Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → INTERNATIONALES

KATASTROPHEN/066: Folgen von Fukushima - Falloutbelastungen in Fukushima-Stadt (Strahlentelex)


Strahlentelex mit ElektrosmogReport
Unabhängiger Informationsdienst zu Radioaktivität, Strahlung und Gesundheit
Nr. 634-635 / 27. Jahrgang, 6. Juni 2013

Folgen von Fukushima
Messungen der Falloutbelastungen in Fukushima-Stadt durch Bürgermeßstelle ergeben hohe Aktivitätswerte und widersprechen offiziellen Darstellungen

von Thomas Dersee



Offizielle Darstellungen in Karten der Bodenbelastungen durch den radioaktiven Fallout aus den havarierten japanischen Atomreaktoren von Fukushima im März 2011 weisen für Fukushima-Stadt mittlere Werte im Bereich um 100.000 Becquerel pro Quadratmeter Bodenfläche (Bq/m²) für das Leitnuklid Cäsium-137 auf. Solche Kartendarstellungen beruhen meist auf Angaben von Monitoring-Messungen aus der Luft. Daß solche Angaben unzuverlässig sind und einen falschen Eindruck vermitteln, zeigen jetzt von der Citizens' Radioactivity Measuring Station (CRMS) durchgeführte direkte Bodenmessungen in der Stadt Fukushima, die 10- bis 20-fach höher liegen.

Angeregt durch Bürger Fukushimas, die Ende April 2013 eine Probe aus Eicheln und verrottendem Erd- und Humusmaterial von einem verwehten Laubhaufen auf dem Parkplatz der Präfekturbibliothek von Fukushima zur CRMS-Bürgermeßstelle in Fukushima-Stadt brachten, die hohe Aktivitätswerte ergab, überprüften Mitarbeiter der Meßstelle diesen Parkplatz sowie einen weiteren vor der Stadtbibliothek von Fukushima systematisch. Die Messungen von Bodenproben vor der Präfekturbibliothek ergaben Belastungen mit dem Leitnuklid Cäsium-137 zwischen 37.000 und 1,4 Millionen Bq/m², im Durchschnitt (arithmetisches Mittel) 880.000 Bq/m² Vor der Stadtbibliothek Fukushima lagen diese Werte zwischen 1,3 und 4,2 Millionen Bq/m², im Mittel bei 2,4 Millionen Bq/m².

Die Cäsium-Gesamtaktivitäten von Cäsium-137 plus Cäsium-134 betragen dort im Mittel 1,34 und 3,65 Millionen Bq/m² (vergl. die Angaben in der Tabelle).

Beide Parkplätze sind von Baumreihen umgeben, die die asphaltierten Plätze im Sommer beschatten sollen. Die Bibliotheken und die Kultureinrichtungen, mit denen sie die Parkplätze teilen, werden von Jung und Alt besucht. In der näheren Umgebung befinden sich auch Wohnhäuser. Das erklärte CRMS in einer Erklärung an die Presse vom 3. Mai 2013 und einem detaillierten Bericht vom 7. Mai 2013.

Tabelle: Radiocäsiumbelastungen von Humuserde auf Bibliotheksparkplätzen in Fukushima-shi (Fukushima-Stadt), 1. und 2. Mai 2013

Tabelle: Radiocäsiumbelastungen von Humuserde auf Bibliotheksparkplätzen in Fukushima-shi (Fukushima-Stadt), 1. und 2. Mai 2013



Internet-Nachweise

CRMS-Pressemitteilung vom 3.5.2013:
https://docs.google.com/file/d/0B2tR1I9RUQjAZ0tzXzFOc2sxUFk/edit

CRMS-Bericht vom 7.5.2013:
https://docs.google.com/file/d/0B2tR1I9RUQjAaGJ4YWdHRlN0VlE/edit

Details über die Probeentnahmestellen:
https://docs.google.com/file/d/0B2tR1I9RUQjATF9xZFR1bjdnbVE/edit

Datenblätter:
https://docs.google.com/file/d/0B2tR1I9RUQjAbU5tZGhfX0xEQms/edit


Der Artikel ist auf der Website des Strahlentelex zu finden unter
http://www.strahlentelex.de/Stx_13_634-635_S05-06.pdf

*

Quelle:
Strahlentelex mit ElektrosmogReport, Juni 2013, Seite 5-6
Herausgeber und Verlag:
Thomas Dersee, Strahlentelex
Waldstr. 49, 15566 Schöneiche bei Berlin
Tel.: 030/435 28 40, Fax: 030/64 32 91 67
E-Mail: Strahlentelex@t-online.de
Internet: www.strahlentelex.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. August 2012