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ARTENRAUB/225: Hoffnungsschimmer für kleinsten Wal der Welt (WWF)


WWF Pressemitteilung - 21. Juli 2016

Hoffnungsschimmer für kleinsten Wal der Welt

Vaquita-Schutz: WWF begrüßt Verbot von Kiemennetzen, aber illegale Fischerei müsse gestoppt werden


Zumindest eine gute Nachricht für den kleinsten Wal der Welt: Die mexikanischen Behörden haben ein permanentesVerbot von Stellnetzen und von Nachtfischerei im oberen Teil des Golfes von Kalifornien angekündigt, um die vom Aussterben bedrohten Vaquita-Schweinswale besser zu schützen. Es existieren nur noch ca. 60 Exemplare der bedrohten Meeressäuger, die ausschließlich im Golf von Kalifornien leben. WWF begrüßt die Einschränkung der Fischerei. "Um die Art zu retten, kommt es auf jedes einzelne Tier an. Jeder Vaquita, der als Beifang im Netz stirbt, ist einer zu viel. Das Verbot von Stellnetzen ist ein willkommener und wichtiger Schritt", sagt Stephan Lutter, Meeresschutzexperte vom WWF. Allerding müssten die Behörden darlegen, wie die Einhaltung überwacht werde. Die größte Bedrohung der Vaquitas besteht laut WWF in der illegalen Fischerei auf eine weitere bedrohte Art, den Totoaba-Fisch. Dessen Schwimmblasen gelten in China als Delikatesse, für die Liebhaber bis zu 1000 Dollar pro Stück bezahlen. Auch in der chinesischen Medizin finden sie Verwendung. "Das Fischereiverbot muss so umgesetzt werden, dass auch die illegale Fischerei, die den Vaquita an den Rand der Ausrottung gebracht hat, endlich gestoppt wird. Die Regierungen von Mexico, USA und China müssen dringend gemeinsam gegen den illegalen Fang, Schmuggel und Konsum von Totoaba vorgehen. Falls der Vaquita vom Planeten verschwinden sollte, wäre es die gemeinsame Verantwortung dieser drei Länder", so Lutter weiter. Kleine Fischerboote verstecken oft die dünnen Stellnetze an Bord oder gehen nachts auf Fang. Gefangenen Totoabas werden schon auf See die Schwimmblasen entnommen, die getrocknet zumeist über die Grenze in die USA und von dort auf den lukrativen chinesischen Markt verschoben werden.

Vaquitas Marinas, zu deutsch Kälbchen der Meere", verdanken ihren Namen ihrer schwarz weißen Färbung. Der Rücken der Kalifornischen Golftümmler ist dunkelgrau, während die Seiten heller und die Bauchseite weiß ist. Rund um die Augen haben sie einen schwarzen Ring. Das Maul ist ebenfalls dunkel gefärbt. Sie werden maximal 150 cm groß und 55 Kilo schwer und sind damit noch etwas kleiner als der in Nord- und Ostsee heimische Schweinswal.

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Quelle:
Presseinformation, 21.07.2016
Herausgeber:
BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Landesgeschäftsstelle
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Tel. 0 941/ 2 97 20-0, Fax 0 941/ 2 97 20-30
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Internet: www.bund-naturschutz.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juli 2016

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