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VERKEHR/940: Keine Mehrheit im Europaparlament für ambitionierte Fahrzeuglärmgrenzen (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 07. Februar 2013 / Verkehr

Europaparlament: keine Mehrheit für ambitionierte Fahrzeuglärmgrenzen



Das Europäische Parlament hat gestern über Lärmgrenzen für Autos abgestimmt. Die neu festgelegten Grenzwerte bleiben jedoch hinter den Vorschlägen Umweltausschusses zurück. Die Grenzen, die eine konservative Mehrheit durchsetzen konnte, liegen ein bis drei Dezibel höher, als vom Umweltausschuss empfohlen.

Das Limit für Sportautos von 74 Dezibel wurde eingeführt um die Auswirkung der Regulierung für Sportautohersteller zu vermindern. Sportautos werden bisher nicht separat reguliert. Die Lärmgrenze für Kleinbusse und Vans wurde auf 69 Dezibel festgelegt, für normale PKWs von 74 Dezibel auf 68 Dezibel reduziert. Dies entspricht den Vorschlägen des Umweltausschusses und liegt unter den bisher geltenden Obergrenzen für diese Fahrzeuge. Die Obergrenze für schwere LKWs soll nicht verändert werden und nach wie vor 81 Dezibel betragen.

Das Parlament schlägt auch eine Kennzeichnungspflicht für den Lärmpegel von Fahrzeugen vor. Besonders leise Fahrzeuge, wie hybride und Elektroautos sollen außerdem mit Warnsignalen ausgetattet werden, um Fußgänger zu alarmieren.

Die Grünen im Europaparlament kritisieren das Abstimmungsergebnis: "Eine Mitte-Rechts-Mehrheit hat heute den Forderungen der Krawallmachern der Autolobby nachgegeben und die EU-Regeln für Lärmgrenzwerte von Fahrzeugen verwässert. Das Ergebnis mag ein Erfolg für die Hersteller lauter Autos sein, aber es ist mit Sicherheit eine Niederlage für die öffentliche Gesundheit. Wir fordern jetzt die Regierungen der Mitgliedsstaaten auf, die öffentliche Gesundheit in den Mittelpunkt zu stellen, wenn die zuständigen Minister über den Regulierungsentwurf beraten", sagte Michael Cramer, Sprecher der Grünen im Verkehrsausschuss des Europaparlaments. Die Mitgliedstaten beraten die Vorschläge noch im Ministerrat. [ej]

Mitteilung des Europäischen Parlaments
http://www.europarl.europa.eu/news/en/pressroom/content/20130201IPR05572/html/Parliament-backs-law-to-tone-down-harmful-traffic-noise

Stellungnahme Michael Cramer
http://rmtl.net/c/62/250273/204/0/1196606/29526/1a1yf1u.html

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Quelle:
EU-News, 07.02.2013
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
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E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Februar 2013