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GENTECHNIK/124: GVO-Freiheit in Gefahr? Unternehmen nehmen Regierung in die Pflicht (UnternehmensGrün)


UnternehmensGrün e. V. - Bundesverband der grünen Wirtschaft

Pressemitteilung, 13.03.2015

GVO-Freiheit in Gefahr? Mittelständische Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft nehmen Bundesregierung in die Pflicht
Umsetzung der Opt-out Regelung durch nationales Anbauverbot allein eine Frage des politischen Willens


Freiburg, 13.3.2015: Anlässlich der wiederkehrenden Debatte um die Gentechnikfreiheit in Deutschland und der aktuellen Vorschläge des Bundeslandwirtschaftsministers zur Umsetzung der Opt-out Regelung trafen heute in Freiburg mittelständische Unternehmen zusammen. Unter dem Titel "Wirtschaft und Werte: Gentechnikfreiheit als Unternehmenswert sichern" diskutierten mehr als 40 Unternehmerinnen und Unternehmer mögliche Strategien und gemeinsame Forderungen an die Politik.

Nach einer politischen Einführung durch Alexander Bonde, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, stellte Axel Wirz vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau die alarmierenden Ergebnisse des Schadensberichts Gentechnik 2015 vor. Strategien für die Wirtschaft entwickelte Alexander Hissting, der Geschäftsführer des Verbands Lebensmittel ohne Gentechnik.

Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin von UnternehmensGrün, machte klar: "Gentechnikfreiheit ist ein großer Wert für die mittelständischen Unternehmen in der Land- und Ernährungswirtschaft. Die konsequente Umsetzung von politischen Maßnahmen, die diesen Wert schützen, ist allein eine Frage des politischen Willens. Dieser Wille muss sich nicht nur in einem nationalen Anbauverbot von gentechnisch veränderten Pflanzen abbilden, sondern auch in der Ausweitung der EU Kennzeichnungsverordnung für gentechnisch veränderte Lebensmittel auf tierische Lebensmittel und solche, die tierische Produkte enthalten." Derzeit werden über 90% der importierten gentechnisch veränderten Pflanzen in Futtermitteln eingesetzt.

Reuter weiter: "Unternehmerisches Engagement für eine langfristig GVO-freie Produktion darf die Bundesregierung nicht aus ihrer Pflicht entlassen, für die Gentechnikfreiheit auf dem Acker in ganz Deutschland zu sorgen. Konsequent wäre in diesem Zusammenhang übrigens auch, das Verursacherprinzip so weit zu stärken, dass Gentechnik-Nutzer für alle Folgekosten des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen aufkommen müssen."

Weitere kritische Töne von Unternehmern gab es im Rahmen der Podiumsdiskussion von André Freidler (ALB-GOLD Teigwaren GmbH, Trochtelfingen), Rudolf Bühler (Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch-Hall, w.V.), Hansjörg Reiss (Präsidiumsmitglied von Donau Soja e.V., Wien), Alfons Graf (Taifun, Life Food GmbH, Freiburg) und Gottfried Härle (Brauerei Clemens Härle, Leutkirch, Vorstand UnternehmensGrün e.V.).

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Quelle:
Pressemitteilung, 13.03.2015
UnternehmensGrün e. V. - Bundesverband der grünen Wirtschaft
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. März 2015

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