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VERBRAUCHER/092: Woche der Abfallvermeidung - Mehrweg gegen Müllberge (Rat für Nachhaltige Entwicklung)


Rat für Nachhaltige Entwicklung - Pressemitteilung, 15. November 2016

Zur Woche der Abfallvermeidung: Mehrweg gegen Müllberge


Berlin, 15.11.2016 - In Deutschland entsteht so viel Verpackungsmüll wie nie zuvor: 17,78 Millionen Tonnen pro Jahr. Wer auf Mehrweg setzt und Produkte ohne oder mit wenig Verpackung kauft, kann die Abfallmenge erheblich reduzieren. Das erklärt der Konsumratgeber "Der Nachhaltige Warenkorb" des Rates für Nachhaltige Entwicklung anlässlich der Europäischen Woche der Abfallvermeidung vom 19. bis 27. November.

Einwegflaschen vermeiden

Rund 70 Liter Mineralwasser kauft jeder Deutsche pro Jahr in PET-Einwegflaschen. Wer stattdessen Leitungswasser trinkt, spart neben Verpackungen auch lästiges Kistenschleppen und Transportwege. In Deutschland hat Leitungswasser die Qualität von Trinkwasser. Bei Säften und Mineralwasser ansonsten zur Mehrwegflasche aus Glas greifen. Sie ist die umweltfreundlichste Verpackung auf dem Markt und kann bis zu 50-mal wiederverwendet werden.

Einkaufstaschen und Mehrwegbecher mitnehmen

Wer Jutebeutel oder Einkaufskorb statt Plastiktüten und einen Thermobecher für den Coffee to go verwendet, verbessert die Umweltbilanz nachhaltig. Jährlich werden in Deutschland pro Kopf 76 Einwegtüten verwendet. Die durchschnittliche Nutzungsdauer einer Plastiktüte beträgt 25 Minuten. Noch kürzer ist sie beim Coffee to go-Becher: Er landet schon nach 15 Minuten in der Tonne. Wegen seiner Beschichtung ist er Müll, der verbrannt werden muss. Stündlich werden in Deutschland 320 000 Einwegbecher weggeworfen.

Nachfüllverpackungen wählen

Bei Kauf von Kosmetik, Putz- und Waschmitteln möglichst Nachfüllpackungen wählen. Durch weniger Materialverbrauch, leichteren Transport und geringeres Volumen verbessern Nachfüllpackungen die Umweltbilanz und sind auch ökonomisch eine günstige Wahl. Bei Kosmetik ist die Verpackungsgröße ausschlaggebend für die Abfallmenge. Viele kleine Verpackungen verursachen mehr Abfall als eine größere. Übrigens: Es gibt auch noch feste Produkte, die keine Umverpackung benötigen, wie etwa ein Stück Seife.

Obst und Gemüse unverpackt einkaufen

Beim Einkauf so oft es geht Obst und Gemüse kaufen, das lose verkauft wird oder nur wenig verpackt ist. Wer auf dem Wochenmarkt kauft oder beim Erzeuger eine Gemüsekiste abonniert, vermeidet unnötigen Verpackungsmüll. Der Einkauf direkt beim Erzeuger unterstützt zudem die Landwirtschaft vor Ort.

Der Nachhaltige Warenkorb

Nachhaltig konsumieren ist heute schon möglich: Wie es geht, zeigt der Nachhaltige Warenkorb des Rates für Nachhaltige Entwicklung. Der Einkaufsführer weist auf nachhaltige Konsumalternativen hin und gibt mit Faustregeln Orientierung für konkrete Konsumentscheidungen aus 16 Themenbereichen, darunter Lebensmittel, Reisen und Mobilität, Wohnen und Bauen, Haushalt und Elektronik, Mode und Kosmetik. Zudem bietet er Bewertungen von Siegeln und Produktkennzeichnungen. Der Nachhaltige Warenkorb wird jährlich unter wissenschaftlicher Begleitung aktualisiert. Er ist als Broschüre erhältlich und im Internet sowie als kostenlose App für Android, iOS und Windows Phone. www.nachhaltiger-warenkorb.de

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Quelle:
Pressemitteilung, 15.11.2016
Rat für Nachhaltige Entwicklung
c/o GIZ GmbH
Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin
Tel: +49 (0)30 338424-124
Internet: www.nachhaltigkeitsrat.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2016

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