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ATOM/1153: BI Umweltschutz fordert Konsequenzen der Reaktorkatastrophe (BI Lüchow-Dannenberg)


Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. - Pressemitteilung vom 13. März 2011

Atomkraft und Atommüll - Ausdruck menschlicher Hybris

BI Umweltschutz fordert Konsequenzen der Reaktorkatastrophe


Die Atomkatastrophe in Japan heizt die Debatte um den Atomausstieg in Deutschland weiter an. 60.000 Menschen hatten am Samstag mit einer Menschenkette zwischen Stuttgart und dem AKW Neckarwestheim gegen den Pro-Atom-Kurs der schwarz-gelben Bundesregierung demonstriert. "Eine Technologie, die Unfehlbarkeit verlangt wie die Atomkraft, übersteigt das menschliche Maß", unterstreicht die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Bundesumweltminister Nobert Röttgen sehen die Gorleben-Gegner jetzt unter Zugzwang. "Mit der - bei jeder Gelegenheit - wiederholten Ankündigung, die Sicherheit deutscher Atomkraftwerke zu überprüfen, wird Schwarz-Gelb nicht mehr durchkommen, den Tanz auf dem atomaren Vulkan haben die Menschen satt", konstatiert die BI.

Zu einem demonstrativen Rundgang um das sogenannte "Erkundungsbergwerk Gorleben" versammeln sich am Sonntag die Gorleben-Gegner an dem Ort, der aus ihrer Sicht diese Feststellung untermauert. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: "Unsere Gedanken und unser Bangen kreisen um die Menschen in Japan. Umso ärgerlicher ist der politische Reflex der Kanzlerin. Das Reaktorrisiko und die nukleare Hinterlassenschaften, der hochradioaktive Müll, der eine Million Jahre sicher vor der Biosphäre abgeschlossen muss - das sind zwei Seiten einer Medaille und Ausdruck menschlicher Hybris. Deshalb fordern wir den sofortigen Atomausstieg."

In Deutschland sei man - im Unterschied zur Abhängigkeit vom Atomstrom wie in Japan - in einer energiepolitisch komfortablen Lange: Im ersten Quartal 2010 erzielte die Bundesrepublik mit gut 9 Milliarden Kilowattstunden den höchsten Exportüberschuss ihrer Geschichte. Damit wurde im ersten Quartal in Deutschland 6,7 Prozent mehr Strom erzeugt als verbraucht - obwohl die Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel nicht eine einzige Kilowattstunde produzierten. Der Exportüberschuss entsprach ziemlich exakt jener Menge, die in der gleichen Zeit in den alten Reaktoren Biblis A und B, Neckarwestheim I, Isar 1, Philippsburg 1 und Grafenrheinfeld erzeugt wurde. Deutschland hätte auf diese acht Atomkraftwerke sofort verzichten können - und hätte selbst dann noch eine ausgeglichene Bilanz. Ehmke: "Selbst bei einem vollständigen Atomausstieg gingen die Lichter nicht aus, bei einer Katastrophe sehr wohl."

Ab dem 01.April 2011 ist das Büro der Bürgerinitivtive Umweltschutz
zu folgenden Zeiten geöffnet:
Mo., Di., Mi., Do. und Fr, von 9-12 und von 15-18 Uhr
Sbd., von 9-15 Uhr


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Quelle:
Pressemitteilung, 13.03.2011
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20, 29439 Lüchow
Tel. 05841/46 84, Fax: 05841/31 97
E-Mail: buero@bi-luechow-dannenberg.de
Internet: www.bi-luechow-dannenberg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. März 2011