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STIMMEN/041: EU muß mehr Verantwortung bei Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens übernehmen (BUND)


Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - Pressemitteilung vom 14. November 2016

Frau Hendricks muss EU überzeugen, bei der Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens eine führende Rolle zu spielen


Marrakesch/Berlin: Hubert Weiger, der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks anlässlich ihres Eintreffens beim Weltklimagipfel in Marrakesch aufgefordert, die EU zur Übernahme von mehr Verantwortung bei der Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens zu bewegen.

"Die Wahl eines Klimawandel-Leugners zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika macht die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens nicht einfacher. Wir befürchten, dass die USA als zweitgrößter Treibhausgasemittent in der Klimapolitik den Rückwärtsgang einlegt. Frau Hendricks muss in Marrakesch dafür werben, dass die EU beim Klimaschutz zur treibenden Kraft wird. Jahrzehntelange politische Bemühungen zur Begrenzung der Erderwärmung dürfen nicht umsonst gewesen sein. Unter einem guten Stern steht das Inkrafttreten des Paris-Abkommens nur, wenn sich die EU zur Übernahme von mehr Verantwortung beim Klimaschutz und einer größeren Unterstützung vom Klimawandel betroffener Staaten bekennt", sagte Weiger.

Im Kontext der Umsetzung des Paris-Abkommens bedeute dies, dass die EU einen Anteil der bisher von den USA geleisteten Finanzierung des Green Climate Fonds übernehmen und die eigenen Emissionen in den nächsten Jahren stärker als bisher geplant verringern müsse.

Das EU-Klimaziel von 40 Prozent weniger CO2 im Vergleich zu 1990 basiere auf einer akzeptierten Erderwärmung von über zwei Grad Celsius. Das Paris-Abkommen habe jedoch eine akzeptable Erderwärmung von 1,5 bzw. maximal 2 Grad vereinbart. Damit die Umsetzung des globalen Klimaabkommens nicht gefährdet werde, müsse die EU jetzt ihr schwaches Ziel nachbessern und die dafür notwendige CO2-Reduzierung auf die Mitgliedstaaten aufteilen, sagte der BUND-Vorsitzende. Die EU und auch Deutschland dürften ihr Handeln weder an den wenigen Zögerern unter den Mitgliedstaaten und schon gar nicht an einer vom US-Präsidenten Donald Trump gesteuerten klimaschutzabstinenten Administration ausrichten.

"Die Klimaschutz-Pioniere überall auf der Welt benötigen jetzt dringend Unterstützung, aus Deutschland, aus der EU und von jenen Regierungen, die den Ernst der Lage verstanden haben. Mehr Know-how-Transfer und finanzielle Hilfen können Länder wie beispielsweise Marokko in die Lage versetzen, ihre guten Ansätze bei der Nutzung erneuerbarer Energien auszubauen", sagte Weiger.

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Quelle:
BUND-Pressedienst, 14.11.2016
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Freunde der Erde Deutschland
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. November 2016

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