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MELDUNG/046: Erörterungstermin zum Trianel-Kohlekraftwerks-Projekt in Krefeld (BUND NRW)


BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 17. September 2010

BUND und Bürgerinitiativen fordern Kraftwerksstopp

Erörterungstermin zum Trianel-Kohlekraftwerks-Projekt in Krefeld / Einwendungen von mehr als 23.000 Betroffenen auf der Tagesordnung


Düsseldorf/Krefeld, 17.09.2010 - Anlässlich des am 20. September in Krefeld beginnenden Erörterungstermins im Rahmen des Genehmigungsverfahrens für das geplante Trianel-Steinkohlekraftwerk in Krefeld-Uerdingen erneuerten der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Duisburger Bürgerinitiative Saubere Luft e.V. und der Niederrheinische Umweltschutzverein (NUV) in Krefeld ihre Kritik an dem Vorhaben. "Das geplante Kraftwerk ist energiepolitisch überflüssig und wäre klimapolitisch ein herber Rückschlag", sagte Paul Kröfges, Landesvorsitzender des BUND. "Dazu würde der Rhein durch Kühlwasser weiter aufgeheizt und mit Quecksilber belastet. Auch die Luftbelastung durch Feinstaub und Schwermetalle würden weiter steigen. Wir erwarten deshalb von der Bezirksregierung Düsseldorf, dass eine Genehmigung des Antrags verweigert wird." Auch wegen "gravierender Verstöße gegen Vorgaben der Landesplanung" dürfe das Vorhaben "nie und nimmer genehmigt werden". Im Rahmen des Öffentlichkeitsbeteiligungsverfahrens hatten BUND und Bürgerinitiativen mehr als 23.000 Einwendungen gegen das Projekt gesammelt. Ab dem 20. September werden die vorgebrachten Kritikpunkte zwischen den Einwendern, der Bezirksregierung und der Vorhabensträgerin erörtert. Der Erörterungstermin ist vorerst für acht Tage angelegt. BUND und BIs sind mit ihren Rechtsanwälten und Sachbeiständen nach eigenem Bekunden "gut aufgestellt" und werden den Termin nutzen, um die bereits in einer 355-seitigen Stellungnahme schriftlich vorgebrachten Rechtsverstöße weiter zu untermauern.

Norbert Bömer von der BI Saubere Luft hofft, dass Trianel den Genehmigungsantrag für das 750 Megawatt-Kraftwerk zurückzieht. "Niemand braucht heutzutage mehr ein zusätzliches Grundlastkraftwerk. Die zur Versorgung des Chemieparks erforderliche Dampfmenge könnte viel umweltfreundlicher und günstiger mit einem an den tatsächlichen Bedarf angepasstes Gas-und-Dampf-Kraftwerk produziert werden." Dies hätten die Mitbewerber von Trianel längst erkannt. So würden z.B. in Köln, Leverkusen und Düsseldorf aktuell flexible Gaskraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung und hohen Gesamtwirkungsgraden geplant. "Sollte die Genehmigung trotz allem erteilt werden und Trianel nicht umsteuern, ist eine Klage gegen das Vorhaben vorprogrammiert", sagte Ulrich Grubert vom Niederrheinischen Umweltschutzverein. "Hierzu setzen wir auf die Unterstützung der Bevölkerung, denn eines ist klar: Kommt das Kraftwerk, wird die Lebensqualität der Menschen am Niederrhein weiter verschlechtert." Die Bürgerinitiativen unterstützten deshalb den BUND als potenziellen Kläger. Aktuell klagt der BUND bereits gegen die geplanten Kohlekraftwerke in Lünen (Trianel), Datteln (E.ON) und Herne (Evonik-Steag).

Erörterungstermin beginnt am 20.09.2010 um 10.00 Uhr im Seidenweberhaus Krefeld, Theaterplatz 1, 47798 Krefeld. Bereits ab 9.15 Uhr werden BUND und Bürgerinitiativen vor dem Seidenweberhaus gegen das Vorhaben protestieren.


www.bund-nrw.de
www.bi-saubere-luft.de
www.nuv-online.de

Mehr Infos zum Kraftwerk und der Kampagne von BUND und Bürgerinitiativen:
www.bund-nrw.de/themen_und_projekte/energie_klima/kohlekraftwerke/kraftwerksplanungen_nrw/krefeld
und http://nicht-verkohlen.de


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Quelle:
Presseinformation, 17. September 2010
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. September 2010