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RESSOURCEN/016: World Resources Forum erweitert Aktivitäten (idw)


Empa - Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt - 16.03.2012

World Resources Forum geht nach


Vor dem Hintergrund der Finanz-, Nahrungsmittel- und Energiekrisen in den vergangenen Jahren, gab das World Resources Forum heute eine Erweiterung seiner Aktivitäten bekannt. Zusätzlich zu den erfolgreichen, alle zwei Jahre in Davos (Schweiz) stattfindenden Veranstaltungen wird das Forum nun auch Konferenzen und Treffen mit begrenzter Teilnehmerzahl in allen Regionen der Welt organisieren und durchführen. Zu diesem Zweck wurde ein unabhängiger Verein ins Leben gerufen, der von Regierungen, der Industrie und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) unterstützt wird.

Die neue World Resources Forum (WRF) -Verband wurde heute offiziell im Rathaus von St. Gallen (Schweiz) gegründet Der Veranstaltung wohnten Vertreter der Gründungsmitglieder BAFU/FOEN (Schweizer Bundesamt für Umwelt), Empa (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt), HP (Hewlett-Packard) und der Stadt St. Gallen bei.

Xaver Edelmann, Präsident des WRF und Direktionsmitglied bei Empa, gab einen Überblick über die Schritte hin zu einem «verstärkten und umfassenderen Aufruf des Forums an diejenigen Akteure weltweit, die massgeblich für das Lösen der unmittelbaren Herausforderung sind, ein drastisch verbessertes Management der globalen natürlichen Ressourcen zu schaffen. Ressourcen werden zunehmend knapper - sowohl hinsichtlich der physischen Verfügbarkeit, des strategischen Zugangs als auch hinsichtlich wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Grenzen. Mithilfe des breiten Forums werden wir massgeblich zu einem Austausch von Know-how und Innovationsförderung beitragen, die eine Ressourcenproduktivität erheblich steigern, mit dem Ziel einer mindestens mit einem Faktor fünf Wir müssen mit einem Minimum ein Maximum erreichen können, um die Existenz unseres Planeten zu sichern.»

Die erste ausserhalb der Schweiz stattfindende WRF-Konferenz findet vom 21.-23. Oktober 2012 in Peking, China, statt und wird sich mit dem Thema "Green Economy" beschäftigen. Die Organisation der Konferenz erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Verfahrenstechnik der Chinesischen Akademie für Wissenschaften. Für den Jahresanfang 2013 ist vorläufig ein Ressourcen-Forum in Indien anberaumt. Zudem plant das WRF unterstützende Konferenzen in Addis Abeba, Äthiopien (African Development Forum, 23.-25. Oktober 2012) und in Berlin (European Resources Forum, 13.-14. November 2012). Xaver Edelmann sagte: "Es ist äusserst wichtig für uns, unsere Aktivitäten zu expandieren. Unsere Teilnehmer und Partner warten bereits seit Jahren auf diesen Augenblick. Im Zuge des neuen Verbands können wir uns mit voller Kraft auf die umfassende Unterstützung einer strategischen Vision der Ressourcenproduktivität weltweit konzentrieren. Nach Europa und Asien möchten wir auch nach Lateinamerika und Afrika expandieren."

Vorstandsmitglieder des neuen Verbands sind:
- Xaver Edelmann (Präsident WRF)
- Bruno Oberle (Direktor des Schweizer Bundesamts für Umwelt, BAFU/FOEN)
- Fredy Brunner (Stadtrat St. Gallen)
- Alice Kaudia (Umweltministerin des Staats Kenia)
- Jinghai Li (Vizepräsident der Chinesischen Akademie der Wissenschaften)
- Sibylle Rock (WW Stakeholder Engagement Manager, Hewlett-Packard)
- Harry Lehmann (Direktor am Deutschen Umweltbundesamt, UBA)
- Shaoyi Li (UNEP International Resource Panel)
- Laura Ochoa (Master-Studentin an der ETHZ, Zürich)
- Anders Wijkman (Mitglied des Club of Rome, ehemals MEP)

Bruno Oberle, BAFU/FOEN, kommentierte: "Wir freuen uns sehr darüber den Standort des Sekretariats des WRF in der Schweiz zu haben, da es erneut unsere Offenheit gegenüber der internationalen Staatengemeinschaft unterstreicht. Weltweite Wirtschafts-, Handels- und Umweltprogramme werden hier in der Schweiz diskutiert und erstellt und das nicht nur in Genf, sondern im gesamten Land. Die Agenda zum Ressourcenschutz ist international und wir gehen davon aus, dass das World Resources Forum unter anderem auch unseren Schweizer Unternehmenssektor dabei unterstützen wird, internationale Beziehungen zu knüpfen. All dies ist notwendig, um unser globales Ressourcenmanagement zu verbessern." Klaus Hieronymi, Umweltsprecher des Vorstands von Hewlett-Packard EMEA, sagte: "HP ist stolz darauf, ein Teil der World Resources Forum Association zu sein und an globalen Diskussionen über Ressourcenmanagement und den Wert von Rohstoffen teilnehmen zu können. Die Weltwirtschaft wird derzeit mit einem Paradigmenwechsel im Bereich e-Waste (Elektroschrott) konfrontiert wegen der hohen Kosten für e-Waste. In diesem Zusammenhang müssen neue, regulatorische Ansätze der Ressourcenverwaltung den gesamten Lebenszyklus von Produkten berücksichtigen, um eine effektive Nutzung und Wiederverwendung von Rohmaterialien zu gewährleisten. HP freut sich auf die Bewältigung der Herausforderungen und die Möglichkeiten, die diese neue Dynamik des World Resources Forum in China und weltweit mit sich bringt." Fredy Brunner, Stadtrat St. Gallen, heisst "eine weitere auf Innovation ausgerichtete Initiative in unserer Stadt willkommen, die sich sehr gut mit Empa, der Universität St. Gallen und unserer Energiestadt- Inititative ergänzt". Bas de Leeuw, Leiter des neuen Verbands und ehemaliger UNEP-Diplomat, sagte: "Immer mehr Unternehmen werden in diesem Bereich tätig - für bestimmte Ressourcen oder für bestimmte Zielgruppen. Wir begrüssen diese Initiativen und möchten dies mit einer globalen Plattform unterstützen, die unseren Mitgliedern und Konferenzteilnehmern die Möglichkeit für praktische, umsetzungsorientierte, aktuelle Erfahrungen bietet, auf der sie sich über aktuelle Trends und aktuelle fortschrittliche Initiativen und Partner informieren können."

Bas de Leeuw fordert politische Entscheidungsträger auf, Ressourcenprobleme ebenso dringlich wie Finanzkrisen zu behandeln und weist darauf hin, dass die Annahme der Herausforderungen im Ressourcensektor signifikante Investitionen auf globaler Ebene erfordert. Ein Informationsaustausch über Trends und Möglichkeiten trage dazu bei, diese Investitionen effizient und effektiv umzusetzen. Laut Schätzungen der Weltbank beläuft sich der Investitionsbedarf für grünere Infrastrukturen (Gebäude, Energie- und Transportsektoren) in Entwicklungsländern auf 264-563 Mrd. US-Dollar. "Aus diesem Grund ist es äusserst wichtig, dass das WRF mit Entwicklungsländern zusammenarbeitet und sich für diese einsetzt. Entscheidungsträger aus diesen Ländern werden mit offenen Armen in unsere Initiative aufgenommen und viele haben sich uns bereits angeschlossen", so De Leeuw.

Zu den Förderern und Sponsoren des WRF und dessen aktuellen, bzw. früheren Aktivitäten gehören das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), das deutsche Umweltbundesamt (UBA), die Stiftung Mercator Schweiz, die Schweizer Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW), A+, die Schweizer Akademie der Künste und Wissenschaften, die Chinesische Akademie der Wissenschaften, die Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA/SDC), das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), die Global e-Sustainability Initiative (GeSi), die Schwedische Stiftung für strategische Umweltforschung (MISTRA), das Koli Forum, Finnland, das Rathenau Institut, Niederlande, der Schweizer Rat für seltene Elemente (Council for less common elements) und die indische Wissenschaftsakademie (Indian National Academy of Engineering). Friedrich Schmidt-Bleek (Spitzname: "Bio", Factor Ten Institute, Frankreich) wurde zum Ehrenmitglied ernannt.


Eine vollständige Auflistung finden Sie unter: http://www.worldresourcesforum.org

Informationen über die vom 21.-23. Oktober 2012 in Peking, China, stattfindende Konferenz WRF2012 unter:
http://www.worldresourcesforum.org/call-papers-china-wrf-2012-published

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.worldresourcesforum.org

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter der WWW-Adresse: http://idw-online.de/de/image165671 - Logo WRF

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter: http://idw-online.de/de/news468405

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter: http://idw-online.de/de/institution1017


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Empa - Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt, Rémy Nideröst, 16.03.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. März 2012