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MELDUNG/086: Das wassereffizienteste Coca-Cola aller Zeiten (BBU WASSER-RUNDBRIEF)


BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 958 vom 16. Nov. 2010 - 30. Jahrgang

regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)

Das wassereffizienteste Coca-Cola aller Zeiten


"Coca-Cola will eines der wassereffizientesten Unternehmen der Branche werden" so war es am 26. Juli im Internet auf der Seite presseportal.de zu lesen. Dem Leser stellt sich da die Frage, ob dies tatsächlich der Wahrheit entspricht beziehungsweise, wie sich andere Unternehmen zu diesem Thema positionieren. Schaut man auf die Homepages anderer großer Getränkeunternehmen, stellt man ziemlich schnell fest, dass weder Pepsi, noch Schweppes, noch Bionade, noch irgendeine andere Firma der Branche überhaupt einen Punkt Nachhaltigkeit oder Wassereffizienz auf ihrer Homepage vermerkt haben. So gesehen kann Coca-Cola sicher "eines der wassereffizientesten Unternehmen" werden, denn es gibt (im Moment) praktisch keine Konkurrenz. Jetzt hat Coca-Cola auch noch den ersten Nachhaltigkeitsbericht in seiner Firmengeschichte herausgegeben, um seine Umwelt- und Sozialverträglichkeit unter Beweis zu stellen. Dieser Bericht ist - wie im Übrigen auch die gesamte amerikanische Internetseite - schön bunt und mit vielen Bildern von glücklichen Mitarbeitern versehen. Der Inhalt ist sehr allgemein und berichtet von der "Wasserverwaltung", ebenso wie vom "Arbeitsplatz" oder der "Gemeinschaft", dabei werden selbstverständlich nur die Vorteile und Projekte der Firma vorgestellt. Sucht man jedoch nach einer Stellungnahme zu den Vorwürfen, dass in Indien beispielsweise Arbeiter ausgenutzt werden sollen, so findet man nichts. Durchsucht man die Homepage nach "Indien", kommt man schnell zu den Projekten, die Coca-Cola dort unterstützt: die SOS-Kinderdörfer oder auch Schulprojekte. Auf der indischen Seite von Coca-Cola, auf die man verwiesen wird, kann man sich über Gesundheit und Wellness informieren und wird dort als "lieber Freund" begrüßt. Außerdem kann man sich über Mythen und Fakten aufklären lassen und herausfinden, dass Coca-Cola ein "local business" ist, das indirekt mehr als 125.000 Menschen einen Arbeitsplatz gibt. Ein anderer Mythos - nämlich der, dass indische Bauern Coca-Cola als Pestizid einsetzen würden - wird damit abgewendet, dass dies jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrt. Von schlechten Arbeitsbedingungen wird nicht gesprochen. -is-


Cola oder Pepsi?

Soll man also lieber ein anderes Produkt, wie z. B. Pepsi; kaufen? Nun das kann man so nicht sagen; Coca-Cola hat immerhin einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht und man hat den Eindruck, sie kümmern sich zumindest ein wenig um die Umwelt. Auch wenn andere Unternehmen Umweltinitiativen unterstützen, so bleibt Coca-Cola doch bis jetzt das einzige multinationale Getränkeunternehmen mit einem solchen, für die Öffentlichkeit zugänglichen, Bericht. Es bleibt festzustellen, dass der Bericht keine Studie ist und somit nicht den Anspruch erhebt, wissenschaftlich zu sein. Ob man Coca-Cola glauben kann, wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen. Die Wahl zwischen Coca-Cola und Colagetränken anderer Firmen bleibt daher meines Erachtens eine Geschmacks- und Geldfrage, bei der man nicht entscheiden kann wer die bessere Unternehmenskultur hat. Schließlich ist keines der Unternehmen unfehlbar. -is-

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Quelle:
BBU-WASSER-RUNDBRIEF - Nr. 958/2010
Herausgeber:
regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser
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© Freiburger Ak Wasser im BBU


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Dezember 2010