JKI. Ein Teil dieser Fläche ist inzwischen im dritten Standjahr.
Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news654689
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution248
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen,
Dipl.-Biol. Stefanie Hahn, 20.06.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juni 2016
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang